Mommy ist ...
Hallo,wie immer, wenn ich einen neuen MDlg-Roman fertig habe, habe ich auch etwas für euch. Eine kleine Leseprobe. Aber auch dieses Mal habe ich eine Frage an euch. Zu der Frage komme ich wie immer am Schluss.
Am nächsten Morgen wachte Amelie als Erste auf. Ihr tat alles weh. Die Beine, der Po, der gesamte Körper waren ein einziger Muskelkater. Sie schloss die Augen und dachte über den gestrigen Tag nach. Odine hatte ihr den Zaun gezeigt, ja sie hatte gemerkt, dass Odine sich nicht von ihr auf der Nase herumtanzen ließ. Nicht einmal dann, wenn es darum ging, konsequent zu sein. Amelie wollte ihre Frau, ihre Mommy provozieren. Sie wollte Schmerz, sie wollte ihn durch Odines Hand erfahren. Doch Odine hatte ihr gezeigt, dass es sehr wohl auch anders möglich war. Aber da war mehr. Als Amelie zitterte und ihr Schwarz vor Augen wurde, war Odine da. Sie half ihr, sie stand ihr bei, kümmerte sich um sie. Amelie rannen die Tränen über das Gesicht. Indem Odine ihr nicht nachgegeben hatte, hatte sie doch nachgegeben, auf ihre eigene Art. Amelie begriff, die Konsequenzen waren da. Ihr Körper fühlte sich zerschunden an. Aber viel wichtiger, als es Amelie danach schlecht ging, als sie zusammenbrach, war Odine da für sie, fing sie auf, beschützte sie. So wie sie es immer tat. So wie es Odines Art war.
Mitten in diesen Gedanken von Amelie wachte Odine auf. Sofort schaute sie nach Amelie und war überzeugt, sie würde noch schlafen. Mehr zu sich selber sprechend, meinte sie.
„Ich hoffe, Du verstehst es irgendwann.“
„Ich habe es verstanden, Mommy“, sagte Amelie und öffnete die Augen.
„Amy?“, fragte Odine zur Sicherheit nach.
Amelies Stimme passte nicht zu Amy und nach den letzten Tagen wollte Odine lieber auf Nummer sicher gehen.
„Nein, Amelie. Aber ich habe verstanden, wer Du bist. Wer Du immer für mich warst. Vom ersten Tag, seitdem wir zusammen sind.“
„Ah ja. Und nun?“
„Ich zweifle nicht mehr an Dir. Auch wenn mir heute alles weh tut.“
„Das hast Du Dir selber zuzuschreiben. Du hast es herausgefordert.“
„Ja, und es tut mir leid. Ich hätte Dir von Anfang an vertrauen sollen.“
Sanft strich Odine Amelie durch ihr goldenes Haar. Dann sagte sie.
„Dafür ist es nie zu spät.“
„Wieso?“
„Wieso was?“
„Wieso tust Du schon wieder so, als wenn Du mir verziehen hättest? Ich hab’ Dir doch bestimmt sehr weh getan?“, fragte Amelie nach.
„Du hast die Antwort doch eben selber gegeben, mit der Anrede“, antwortete Odine sanft lächelnd und gab Amelie einen Kuss auf die Stirn.
Amelie verstand immer noch nicht und Odine versuchte es anders zu erklären.
„Mommy ist der Name für Gott, in den Herzen und auf den Lippen aller littles dieser Welt.“
„Hey, das Zitat ging aber anders“, sagte Amelie mit einem Lachen. Sie hatte das Zitat aus dem Kinofilm mit Brandon Lee sofort erkannt, da sie beide den Film erst vor Kurzem im Streaming geschaut hatten.
„Ich weiß, aber vielleicht verstehst Du es jetzt besser?“
Amelie nickte.
„Amelie?“, fragte Odine mit sanfter Strenge in der Stimme.
„Ja, ich habe Dich verstanden“, antwortete Amelie und schloss dabei die Augen.
„Gut, dann ruh Dich etwas aus, ich mache uns erst einmal Frühstück.“
„Warte bitte. Ich muss Dir noch etwas sagen.“
Odine sah Amelie fragend an und diese brachte nur vier Worte heraus.
„Es tut mir leid.“
„Vergeben und vergessen. Und nun ruhe Dich aus.“
„Und wenn ich auf die Toilette muss?“
„Dann rufe mich und ich helfe Dir auf.“
„Und wenn ich noch etwas mit Dir kuscheln möchte.“
Amelie sah ihre Frau mit unsicherem Blick an und dann schloss sie die Augen. Ihr war heute Morgen klar geworden, wie sehr sie ihrer Frau Unrecht getan hatte. Alle ihre Mauern brachen wieder zusammen. Und als Odine anfing, ihr sanft über den Rücken zu streicheln, musste Amelie lächeln.
„Das ist unfair. Dann schlaf’ ich gleich wieder ein“, murmelte sie.
Odine lächelte, genau das war ihre Absicht gewesen. Amelie sollte sich ausruhen, am Montag würden sie beide wieder zur Arbeit müssen. Und um die beiden Frauen zu erwischen, brauchte sie ihren Liebling ausgeruht.
Na, unten angekommen? Nun zu meiner Frage. Das abgewandelte Filmzitat habt ihr sicherlich erkannt. Es stammt aus "The Crow" mit Brandon Lee. Die besagte Filmszene rührt mich immer wieder zu Tränen. Ich weiß nicht mal, warum. Meine Frage ist aber eine andere. Welche Filmzitate rühren Euch zu Tränen? Bin gespannt auf eure antworten.
In diesem Sinne
Seid Achtsam
Eure Daira