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Daddy und Little auf Augenhöhe - Trauma und Fremdbestimmung

*******ueer
135 Beiträge
Themenersteller 
Daddy und Little auf Augenhöhe - Trauma und Fremdbestimmung
Hey meine Lieben.
Wie viele anderen ging ich das Thema DDLG in dem Glauben an, dass Daddy mir sagt, was ich tun soll. Dass er die Verantwortung für mich übernimmt und alles wird rosa-glitzerig-gut.

Mein Daddy macht das einfach nicht *schock* *schiefguck*
Und er hat es genau richtig gemacht. Für mich zumindest. *herz3*

Wie ist das jetzt also mit dem Daddy und seiner 'Macht'. Muss oder will man sich in allen Belangen daran halten, was er sagt? Darf er mich bestrafen, wenn ich etwas anderes mache?

Nochmal schnell vorweg: ihr seid alle verschieden und das ist gut. Daher kann natürlich die Welt für euch auch ganz anders aussehen.
Auch wenn ich von psychologischen Themen sprechen werde: bin kein Psychologe/Psychiater und deklariere hiermit Folgendes eindeutig als meine Meinung und Erfahrung.
Und auch wenn ich hier immer den Daddy im Fokus habe. Natürlich gilt gleiches auch für alle lieben Mommys unter euch. *herz3* (Mommys rulez!)

----------------------------------------------------------------------------------------------------

Wenn die Erwachsenenwelt uns Little überwältigt und alles zu viel ist, natürlich rufen wir dann Daddy an und heulen uns aus. Brauchen wir dann zwangsweise Hilfe? Vielleicht. Aber natürlich vor allen Dingen Trost und einen Platz zum Erholen.
In der Tat sind wir ja keine kleinen Kids, sondern haben bis hierher überlebt und irgendwie doch schon einige Dinge gemeistert. Manchmal reicht es schon, wenn Daddy uns daran erinnert.
Mal ganz einfach... was passiert denn, wenn man einem Menschen all die schwierigen Dinge abnimmt und das ganze Leben für ihn regelt? Richtig, ihr bekommt ein Brat. Euer Little wird über kurz oder lang unzufrieden und leider auch abhängig von euch.
--- Das ist hoffentlich das, was ihr erreichen wolltet! ---
Unterstützung. Trost. Hilfestellung. Händchen halten. Da sein. Zuhören.
Euer Little soll doch Wachsen und irgendwann Groß werden. Dazu braucht es viel Liebe.
"Und eine strenge Hand..." höre ich euch sagen.
Ehrlich? Braucht man das? Wozu? Das dürft ihr mir gerne mal in die Kommentare schreiben. Denn ich bin der Meinung, dass Strafen nicht viel mit Erziehung zu tun haben und so einen kleinen Geist oft nur zerstören. Was ist denn zu bestrafen, wenn es euer Kleines doch nur gut gemeint hat oder einfach seinen eigenen Weg gehen wollte? Es wird gute Gründe dafür haben, die es gilt erstmal rauszufinden.

Da sind wir dann nämlich auch bei dem Thema Trauma. Wie gesagt, geht's hier nicht um eine wissenschaftliche Abhandlung. Ich spreche im Folgenden von schlimmen Erinnerungen, die durch unterschiedliche Dinge (Worte, Gerüche, Tageszeiten, Berührungen, etc.) ausgelöst werden und uns wieder in die damalige Erinnerung werfen, ohne das wir das wollen. In diesen Momenten funktioniert unser Gehirn leider nicht mehr so, als wenn wir sicher und entspannt wären. Dann gibt es eigentlich nur doch die Kategorien Flucht oder Angriff. Aber manch ein Mensch wird auch komplett 'einfrieren' oder sich der in seinen Augen bedrohlichen Situation durch 'wegbeamen' entziehen.
Ihr als Freunde oder Caregiver könnt das Verhalten eures Littles dann nicht mehr kontrollieren. Jede Diskussion ist dann nicht hilfreich. Euer Little kann schlicht und ergreifend nicht mehr rational zuhören und wird auch viele Dinge ganz anders verstehen.
Hier hilft nur noch Deeskalation!
Ich höre jetzt den ein oder anderen sagen: 'Na aber dann kriegt mein Little doch immer was sie/er will. So geht das nicht. Nur weil sie/er rumheult, dann....'
Ich spreche hier nicht von einem bockigen Little oder davon, wenn euer Little mal die Regeln austesten will. Reagiert euer Kleines mit einer traumabedingten Reaktion, dann ist dies in aller Regel so deutlich, dass ihr den Unterschied merken werdet.
'Und danach?' Reden. Versucht herauszufinden, was dieses Verhalten ausgelöst hat. Welche Ängste hochgekommen sind und wie ihr den Trigger beim nächsten Mal umgehen könnt. Als Caregiver könnt ihr nichts für diese alten Wunden, aber ihr solltet vorsichtig mit ihnen umgehen.

