„„Das ist nicht wirklich fair
Dass er merkt, dass es nicht passt, ist die eine Sache.
Blocken ist grausam.
Blocken bei kleinen Mädchen verbietet sich von selbst.
Sorry, aber Widerspruch.
1. Die TE ist kein kleines Mädchen, sondern eine erwachsene Frau.
2. Er war nicht IHR Daddy, es war ein Mann, mit dem sie entstehenden Kontakt hatte und man befand sich noch am Anfang der Kennenlernphase. Hier existierte keine tiefe, enge, emotionale Bindung, bei der man von ihm moralisch hätte verlangen können, auf "(s)ein kleines Mädchen" Rücksicht zu nehmen.
Blocken ist meines Erachtens bei sowas zwar bisschen over the top, keine Ahnung, warum man das überhaupt macht, außer um Belästigung vorzubeugen, aber ich finde nicht, dass er "grausam" war. Er hat nachgedacht und erkannt, dass es nicht passt und das mitgeteilt. Das ist legitim. Sowas passiert und mit sowas muss man auch rechnen. Es passt nicht immer, in der Regel passt es sogar seltener als öfter. Das ist doof und enttäuschend, aber so ist die Realität.
Ich finde auch nicht, dass man dem anderen unbedingt eine Gelegenheit geben muss, sich mitzuteilen. Das ist zwar entgegenkommend, aber nichts, was man verlangen kann. Wenn es für einen selbst nicht passt und man den Kontakt beenden möchte, ist das ok.
Btw machen das vor allem Frauen zu Hauf - eine Absage schreiben und dann blocken, weil sie nicht nochmal hinterher diskutieren wollen.
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Aber das zeigt auch mal wieder, dass viele Daddys keine Daddys sind. Sie sich überhaupt keine Gedanken darüber machen was sie bei Little anrichten, wenn sie sich so verhalten.
Ich finde es dagegen total befremdlich, wenn man ernsthaft verlangt, dass ein im Grunde völlig fremder Mensch einen wie ein fragiles Kind behandeln soll, dass er sich nicht abgrenzen darf, wenn es für ihn nicht passt, und dass er seinen Gegenüber nicht wie einen erwachsenen Menschen behandeln darf, der er nunmal ist, Little hin oder her.
Dieses nicht zurechtkommen können mit einer absoluten Banalität des Lebens - nämlich der Tatsache, dass nicht jeder sich anbahnende Kontakt zu einem dauerhaften wird, man nicht für jeden interessant ist, dass es Enttäuschungen geben kann - finde ich tatsächlich bedenklich, genauso wie das Abstempeln der Menschen, die einen nicht wollen, als asozial, grausam, etc.
Ja, ist nicht schön ausgegangen. Und das ist blöd, kann wehtun und einen auch mal etwas runterziehen. Aber so ist es nun mal. "Daddys" sind auch keine Übermenschen, sondern ganz normale Leute, von denen man nicht per se ein permanentes Sonderverhalten voraussetzen kann, geschweige denn übermäßiges Betüddeln innerhalb eines Kontaktes, der eigentlich noch gar keine persönliche Bindung aufweist.
Abgelehnt zu werden ist kacke, geblockt zu werden ist meistens ein Stoß vor den Kopf, ich persönlich tue das wirklich nur, wenn ich auf gar keinen Fall will, dass mich jemand weiter kontaktieren kann (das heißt, da geht ein starkes Ablehnungsgefühl voraus, ich will den Menschen nicht in meinem Leben haben), aber Blocken beobachte ich heutzutage in dieser digitalisierten Welt bei anderen ziemlich häufig als "Sortierungshilfe" und gar nicht mal so sehr als Ausdruck persönlichen Grolls.
'Tschuldigung, wenn ich das so blatant sage, aber abgebrochene Kontakte blocken kenne ich gerade bei Männern vor allem aus dem Grund, um Überblick zu behalten. Nich' so schön, aber mei.
Was ich der TE raten kann, ist, Begegnungen zu Beginn nicht auf Kink/Neigung herunterzubrechen. Die Erwartungshaltungen können da auf beiden Seiten unrealistisch explodieren, wenn man Kontakt mit jemand Fremdem hat und da schon von Anfang an eine Dynamik erwartet, die sich zumeist erst im persönlichen und weiterführenden Kontakt ergibt. Sieh den anderen nicht zunächst als Daddy, sondern als Mensch. Lass dich umgekehrt nicht zunächst und primär als Little sehen, sondern als Mensch. Stelle zwischenmenschlichen Kontakt her, versuche, Charakter zu ergründen und auch von dir mehr preiszugeben als nur das, was sich um das Little und dessen Bedürfnisse dreht. Greife nicht zu viel voraus. Ich persönlich teile bei sich anbahnenden Kontakten nur das mit, was JETZT relevant ist und nicht mehr das, was vielleicht später erst wirklich relevant werden könnte, um das Schüren von Erwartungen zu vermeiden.
Sonst passiert eben sowas wie "Ich hatte Kontakt mit einem Daddy, aber er hat sich nicht benommen wie (m)ein Daddy". Was meines Erachtens eben etwas sehr Unverhältnismäßiges ist, weil das zunächst einfach nur - nun ja - irgendein Typ aus dem Internet ist, ein ganz gewöhnlicher Mensch. Daddys sind so bunt, wie es Farben auf der Welt gibt. Keiner gleicht dem anderen. Und keiner muss sich von Beginn an besonders und seiner erwarteten "Rolle" entsprechend verhalten, genauso wie man selbst sich nicht von Beginn an unterwürfig verhalten muss, nur weil man Sub ist, oder kindlich verspielt, nur weil man Little ist, wenn man diese Seite zum Beispiel lieber erst bei wachsender Vertrautheit zeigt.
Was man meines Erachtens auch mit in die Rechnung nehmen sollte, ist der schlichte, vielleicht für manche ernüchternde Fakt, dass (zumindest meiner Erfahrung nach) Männer in der Daddy-Welt meist nicht asexuell sind. Ich habe noch nie auch nur einen einzigen Daddy kennengelernt, für den Sex hier keine Rolle spielt, ganz im Gegensatz zu Littles. Das ist eine Realität, der man sich stellen muss. Wenn man als Little oder in bestimmten Situationen asexuell ist, oder generell oder zunächst Sexualität außen vor lassen will, wird das bei einigen in Desinteresse münden. Unangenehm, aber wie vieles, das unangenehm ist, ist es halt auch wahr. Manche lassen sich erstmal drauf ein, werden aber schnell ungeduldig. Als Little mit asexuellen Aspekten oder generell als Person, die sexuell erstmal zurückhaltend ist, wird es auf dieser Plattform und ja, auch in dieser Gruppe, womöglich ein wenig schwerer mit der Suche als für die, die einen anderen Zugang haben.
Da heißt es dann: Wirklich gut sieben. Nicht jeder, der Interesse hat (oder an dem man selbst Interesse hat), wird sich eignen. Man wird viele gute, vielleicht auch einige ernüchternde Gespräche führen, es wird wahrscheinlich öfter nicht passen, als dass es passt. Nicht allein sein zu können/zu wollen ist meist auch ein Katalysator für große Hoffnungen und daraus mündende Enttäuschungen. Ein anderer Mensch - ob nun daddy oder nicht - sollte kein Loch füllen müssen.
Wenn die Texte nicht immer zu Romanen mutieren würden, würde ich sie tatsächlich auch mal lesen. 😉