Der Phönix
Sein Rücken ist mit einem riesigen Tatoo bedeckt. Ein Phönix, majestätisch, prachtvoll, bunt. Kein unbesiegbares Geschöpf, aber eines das Glaube vermittelt und Hoffnung auf einen Neubeginn, wenn alles verloren scheint.Ich habe alles verloren. Glaube, Liebe, Hoffnung. Wie dumm ein Mädchen nur sein kann. Weit dümmer als all meine Tränen reichen. Und auch weit dümmer als mein Herz es ertragen konnte. Es hat einfach aufgehört zu fühlen, wollte den Unsinn nicht mehr mitmachen. Nun ist es nur noch Asche und ich knie vor dem Phönix.
Ich kauere am Boden. Hocke auf meinen Unterschenkeln, deren Kälte meine heissen wunden Hinterbacken kühlen. Mein Kopf liegt auf der Bettkante. Der Phönix steht über mir und versenkt sein Glied tief in meinem Rachen. Er ist noch nicht ganz hart, zu sehr ist sein Kopf noch mit den Bildern beschäfftigt, mit meinem zuckenden Leib, mit meinem Quitschen vor Schmerz bei jedem Schlag.
Und so füllt er mich ganz und gar aus. An einem steifen Glied kann man irgendwie vorbeiatmen, so senkt er sich wie ein Knebel in meinen Rachen, verschließt meine Kehle und ich fühle die absolute Hilflosigkeit in mir schreien, fühle das Ersticken von der ersten Sekunde an.
Er verharrt dort und ich fühle, dass auch ich sterben werde, wie mein Fühlen.
Ich beginne zu weinen, lautlos laufen die Tränen meine Wangen entlang. Dennoch sieht er sie.
Er lässt von mir ab, Luft strömt durch meine Kehle, ich blinzle, fühle mich noch zerbrechlicher als ohnehin schon seit dem Tag an dem mein Herz verlosch. Der Phönix berührt mich sanft mit seinen Fingerspitzen, streicht über mein Gesicht, fragt was ich denn habe. Ich stammle nur und sage, ich habe Angst, flüstere, es tut weh. Sterben tut weh… sehr sogar. Es ist kein Einschlafen.
Er kniet sich jetzt vor mich, umarmt mich und ich fühle mich umfangen wie von weichen Schwingen. Er küsst meine Nasenspitze und legt seine Wange an meine feuchte. „ Du brauchst keine Angst zu haben, Kleines. Ich gehe den Weg mit Dir, in der Geschwindigkeit, die du zulässt. Wir waren zu schnell. Sag mir was du möchtest" „ Ich möchte ins Bett.“ Und so hebt er mich auf, schlägt die Bettdecke auf und bringt mich zu Bett. Er küsst kühle Küsse auf meinen roten Hintern bevor er sich an mich schmiegt. „ Erzähl mir was Du dir wünschst?“ fragt er nochmal. Ich weiss es nicht, und irgendwie ist das in Ordnung. Er erzählt statt dessen von allerlei absolut verrückten, herrlich obszönen, wahrhaft extraordinären Gedanken und ich muss kichern vor frivolem Vergnügen. Ich bin kein Phönix, ich will nicht sterben um wiederaufzuerstehen, ich möchte nicht leiden. Ich habe vielleicht nahezu alles verloren, aber etwas bleibt, das Lachen in mir und damit das Leben.