Wie kommt jetzt die Fremdbestimmung ins Spiel?
Natürlich ist es erleichternd, wenn Daddy den Rahmen vorgibt, wenn er Regeln aufstellt und vielleicht sogar einen Tagesplan. Das müsst ihr für euch entscheiden. Das entscheidende ist doch, was passiert, wenn sich das Kleine nicht an die Regeln, also an die Fremdbestimmung halten kann. Braucht es dann Bestrafung?
Worum geht es Daddy denn letztlich? Geht es darum, dass sein Kleines auf ihn hören muss? Dass er sie/ihn dann nicht mehr lieb hat?
Diese Art von Strafe ist für jedes Little, für jeden Menschen, einfach nur grausam. Bitte bitte, sucht nach einem neuen Weg. Als Little will man ein gutes Mädchen/guter Junge sein. Wenn Daddy/Mommy uns nicht mehr lieb hat, können ganz fiese Trigger ausgelöst werden. Dies ist dann meiner Meinung nach und kein Teil mehr einer DDLG-Beziehung, sondern schlicht eine schlechte Beziehung. Unterdrückung, Erpressung, Gaslightning und toxisches Verhalten ist einfach das: Scheiße.

Und daher bin ich sehr für eine Beziehung auf Augenhöhe. Wenn wir klein sind, dann kann Daddy mit uns in niedlicher Sprache sprechen und zu uns hinab kommen, auf unsere Augenhöhe.

Bitte nutzt die Dynamik nicht für eine Erlaubnis, respektlos mit euren Kleinen umzugehen! Ihre Seelen sind viel zu zerbrechlich!
Danke *regenbogen*
*danke*
Danke
Danke
Danke

und man nehme das und übertrage es auf alles Zwischenmenschliche und boom
Frieden überall
Ich unterschreibe deinen Text so, wie er das steht.
Auch Daddy und Mommy haben ihr Päckchen zu tragen und machen Fehler. Wichtig ist, wie in allen Beziehungen die Kommunikation
Und ob dein Gegenüber 5 oder 50 ist, grade in der Littlerolle oder nicht ist.
Zu jeder Zeit ist Respekt angesagt.
Natürlich stehen manche da drauf, geschlagen zu werden und manche stehen drauf zu schlagen. Im Konsens ist das völlig ok.
Aber Liebe und Respekt sollten unsere Grundpfeiler sein
Dein Beitrag ist so unfassbar toll & irgendwie, berührt er mich total.

Durch meine sehr negativ belastete Kindheit, die von Gewalt geprägte war, weis ich, wie es ist, wenn jetzt in meinem Leben als Erwachsene etwas passiert, man etwas hört oder fühlt, was einen sofort triggert und in die Kindheit zurückwirft.
Eine sehr unangenehme Sache!
Regel würden mir persönlich in einem solchen Moment null weiterhelfen. Ganz im Gegenteil.

Ein solcher Moment erfordert unfassbar viel Feingefühl, Einfühlungsvermögen und Empathie von meinem Gegenüber.
Also alles andere als Regel!

💖Danke (!!!) für diesen tollen Beitrag💖.
******ies Paar
312 Beiträge
Also vorab Konsens, Liebevoll Augenhöhe und Respekt sollten in Jeder Beziehung selbstverständlich sein.
Irgendwie kommt es für mich bei dir so rüber als müsste jedes Little ein Trauma haben und so behandelt werden.
Einige Littles brauchen und wollen bestimmt auch eine Bestrafung. Finde es immer gefährlich einen Weg als den richtigen vorzuschreiben. Jeder ist einfach individuell.
Wenn ich beispielsweise früher einen Fehler gemacht habe, hat mir eine Strafe (und die muss noch nicht mal schmerzen oder physisch sein) am besten aufgezeigt dass ich das nicht wiederhole. Beispiel Herdplatte. Wenn du einmal eine warme angepackt hast machst du es so schnell nicht ein zweites Mal.....
Wenn es für dich so richtig ist freut mich das und du hast meine volle Unterstützung.
Aber zu fordern dass ein Daddy nicht bestrafen darf und sich jedes Little wie du verhält ist weit über das Ziel hinaus geschossen
Ich will Hilfe von daddy. Aber nich ständig und nicht bei allem. Ich will auch die Chance haben zu zeigen, was ich alles schon alleine schaffe! Es gibt für einen Daddy genug Dinge, bei denen ich mir wünsche, dass er mich unterstützt, mir mit Ängsten hilft, mit mir an meiner Schüchternheit arbeitet. Aber mich von ihm abhängig machen lassen, das lehne ich ab. Ich will nicht "verlernen", was ich mir auch teils mühsam erkämpft habe. Und ich will natürlich auch, dass daddy dann stolz ist, wenn ich Dinge alleine schaffe.

