Interessantes Thema!
Grundsätzlich muss man hier zwischen Selbstwahrnehmung und Fremdwahrnehmung unterscheiden.
Für die einen ist Sexualität, die mit SexworkerInnen gelebt wird, noch kein "richtiger" Sex. Für andere ist Heavy Petting schon Sex, und für wieder andere ist erst mit einer Penetration die Definition von Sex erfüllt.
Und bei Fetischisten sind Sexualität, Erregung und Befriedigung mit ganz anderen Praktiken und Definitionen verbunden, die für Außenstehende zum Teil absolut unerotisch, und sogar eher abschreckend oder ekelerregend sind. Was mich, als dominanten Sadisten, erregt, dürfte für die meisten anderen Menschen eher unerotisch bis abschreckend sein.
Für mich geht es bei Jungfräulichkeit/Jungmännlichkeit um zwei getrennte Aspekte:
Den rein praktischen Teil der sexuellen Handlung und zum Zweiten um den emotionalen Teil, also Sexualität in einer Beziehung/in einer emotionalen Verbindung bzw. um die JFkeit/JMkeit in emotionaler/beziehungstechnischer Hinsicht.
Warum?
Weil ich einen großen Unterschied in "emotionsloser " Sexualität und der Sexualität innerhalb einer starken, emotionalen Beziehung sehe.
Wie andere Threads hier in der Gruppe und im öffentlichen Forum gezeigt haben, ist oftmals der Grund, warum Frauen Jungmännern und Absolut Beginners ablehnend gegenüber stehen, der, dass auch meist keine Erfahrungen mit Partnerschaft und Beziehung bestehen. Hier geht es also um "Emotionale Jungfräulichkeit".
Für mich kommt Sex ohne Kondom nur in einer festen Beziehung in Frage.
Ja, meine Empfindungen sind physisch anders ohne Kondom, direkter und intensiver. Aber emotional macht es für mich kaum einen/keinen Unterschied, da die emotionale Bindung zu meiner Partnerin auf einer anderen Ebene stattfindet.
Ich kenne auch Paare, die über Jahre/Jahrzehnte mit Kondom verhüten.
Somit sehe ich für mich eben genau den Unterschied in der Emotion bei der Sexualität. Kondom ja oder nein macht für mich nicht den Unterschied.