Falsches laufen im Magiezirkel
Ich kann noch nichts versprechen, aber vielleicht wird das jetzt mal ne nicht sexuelle Geschichte von mir.Part 1: Vom Kaninchenbau auf die Straße
Es ist die große Hauptstraße nahe meines Elternhauses. Hier kenne ich mich aus, obwohl ich an dieser Stelle eigentlich nichts zu suchen habe. Wahrscheinlich ist hier früher die Katze gestorben. Wenn ich mutig bin, kann ich über die große Straße gehen und mit den Nachbarskindern spielen, aber das ist jetzt nicht dran. Die Straße ist abgesperrt, weil hier gleich ein Zauberkunststück aufgeführt werden soll. Ich denke noch kurz darüber nach, wie ich das finden soll, so hier direkt bei meiner Base. Eigentlich ja ganz nett, dass sowas hier mal passiert, aber auch nen bisschen viel Wind hier gleich die ganze Hauptstraße absperren zu lassen oder? Alle anderen finden das nicht. Sie sind aufgeregt und freuen sich, dass der berühmte Zauberer heute sogar uns beehrt. Ich kann ihre Aufregung spüren, finde das aber etwas drüber. Während ich noch so gedankenverloren darüber hintaumle, warum ich als einzige mal wieder nicht richtig weiß wie ich das eigentlich alles finden soll, obwohl ja gerade ich Zauberei so mag, stellt sich vor mir nen Typ hin, der irgendwie alles verdeckt. Gebunden an meine Gedanken über die Menge an Menschen und mein Empfinden merke ich gar nicht wie ich anfange mich gleichermaßen darüber aufzuregen und dennoch erste Einschränkungen durch ihn spüre.
„Gehen Sie bitte hier hin und drehen Sie sich nach oben!“ spricht er gleichzeitig in nüchterner Befehlssprache aber dennoch mit einer Art freudigem Unterton. Da ich anscheinend aufgrund des Überraschungsmoments nicht sofort reagiere, spüre ich wie die Aufgeregtheit der Masse sich jetzt auf mich konzentriert, was mir sichtlich unangenehm ist und mich deshalb...wo wir hier schonmal nahe des Elternhauses sind...zurück in mein kleines Mädchen gleiten lässt. Das ist gut, denn von nem kleinen Mädchen wird man ja wohl kaum erwarten, dass es direkt alles richtig macht. Vielleicht konnte ich so der Menge gegenüber etwas Zeit gewinnen nochmal kurz darüber nachdenken wie ich das finden sollte, dass ich fast vor meiner eigenen Haustür hier so zurechtgewiesen werde...nur für ihn, den großen Magier... Wer war er überhaupt? Bin ich mal wieder die Einzige, die ihn nicht kennt? Fast schon hilflos will ich meinen Blick zur alles überblickenden Göttin nach oben wenden....aber das ist bullshit! Natürlich lasse ich mich von diesem Securitytypen zurechtweisen. Hey, ich bin ein kleines Mädchen und ja die stehen auf Magie und ja in echt bi ich ganz aufgeregt, dass der große Zauberer sogar direkt vor meiner Tür, Straße whatever seinen tollen Trick aufführen will. Es wird sogar die ganze Straße dafür abgesperrt. Meine kleinen Beinchen können fast gar nichtmehr still halten und wibbeln aufgeregt durcheinander. Zum Glück gibt es diesen Securitytypen, der sich mir jetzt direkter zuwendet und plötzlich, ohne dass ich das groß vordenkend bemerken kann, jetzt fragt, ob ich die jenige sein will, die mitmacht.
Während die Menge schon jubelt und natürlich nicht mehr auf meine Zustimmung wartet, taumelt mein Mädchen fast schon halb auf die Straße. Zum Glück sind keine Autos da, kann also nichts passieren außer hier und jetzt im Rampenlicht zu stehen. Meine noch mehr aufkommende Nervosität versuche ich hinter der kindlichen Vorfreude zu verstecken und während mich Mr Secure nun immer weiter auf die Straße drängte, versuche ich diese hinaufzuschauen. Irgendwo da hinter dem höchsten Punkt des Straßenhügels, wegen dem diese Straße so besonders gefährlich ist, wird er sein und wenn ich jetzt hier einfach brav mitspiele, könnte die tobende Menge und ich hier eine vielleicht wirklich tolle Zauberei erleben. Der noch halb benommen am Straßenrand stehende Teil von ihr schubst das kleine Mädchen ein wenig weiter nach vorn, vielleicht in die vorgegebene Spur, obwohl ich noch immer fassungslos darüber bin, nicht wirklich zu wissen, was hier gleich passieren wird und warum mal ausgerechnet ich wieder so starker Teil des ganzen sein muss. Stell dich gefälligst demnächst mal mehr in die zur Verschwindung gedachte Menge Menschlein....aber dafür ist sie in diesem Moment einfach zu weit weg. Ein einfaches Händeausstrecken hätte nicht gereicht.
Ich fühle mich wie klein Alice, die zwar aus Neugier …ja vielleicht doch aus Flucht aus der Erwachsenenwelt….in dieses 🕳 Loch gefallen war und ja irgendwie da auch wieder rauswollte, aber dennoch jeder Schritt sie weiter hineingleiten ließ. Und es war ganz sicher Neugier, die sie motivierte das kleine Fläschchen mit dem Trank zu trinken und das war es wohl nun auch bei mir, als ich mich jetzt nun auf die abgesicherte Straße von mir stoßen lasse.
Auf der Straße sind mehrfach, teilweise überlappende Markierungen gesetzt, die mir jetzt zeigen, dass es viele Möglichkeiten gibt, hier als Marionette auf falschen Plätzen zu tanzen. Beunruhigt mich das? Nicht wirklich oder? Ist ja nicht meine Schuld...oder können die anderen vielleicht gar nicht sehen, dass hier neben der thisisyourspot-Markierung noch tausend andere existieren? Man warum macht ihr sowas überhaupt? Und wer macht das nachher eigentlich alles weg hier? Später sollten doch wieder Autos zügig und sicher auf der Straße hier fahren. Aber wieder zurück zur Sache. Ein kleiner Schupser vom Vorbereiter erfordert meine Aufmerksamkeit. Einfach mal drauf einlassen oder? Er wird mir schon zeigen welche Markierung ich nehmen soll. Die wollen ja schließlich, dass ihr Zaubertrick funktioniert und werden sich das sicherlich von mir nicht sabotieren lassen, nur weil ich nicht weiß, wo ich wie hin muss.