Ich denke aber, wir sind letztendlich auch erwachsene Menschen. Auch eine Little sollte offen reden können und dürfen. Und wenn es traumatische Erfahrungen gibt, bzw. Little Angst hat, getriggert zu werden, dann muss auch Little das ansprechen. Und nicht darauf hoffen, dass daddy hellsehen kann.

Mich links liegen zu lassen, das ist keine Strafe. Das ist grausam. Das ist ungeschlagen sicher meine größte Angst, die damit getriggert wird. Aber auch hier gilt wieder: Das spreche ich an. Und wenn daddy kein Verständnis zeigt, dann gehe ich sogar soweit und sage: er ist kein daddy. Genauso, wenn er anfängt zu erpressen. Das sagt sich nun natürlich so leicht. Ich weiß auch, dass man da als little manchmal zu viel noch zu akzeptieren bereit ist.

Das alles funktioniert für mich nur, wenn man sich auch auf Augenhöhe begegnen kann. Deshalb habe ich auch so hohe Anforderungen an einen potentiellen Daddy. Und ohne gegenseitigen(!) Respekt braucht man aus meiner Sicht weder in eine DDLG noch in eine BDSM Beziehung zu starten.
Ein Daddy ist kein Therapeut/Life-Coach-Ersatz. Wer sein Leben nicht selbst im Griff hat braucht professionelle Hilfe, und wer ein Helfersyndrom hat läuft Gefahr selbst in eine Abwärtsspirale zu kommen (beides schon gesehen oder selbst erlebt)

Natürlich ist es schön sich fallen lassen zu können, jemanden zum Anlehnen zu haben. Aber man muss hier eine Grenze ziehen wenn "Daddy/Mommy kümmert sich um alles" eine Ausrede ist sich seiner Verantwortung zu entziehen. Spiel und krankhafte Abhängigkeit sind zwei völlig verschiedene Dinge.
*******ueer
135 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von **********light:
Also vorab Konsens, Liebevoll Augenhöhe und Respekt sollten in Jeder Beziehung selbstverständlich sein.
Irgendwie kommt es für mich bei dir so rüber als müsste jedes Little ein Trauma haben und so behandelt werden.
Einige Littles brauchen und wollen bestimmt auch eine Bestrafung. Finde es immer gefährlich einen Weg als den richtigen vorzuschreiben. Jeder ist einfach individuell.
Wenn ich beispielsweise früher einen Fehler gemacht habe, hat mir eine Strafe (und die muss noch nicht mal schmerzen oder physisch sein) am besten aufgezeigt dass ich das nicht wiederhole. Beispiel Herdplatte. Wenn du einmal eine warme angepackt hast machst du es so schnell nicht ein zweites Mal.....
Wenn es für dich so richtig ist freut mich das und du hast meine volle Unterstützung.
Aber zu fordern dass ein Daddy nicht bestrafen darf und sich jedes Little wie du verhält ist weit über das Ziel hinaus geschossen

Zunächst mal glaube ich, dass ich deutlich klar gemacht habe, dass meine Meinung nicht auf jeden zutreffen wird. Ich möchte nur darauf aufmerksam machen, dass Bestrafung wirklich kontraproduktiv ist, wenn Traumata mit im Spiel sind. Nein, nicht alle Littles haben diese erlebt. Allerdings sind im Bereich AgeRegression doch durchschnittlich viele davon betroffen.
******ies Paar
312 Beiträge
Zitat von *******ueer:
Zitat von **********light:
Also vorab Konsens, Liebevoll Augenhöhe und Respekt sollten in Jeder Beziehung selbstverständlich sein.
Irgendwie kommt es für mich bei dir so rüber als müsste jedes Little ein Trauma haben und so behandelt werden.
Einige Littles brauchen und wollen bestimmt auch eine Bestrafung. Finde es immer gefährlich einen Weg als den richtigen vorzuschreiben. Jeder ist einfach individuell.
Wenn ich beispielsweise früher einen Fehler gemacht habe, hat mir eine Strafe (und die muss noch nicht mal schmerzen oder physisch sein) am besten aufgezeigt dass ich das nicht wiederhole. Beispiel Herdplatte. Wenn du einmal eine warme angepackt hast machst du es so schnell nicht ein zweites Mal.....
Wenn es für dich so richtig ist freut mich das und du hast meine volle Unterstützung.
Aber zu fordern dass ein Daddy nicht bestrafen darf und sich jedes Little wie du verhält ist weit über das Ziel hinaus geschossen

