Hallo, der Beitrag steht jetzt unter DDLG und nicht unter Kink - unter Kink kenne ich derartige Konstellationen, allerdings nicht mit Daddy/Girl, sondern mit Patient*in / Krankenschwester oder Schüler*in / Lehrer*in oder Punkgöre / Bank-Manager oder Gauner*in / Polizist*in oder Häftlinge/Aufseher*innen, wo ganz bewußt (für die Dauer eines einzelnen Plays -> zumindest hab ich es bislang nicht länger erlebt, könnte es mir aber auch länger durchaus vorstellen) die "normalerweise" untergeordnete Rolle die "normalerweise" übergeordnete Rolle dominiert. Als kinky Rollenspiel mag ich das sogar sehr, sehr gerne und finde es wesentlich spannender, als sich an 08/15-Settings zu orientieren. Hab sogar mal ein Text extra zu solchen verdrehten Rollenspielen gefunden. Eignet sich auch gut, wenn beide Beteiligten (oder mehrere Beteiligte in Gruppen-Rollenspielen) Switcher sind, denn man kann gut auch Rollenwechsel einbauen (z.B. erst die "normale" Rolle, dann gewinnt der/die/das "Bottom" oder "Little" die Oberhand, und ggf. eilt dem/der Top bzw. Tops dann noch eine weitere Person zu Hilfe oder sie tun sich zusammen -gerade in größeren Gruppenrollenspielen- und die Seiten werden nochmal gewechselt....) - also, ich mag solche Settings "out of the box" grundsätzlich gern, aber ich denke natürlich auch schon außerhalb von "Normalität" bzgl. der Geschlechtsidentität, vielleicht macht das auch insgesamt flexibler... tatsächlich waren alle Menschen, mit denen ich solche Switching Plays hatte, auch ihrerseits irgendwie genderqueer. - In einer Beziehung mit Caregiving kann ich mir ständigen Führungswechsel nur begrenzt gut vorstellen, zumindest nicht bezogen auf ein und dasselbe Thema, eher dann so, dass bzgl. einiger Aspekte das Little die Fürsorge spendet und bzgl. anderer Aspekte der Daddy. Wenn ein Little einen Daddy immer wieder in unbeschwerte Spielfreude hineinzuziehen vermag und damit seine erwachsenen Sorgen mit einem offenherzigen Lächeln wegwischt, dann erfährt Daddy dadurch vielleicht (regelmäßig) Trost. Das kann sehr unsexuell, unkinky und alltagstauglich sein und eine Form von "Liebe" in 24/7. (Denkt euch die Klein-Groß-Rollen einmal kurz weg und in eine "traditionelle" Mann-Frau-Beziehung hinein mit Mann=Geldverdiener und Frau=Köchin&Rückenfreihalterin : wer ist hier Caregiver und wer Receiver? Ähnliche Symbiotiken kann es auch mit Klein+Groß geben!) LG, das Gra-Gra
P.S. Mir fällt gerade of, im Kink-Kontext rede ich von "Dominanz", im Caregiving-Kontext würde ich NUR von Caregiving und Receiving, aber NICHT von Dominanz sprechen. Wenn ich mich selbst als Caregiver verstehe (oder selbst einen Caregiver suche), dann dominiere ich nicht (bzw. möchte ich nicht dominiert werden). Darin besteht für mich gerade ein wesentlicher Unterschied zwischen Daddy-Kink und DDLG (wobei ich die Worte so vorher nicht kannte, sondern eben von Rollenspiel VERSUS Caregiving geredet hätte), das scheint ihr aber hier doch anders zu handhaben.