Wann hast du das letzte Mal mit deiner Frau gemeinsam etwas Neues begonnen?
Das könnte zum erneuten Kennenlernen führen und die Beziehung erneut aufleben lassen.
Viele Männer, die sich in ihrer Beziehung geborgen fühlen, haben gar nicht die Lust dazu, mal ein neues gemeinsames Projekt nur für sich und ihre Frau zu initiieren. Für ihn läuft doch alles gut - bis auf die fehlenden Zärtlichkeiten und der Sex. Für viele Frauen ist es aber anders. Alles dümpelt so vor sich hin. Vom Mann kommen in Punkto Lebens- und/ oder Freizeitgestaltung höchstens noch Initiativen für ihn selbst und seine Freunde, Kinder, Kammeraden, Arbeitskollegen, die Nachbarschaftsinitiative... oder in Zusammenhang mit Fremden, die er gerade erst kennenlernt.
Doch die eigene Frau ist bei all dem nur noch in der Zuschauer- bzw. Zuhörer-Rolle.
Irgendwie positive Unruhe zu stiften, erneutes Kennenlernen auf psychischer Ebene in die eingespielte Partnerschaft zu bringen und damit die Gefahr erneuter anstrengender Auseinandersetzungen und Persönlichkeitsentwicklungen zu initiieren, ist vielen Männern, die sich in ihrer Partnerschaft ach so schön geborgen fühlen, völlig fremd.
Das Kennenlernen gab's in den ersten Jahren der Beziehung, war schön & anstrengend zugleich. Würde jetzt aber doch nur den sicheren Hafen - die Geborgenheit - gefährden!
Sie ist doch sein Back-up und seine engste Vertraute, wenn's woanders hakt.
Und dann täscheln sie ihre Frau und die Frau weicht immer häufiger seinen zärtlichen Berührungen aus.
Ohne erneut entfachte psychische Intimität haben viele Frauen auch auf körperlicher Ebene keine Lust auf mehr Nähe geschweige denn eine sexuelle Vereinigung.
Wenn ich mich auf psychischer Ebene nur noch gebraucht fühle und mir auf psychischer Ebene keinerlei positive Neugierde mehr entgegen gebracht wird, dann vergeht mir auch zuerst die Lust auf Sex und im weiteren Verlauf auch die Lust auf's Kuscheln.
Was Neues kann ein neues gemeinsames Hobby sein, was per se überhaupt nichts mit Sex zu tun hat.
Etwas, was das Paar in einer neuen Gruppe macht. Etwas, was mit dem Einstieg in eine neue Szene verbunden ist. Im Neuland irrt jeder zu Beginn ein wenig herum. Warum nicht mit der Partnerin gemeinsam herumirren?
Da jede Szene ihre eigenen Umgangsformen hat, wird man als Einsteiger wohl oder übel in ein paar Fettnäpfchen treten. Dann kann man sich schämen oder sogar für den/ die Partnerin fremdschämen. Die Anpassung oder Nicht-Anpassung an eine neue Gemeinschaft gibt Stoff für neue Auseinandersetzungen des Paares.
Man hat die Chance, Facetten & Talente von sich selbst und vom Partner besser kennen zu lernen. An Herausforderungen kann man scheitern oder diese auf Anhieb mit Bravour meistern. Es gibt sowohl gemeinsame Niederlagen als auch gemeinsame positive Erlebnisse als auch Situationen, die vollkommen unterschiedlich erlebt werden. Man kann den/ die Partnerin als "Klotz am Bein" empfinden oder sich von diesem in Stich gelassen fühlen. Neid und Eifersucht auf den/ die Partnerin können ebenfalls auftreten.
Jedes Neuland stellt ein eingespieltes Team erneut auf die Probe.
Und so manche altbewährte Einstellung macht unter den veränderten Umständen überhaupt keinen Sinn mehr.
Ja, bei so viel Tourbulenzen gehen Geborgenheit und Sicherheit in der Beziehung vorrübergehend verloren. Oder sagen wir besser: Das Ausmaß an empfundender Geborgenheit ist vorrübergehend deutlich geringer als zuvor. So einiges, was einem Vertraut ist, hat ja nach wie vor Bestand.
Doch Tourbulenzen sind Klasse ist für die Leidenschaft und das Sexleben.
Man hat die Chance, sich erneut aufeinander einzuspielen.
Die Kunst besteht darin, möglichst rasch möglichst viele gemeinsame positive Erlebnisse zu schaffen.
Wenn man frisch verliebt ist, fällt das leichter.
Man hat mehr positiven Antrieb und weniger zu verlieren.
@**********rbaer Ob das von mir geschilderte Phänomen bei deiner Partnerschaft zutrifft, kann ich selbstverständlich nicht Anhand des EPs beurteilen.
Die Einschätzung, ob das auf euch zutreffen könne und einen Versuch wert wäre, liegt bei dir.