Zunächst mal glaube ich, dass ich deutlich klar gemacht habe, dass meine Meinung nicht auf jeden zutreffen wird. Ich möchte nur darauf aufmerksam machen, dass Bestrafung wirklich kontraproduktiv ist, wenn Traumata mit im Spiel sind. Nein, nicht alle Littles haben diese erlebt. Allerdings sind im Bereich AgeRegression doch durchschnittlich viele davon betroffen.

Nicht jede Bestrafung ist grundsätzlich kontraproduktiv wenn Traumata im Spiel sind. Wenn diese so schlimm sind, sollten betroffene Personen vielleicht auch erstmal die Traumata vor so einer Bindung aufarbeiten. Du bleibst in der Verallgemeinerung was für alle gelten sind.
Kenne persönlich sogar Fälle, wo ein strenger Rahmen mit Strafen geholfen hat, Traumata zu verarbeiten, weil das Little wusste, dass es gut aufgehoben war
*******ERA Mann
154 Beiträge
Danke littlequeer ^^
*******t26 Frau
273 Beiträge
Ob Traumata mit Bestrafung oder vielleicht sogar, wie in meinem Fall gerade durch das nochmalige Erleben, aber unter veränderten Bedingungen verarbeitet werden können, hängt einzig und allein davon ab, ob es einen KONSENS zwischen den Beteiligten gibt.
Solange der existiert ist so ziemlich alles möglich.
Konsens und Respekt
alles andere kann man bereden:)
*******t26 Frau
273 Beiträge
Respekt schließe ich für meinen Konsens selbstverständlich mit ein, kann für andere vielleicht anders sein. Selbst wenn erstmal der grundsätzliche Konsens vorhanden ist, kann man anschließend im Metakonsens weiterarbeiten.
gut ja sollte selbstverständlich sein
ich seh halt oft schon wie sich 'normale' Paare nicht mit Respekt behandeln
meine Ex mich auch nicht und naja ich sie auch nicht immer...
nobody is perfect ^^
aber Mühe geben halt
*******ueer
135 Beiträge
Themenersteller 
Ich freue mich sehr zu sehen, dass für viele von euch Respekt und Augenhöhe so selbstverständlich ist. Ich habe da leider andere Erfahrungen machen müssen und habe auch hier bei der Suche nach meinem Daddy andere Erfahrungen gemacht.

@**********light :
Wenn diese so schlimm sind, sollten betroffene Personen vielleicht auch erstmal die Traumata vor so einer Bindung aufarbeiten.
Traumata aufzuarbeiten dauert Jahre. Meist begleiten sie einen das Leben lang.
Ich kann mir vorstellen, dass Regeln, welche die Selbstfürsorge unterstützen, sehr hilfreich sind. Ansonsten muss ich sagen, dass ich mir jetzt nicht vorstellen kann, wie es funktionieren sollte. Aber das muss ja nix heißen. *grins*

Lass mich die Sache vielleicht etwas präzisieren. Fremdbestimmung kann schon an sich der Trigger sein. Selbst wenn man sich eigentlich sehnlichst einen Daddy wünscht. Darauf wollte ich hinweisen. Daddys Girl muss nicht immer auch auf Daddy hören.
******ies Paar
312 Beiträge
Zitat von *******ueer:
Ich freue mich sehr zu sehen, dass für viele von euch Respekt und Augenhöhe so selbstverständlich ist. Ich habe da leider andere Erfahrungen machen müssen und habe auch hier bei der Suche nach meinem Daddy andere Erfahrungen gemacht.

