„Ja, Daddy!“
„So ist es gut! Komm zu Daddy, Kleines, und kuschel dich richtig schön ein in dein warmes Bettchen.“
Gibt es wirklich Mädchen, die dem widerstehen können? Es waren die einfachen Worte, die ganz klar die nun wirkenden Rollen verdeutlichten, wobei ich dabei eigentlich nie so etwas wie eine Rolle fühlte. Nein ich rutschte unweigerlich hinab in diese so klar mit allen Assoziationsketten verknüpften Erinnerungen einer Zeit, die vielleicht schon viel zu lange zurücklag, um sie so deutlich zu spüren, aber alles fühlte sich geschaut durch die Augen eines achtjährigen Mädchens genauso an. Mein großer Mensch verschwand wie selbstverständlich im Hintergrund, vielleicht wachte er da irgendwo, aber unspürbar, so wie der perfekte Kellner, der niemals störte, aber sofort das Glas auffüllte, sobald Bedarf bestand. Mein Bedarf bestand jetzt darin, mein Köpfchen von der Welt da draußen abschirmen zu lassen, durch Daddys schützende Hände und auch wenn ich von der Außenwelt abglitt, so fokussierte ich mich doch immer mehr auf ihn, meinen Wohltäter. Ich spürte wie mein Kopf die richtigen Worte formen wollte, aber er traute sich noch nicht ganz, denn jetzt wollte kein Gedanke von mir dieses wohlige Gefühl zerstören.
„Braves Mädchen, Daddy ist da für dich und bleibt bei dir. Schließ deine Augen und lass dich in Daddys starke Arme fallen. Es ist ganz leicht für dich zu vertrauen.“
Unter anderen Umständen hätte das Wort „vertrauen“ einen kompletten Schutzwall hochgefahren, denn Vertrauen führte stets zu Enttäuschung, das hatte mein großes ich schon gelernt, aber eben jenes ich verhielt sich ja nun unbemerkt im background, stetig bereit bei Bedarf einzugreifen. Jetzt fühlte es sich allerdings so an als würde es Daddy aus dem Hintergrund kurz zunicken und ihn gewähren lassen. Wie schön, dass sich alle einig waren. Dieses Gefühl der Geborgenheit machte alles so weich wie meine Decke es auffangen konnte und so glitt ich sanft, aber bestimmt in mein Bettchen unter die wohlige Decke, gehalten von seinen Armen, die auch meine Gedanken mit einschlossen und mich ganz auf ihn fokussierten.
„Sehr schön machst du das. Du möchtest ein liebes Mädchen für Daddy sein und du weißt wie sehr dein Daddy das mag. Möchtest du ein liebes Mädchen sein?“
Ich hatte das Gefühl, dass es gar keine Worte auf dieser Welt, von der ich mich gerade verabschiedete gab, um ihm zu bestätigen wie sehr ich das wollte und so stellte ich mir einfach vor wie meine eigentlich geschlossenen Augen ihn nun voller Bewunderung von unten anschauten. Anstatt irgendwelcher Worte fiel nur ein leichtes Stöhnen aus meinem Mund, was mir so unangemessen schien, dass ich mich am liebsten noch tiefer in seine Arme verkrochen hätte.
Als würde er mit seinen umfassenden Händen jeden Millimeter meiner Gedankenströme ertasten können, antwortete er auf mein unangebrachtes Stöhnen: „Du weißt nicht wie du Daddy antworten sollst? Das ist ganz leicht, mein Kleines, was auch immer dich Daddy fragt, deine Antwort wird immer sein: „Ja, Daddy! mehr muss sich dein kleines zartes Köpfchen nicht merken. Den Rest macht Daddy für dich. Du musst nur folgen, denn du bist ein braves Mädchen. Bist du ein braves Mädchen für Daddy?“
Alle Worte waren so von einfacher Natur, dass sich keine andere Möglichkeit stellte.
„Ja, Daddy!“ entsprang es meinem Kopf regelrecht vor Freude, alles tanzte fröhlich umher. Genau das brauchte ich, genau das wollte ich, einfache, so sehr einfache runtergebrochene Ansage. Danke formte alles in meinem Kopf zusammen. Es war als würde man durch eine enge sizilianische Vorstadtgasse gehen und beim hochschauen sehen, wie alle Frauen der Stadt sich aus dem Fenster beugten, um einem zu winken oder vielleicht schüttelten sie auch nur ihre Betten aus, um den Frühling, der ans Fenster klopfte hineinzulassen. Es war fantastisch dem zuzuschauen wie einfach es funktionierte ihn hineinzulassen mit diesen einfachen Worten. Federn wirbelten umher in meinem Köpfchen und streichelten es sanft von innen und von außen...