@**********light :
Wenn diese so schlimm sind, sollten betroffene Personen vielleicht auch erstmal die Traumata vor so einer Bindung aufarbeiten.
Traumata aufzuarbeiten dauert Jahre. Meist begleiten sie einen das Leben lang.
Ich kann mir vorstellen, dass Regeln, welche die Selbstfürsorge unterstützen, sehr hilfreich sind. Ansonsten muss ich sagen, dass ich mir jetzt nicht vorstellen kann, wie es funktionieren sollte. Aber das muss ja nix heißen. *grins*

Lass mich die Sache vielleicht etwas präzisieren. Fremdbestimmung kann schon an sich der Trigger sein. Selbst wenn man sich eigentlich sehnlichst einen Daddy wünscht. Darauf wollte ich hinweisen. Daddys Girl muss nicht immer auch auf Daddy hören.

Wenn Fremdbestimmung ein Trigger ist, sollte man vielleicht erstmal seine eigenen Probleme aufarbeiten anstatt eine d/s Bindung im welcher Form auch immer einzugehen, die ja den trigger auslösen wird.
Und naja wenn abgesprochen ist, dass Daddys Girl hören soll, macht es wenig Sinn nicht hören zu ignorieren.
Das Grundsätzlich jeder ein eigener individueller Mensch ist ist klar.
Ich glaube, diese anderen Erfahrungen, dass Respekt und Augenhöhe nicht selbstverständlich sind, haben wir alle schon mal gemacht. Nur stelle ich mich dann nicht hin und sage "Ohh, das gefällt mir jetzt aber nicht, bitte ändere dich!", sondern ich breche dann augenblicklich den Kontakt ab. So viel sollte man sich selber wert sein, denn jemand, der keinen Respekt kennt, dem ist das auch egal. Der wird sich nicht ändern, nur, weil ich ihm sage, dass das gerade scheiße ist, was er da abzieht.

Das ist kein ddlg oder bdsm Problem. Das ist ein Problem, dass es in unserer Gesellschaft auch Arschlöcher gibt. In allen Bereichen. Und die wird es immer geben, egal, ob uns persönlich das nun gefällt oder nicht.

Und ich kann dir dahingehend nur raten: Bau dir einen Selbstwert auf. Lerne, bei sowas konsequent den Kontakt zu beenden, sobald die ersten Anzeichen dafür sichtbar werden. Anders wirst du selber nicht glücklich.
*******t26 Frau
273 Beiträge
Auch in der Sache was den Respekt angeht sehe ich da wieder den großen wichtigen Konsens, denn was für den einen absolut respektlos klingt, kann für den anderen schon wieder bedeuten, dass er sich sehr angenommen fühlt.

Ich fühle mich zb sehr respektiert wenn mein Daddy oder Herr versteht, dass ich es manchmal brauche, dass er sich gegen meine aktuelle Quengelei...sei es zb das aufzeigen „so machen die anderen das“ oder eben Heranziehen von Normen, die für uns aber gar nicht gelten in der Beziehung...einfach mal gezielt mit einer Ohrfeige durchbricht und mit klarer, aber häufig auch herabwürdigenden Stimme spricht.
Das erdet mich dann wieder komplett und erinnert mich daran, dass das was wir haben halt eher nicht der Norm entspricht, wir aber gerade deshalb so viel daraus ziehen können und es mir überhaupt erst ermöglicht meine starke devotion auszuleben.

Da wo andere sich nicht respektvoll behandelt fühlen würden und sich abwenden würden, fühle ich dann große Dankbarkeit.

Deshalb ist der grundsätzliche Konsens das A und O
und ich wünsche jedem, diesen mit seinem Gegenüber zu finden.
Manchmal kann sowas rasend schnell gehen, wie ihr in meiner aktuellen Geschichte hier im Forum lesen könnt. *herz4*
******arp Mann
3.257 Beiträge
Für mich als 24/7ner ist ein Machtgefälle bei uns auch nur von aussen erkennbar. Im innern nenne ich es aber auch nicht Augenhöhe, denn das würde bedeuten, dass es auch hier ein Machtgefälle gibt. Stattdessen gibt es Teamplay! Little und ich sind ein Daddy & Daddys-Girl Team. Bedeutet u.a., dass nicht nur ich mich um ihr Wohl sorge und kümmere, sondern sie eben auch. Schließlich möchte sie ja einen glücklichen Daddy haben.

Wir verstehen unser DDlg so, dass wir uns dahingehend unsere komplementären Bedürfnisse erfüllen. Da gibts also keine Erziehung/Strafe oder so was, was die TE als Fremdbestimmung versteht. Stattdessen soll sie bei mir ganz die little sein können und dürfen, die sie ist! Als ihr Daddy gehe ich genau darauf ein. Alles weitere ist Eigendynamik. (So habe ich das auch in meinem TPE wie D/s gehandhabt.) Für mich ist es dabei unerheblich, ob little eine traumatische Vita hat oder nicht- es geht sich um die Erfüllung ihrer Bedürfnisse!

Was ich aber vermehrt feststelle, ist, dass handelsübliche Doms ihren Subs einen Schnuller in den Mund stopfen, sie in ein Babydoll stecken und das dann DDlg nennen. Denn wenn sie wirklich eine little ist, dazu noch traumatisiert, ist die (engl.) Erziehung usw. doch noch viel spannender? Das finde ich viel bedenklicher!

Auch wenn unser DDlg BDSM & Sex beinhaltet, läuft es doch ganz anders als in einer klass. BDSM-Beziehung. Auch wenn ich hier in einer DDlg-Gruppe bin, sage ich ganz deutlich, dass bei uns eben auch DDlg klar im Vordergrund steht! Eine little ist nun mal keine sub.

Und nein- ich möchte sie nicht zu irgendwas erziehen, zu irgendwas formen und machen. Sie ist eine little, sie soll erblühen, wachsen und gedeihen, sich sicher und behütet bei mir fühlen. Von der Knospe bis zur Rose, aber sie wird immer meine little bleiben, sowie sie es sich auch immer bewahren kann. Insbesondere dann, wenn damit und dadurch Traumata aufgearbeitet werden, um zu zeigen, dass es auch anders geht. Als Daddy bin ich vor allem eins- ein Begleiter, eine Leitfigur.

Und bei alledem weiß ich nicht, wo es hier an Achtung, Respekt und Wertschätzung voreinander mangeln kann. Das Gegenteil ist der Fall! Für uns ist das selbstverständlich, ein ganz normaler Umgang unter 24/7ner. Oder wie wir es nennen- Daddy & little-Team. *happy*
Zitat von ********ious:

Was ich aber vermehrt feststelle, ist, dass handelsübliche Doms ihren Subs einen Schnuller in den Mund stopfen, sie in ein Babydoll stecken und das dann DDlg nennen. Denn wenn sie wirklich eine little ist, dazu noch traumatisiert, ist die (engl.) Erziehung usw. doch noch viel spannender? Das finde ich viel bedenklicher!

Genau darin liegt eben das Problem. Wobei ich aber sogar noch weiter gehe und sage: Es sind nichtmals "Doms" . Was sich mir schon alles als "Dom" präsentiert hat... Puhhh.

Erst vor kurzem: er stellte sich kurz vor, man wechselte eine kurze Begrüßung aus und in der nächsten Nachricht wurde von mir bereits gefordert, dass ich mich ihm doch präsentieren solle. Nackt. Damit er mich inspizieren kann.

Sowas sind hier leider keine Einzelfälle und ich kann mir gut vorstellen, dass die ein oder andere Person, gerade, wenn man noch dabei ist, sich zu entdecken, damit ein größeres Problem hat. Man weiß noch nicht, die Spreu vom Weizen zu unterscheiden. Das muss man erst lernen.

Deshalb vertrete ich auch die strikte Auffassung: wer mich nicht erst auf Augenhöhe, oder auch anders gesagt einfach als Mensch kennenlernt und mich zu schätzen lernt, der hat mich nicht verdient.

Auch, wenn mir ein wildfremder Mensch direkt seine Fantasien mit mir mitteilt, dann ist das für mich ein red flag. Nicht nur fühlt sich das wie eine Vergewaltigung im Kopf an, sondern zeigt es auch eindeutig, dass dort überhaupt kein Interesse und auch kein Respekt vor meinen Wünschen herrscht.
@********ious
Klingt, so wie du das beschreibst, eher nach einer ganz "normalen" gesunden Beziehung.
Keine Ahnung ob das wirklich so ungewöhnlich ist, dass das schon als DD/lg zählt.
Natürlich kann jeder alles nennen wie er will, und auch wenn ein Dom "nur" seiner Sub einen Schnuller in den Mund stopft ist das eben auch Daddy-Dom/Little girl, ein sexuelles Rollenspiel zum gegenseitigen Lustgewinn und warscheinlich sogar eher DAS DD/lg.

Sich gegenseitig umeinander zu kümmern, sich zu ergänzen, die Fehler und Schwächen des anderen zu respektieren und miteinander zu wachsen, ist die Basis einer jeden funktionierenden Beziehung und hat per se ersteinmal nichts mit DD/lg zu tun.
*****a61 Mann
103 Beiträge
Erst mal Danke für den tollen Beitrag von dir.
Das Thema Daddy/Mommy und Little ist glaube ich so vielschichtig wie es Menschen gibt, für jeden eben anders. Deshalb davon zu reden das dein Beitrag, wie einige meinen, gleichmacherei ist finde ich viel zu kurz gegriffen. Natürlich kann eine D/L nur auf Augenhöhe funktionieren und tut sie ja auch. In dem Moment wo sich eine Beziehung entwickelt begibt man sich auf Augenhöhe. Der eine muss vlt was in die Knie gehen und der andere sich was strecken. Wir reden hier ja von einer Beziehung, keiner Abhängigkeit. Wie die einzelnen Personen diese Beziehung ausgestalten ist ja ihre Sache. Ist ja ihnen überlassen ob mit Bestrafung oder ohne oder wie stark sie sein soll. Also Leute lebt eure Beziehungen so aus wie ihr es für richtig haltet. Geht nicht in eine psychische Abhängigkeit und versteht euch.
Dein Beitrag war wie gesagt wirklich ein toller Denkanstoß, danke.
Ach ja vlt noch ein kurzes Wort an die Leute mit einem Trauma aus dem bisherigen Dasein. Geht zu einem Fachmann und lasst euch dort helfen. Es gibt in Deutschland toll ausgebildete Traumapsychologen die damit umgehen können.
Bis dahin euer *wolf*
******arp Mann
3.257 Beiträge
Zitat von *******etal:
Klingt, so wie du das beschreibst, eher nach einer ganz "normalen" gesunden Beziehung.
Keine Ahnung ob das wirklich so ungewöhnlich ist, dass das schon als DD/lg zählt.

Ich wüsste auch nicht, was an DDlg nicht normal oder gar ungesund sein sollte. Aber es ist insofern nichts gewöhnliches, als das wir keine Rollen spielen. DDlg ist ein Gefühl, kein Spiel. Heißt- wenn wir das nicht so füreinander empfinden würden, ginge es schlicht nicht.

Zitat von *******etal:
Natürlich kann jeder alles nennen wie er will, und auch wenn ein Dom "nur" seiner Sub einen Schnuller in den Mund stopft ist das eben auch Daddy-Dom/Little girl, ein sexuelles Rollenspiel zum gegenseitigen Lustgewinn und warscheinlich sogar eher DAS DD/lg.

Ich kann auch einer Frau ein Halsband umlegen und schon wird sie zur Sub. Die Neigung wird ja übers Halsband übertragen. Am Halsband erkennt man auch das Machtgefälle sofort. Dann weiß jeder, dass es sich wahrscheinlich um D/s handelt. Also um DAS D/s.

Zitat von *******etal:
Sich gegenseitig umeinander zu kümmern, sich zu ergänzen, die Fehler und Schwächen des anderen zu respektieren und miteinander zu wachsen, ist die Basis einer jeden funktionierenden Beziehung und hat per se ersteinmal nichts mit DD/lg zu tun.

Wie ich schrieb, geht es sich (für mich/uns) beim DDlg um die entsprechenden Persönlichkeitsanteile- nicht um Rollenspiel-Charaktere! Ich stopfe ihr also keinen Schnuller in den Hals, sie nimmt ihn sich selbst. Sie fühlt es so und darin drückt es sich (u.a.) aus. Und als ihr Dad will ich ihr nichts aufdrücken oder absprechen, was ihrer Persönlichkeit nicht entspricht. Ich lasse sie sein was sie ist und fühlt, dabei begleite ich sie. Wo und bei wem sonst könnte sie ganz little sein, wenn nicht bei ihrem Dad? Das ist vlt. zu authentisch um es als DDlg begreifen zu können.

Abgesehen davon haben wir auch noch unsere andere Neigungen, dom/sad & dev/maso, fürs BDSM. Wir betrachten DDlg als eigenständig neben BDSM, die Übergänge sind uns fließend. Aber es ist zweierlei, wir brauchen das eine nicht für das andere. Wir unterscheiden auch nicht zwischen der Person oder little und Sub. Wir sind immer alles, eben 24/7. Das was andere spielen, leben wir aus. Den ganzen Tag und überall. Nur so fühlt es sich für uns richtig an.

Und ich bin davon überzeugt, dass gerade Menschen mit gewissen Hintergrund, sich ebenso frei und ungezwungen ausleben und erfahren können sollten, auch, um sich selbst besser annehmen zu können. An ihnen ist nichts falsches, falsch kann nur der Umgang mit den Dingen und dem Menschen sein.
@********ious
Golf ist eben kein Spiel sondern ein Lebensgefühl, eine innere Einstellung zu der man geboren oder zumindest berufen sein muss ... Man kann eben aus allem eine Religion machen.
Lies meine Aussage bitte nochmal in Ruhe, da steht nichts davon, dass DDlg unnormal oder ungesund sei.
Davon ab aber kein weiterer Kommentar mehr von mir da total Off-Topic.
**********_xoxo Frau
531 Beiträge
Ich frage mich gerade, ob ich hier die einzige bin, die „Augenhöhe“ nicht synonym zu „respektvollen Umgang“ benutzt? Ich möchte hier aber auch keine Grundsatz-Diskussion anfangen. Deswegen schildere ich hier einfach mal meine Sicht der Dinge *g*

Meinem Gefühl nach gibt es zwischen meinem Daddy und mir keine Augenhöhe. Er darf bestimmen und hat grundsätzlich das letzte Wort. Ich gebe immer mehr Rechte an ihn ab und lasse mich von ihm führen. Das heißt aber natürlich nicht, dass er mich nicht wertschätzt oder ihm meine Meinung egal ist. Im Gegenteil. Gerade durch die Macht, die er über mich hat, bringt er mich dazu, ihm meine Gedanken mitzuteilen - auch wenn es für mich in dem Moment extrem unangenehm ist. Außerdem fühle ich mich gerade durch das Machtgefälle geliebt und angenommen. In Beziehungen auf Augenhöhe (also ohne Machtgefälle) musste ich meine devote Seite immer unterdrücken, wodurch ich zumindest in dieser Hinsicht nicht ich selbst sein konnte.

Als ein Team verstehen wir uns trotzdem. Er ist mein Superheld und ich sein Sidekick. Er macht so vieles, das mir schwer fällt und ich unterstütze ihn, so gut ich kann. Und ja, gegenseitige Unterstützung gehört in jede funktionierende Beziehung. Trotzdem haben wir ein Level erreicht, das ich so bisher nicht hatte.

Wenn ich mal nicht auf ihn höre oder sogar einen Befehl verweigere, darf er jede Konsequenz ziehen, die er will. Trotzdem bestraft er mich niemals, sondern er sucht das Gespräch und wir erörtern, wieso ich nicht gehorcht habe - und dann finden wir (meistens er) eine Lösung für die Zukunft.

Seine Idee eines Teams ist nämlich, dass wir zusammen eins sind. Eine Art Blackbox, bei der letztendlich das Ergebnis zählt. Es hat nicht einer von uns Schuld, nicht einer hat was falsch gemacht, das bestraft werden müsste. Sondern wir haben als Team etwas nicht richtig gemacht. Das bedeutet auch, dass er oft sein Verhalten anpasst, damit es mir leichter fällt, ihm zu folgen.

Ich bin selbst psychisch vorbelastet, was uns einiges erschwert. Und manchmal kochen die Emotionen bei mir dann einfach über. 🙈 Strafe wäre in meinem Fall tatsächlich meistens destruktiv, weil es meine limitierenden Glaubenssätze, dass ich falsch und nicht liebenswert sei, verstärken würde. Er möchte mir ja aber zeigen, wie wertvoll und liebenswert ich bin.

Ich bin grundsätzlich der Meinung, dass kein Daddy und kein Dom einer Little resp. Sub etwas aufdrücken sollte (solange darüber noch kein Konsens besteht) und man mit Strafen und Fremdbestimmung generell erst mal vorsichtig sein sollte. Egal ob Trauma oder nicht. Wenn es dann gefällt, kann man es ja ausbauen. *g*
Zitat von **********_xoxo:

Meinem Gefühl nach gibt es zwischen meinem Daddy und mir keine Augenhöhe. Er darf bestimmen und hat grundsätzlich das letzte Wort. Ich gebe immer mehr Rechte an ihn ab und lasse mich von ihm führen.

OT, aber rein aus Neugier: lernst du denn jemand auch direkt mit machtgefälle, also ohne Augenhöhe kennen? Bist du direkt devot?

Das kann ich mir nämlich für mich persönlich gar nicht vorstellen. Ich muss mich ja erst wohl und geborgen fühlen um mich immer mehr fallen zu lassen und dann gebe ich mich auch immer mehr hin und kann mehr von dem Little auch zulassen. Ein bisschen auch wie ein Schutzschild.

Für mich ging es hier im Verlauf recht schnell um die Kennenlernphase und weniger um eingespielte Teams. Denn wer keinen Respekt kennt, bei dem bleibe ich doch nicht, wenn ich nicht muss.
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