Fernsehschock

Hi,

also ich habe mich auf einer Sklavenversteigerung mal als Domina für 45 Minuten versteigern lassen. ^^ und wurde von einer befreundeten Domina ersteigert und wir hatten Spaß mit ihrem Sklaven.

Im BDSM gibt es solche Partys, eine große Gaudi für alle. Es werden Neigungsbögen ausgefüllt, was geht und was nicht, mit Show und Tamtam und die sexuellen Events sind vorher fast immer ein abgekartetes Spiel. Natürlich exklusiv und nicht für Gaffer und Frsuenabgreifer.

Aber als reguläre Datingsshow? Wo lief das denn? Wir gucken seit Jahren kein TV. Muss wieder so ein Zeug von Rtl sein, richtig? Ehrlich? Die bieten doch ganz viel sexistisch-menschenverschtendes Billig-TV an...

Wer weiß, ob das wirklich normale Frauen waren und keine Prostituierten oder Pornodarsteller. Da wird unglaublich viel gefaked für das gewöhnliche Volk. Deshalb gucken wir den Sch... nicht mehr. Das ist nicht nur Frauen- sondern Menschenverachtung.

Und solange Dumpfbacken da raufschalten und sich ergötzen, werden die weiter sowas zeigen.

Sie

Es schauen sich genau die Männer an, denen ich den Beitritt in unsere Gruppe niemals gewähren würde.

Und warum Frauen da mitmachen?Wegen des Geldes. Moderne Prostitution.

Doch es wird das gesendet was der Zuschauer sehen will. Und unter denen sind immer mehr Kranke. Genau wie im Joy. Spiegelbild der Gesellschaft.

Ich hab's zwar aktuell nicht gesehen, aber vor 2 oder 3 Jahren gab es schon mal so eine Show, aber auch andersrum. Also neben den Folgen, wo ein Mann unter 5 (halb)nackten Frauen wählen konnte, gab es auch die Sendungen mit 5 nackten Männer, die nach und nach von unten nach oben gezeigt wurden und eine Frau durfte sich davon einen aussuchen, bevor sie schlussendlich das Gesicht den Auserwählten zu sehen bekam.

Eigentlich war's auch nicht so, dass sie sich unter den 5 einen ausgesucht hat, sondern nach jedem Stück musste sie einen rauswählen, so dass am Schluss einer übrig blieb. Der jeweils Rausgewählte wurde ihr vor Abtreten gezeigt, so dass sie sehen konnte, was ihr "entging".

Ich nehme an, so war es auch dieses Mal?

Ja, ich hab's damals geguckt.
Manches ist einfach so abwegig, fragwürdig und unverständlich, dass man dann schon wieder einfach gucken MUSS. Nur um herauszufinden, warum Menschen so was machen.

Hier mal ein Link, wenn man mal einen Eindruck haben will.

https://www.rtl2.de/sendung/ … action-dating-hautnah/videos

Mir geben nackte Körper ja gar nichts.
Ich unterscheide höchstens zwischen ästhetisch und unästhetisch, aber sexuell würde sich da bei mir gar nichts regen.
Bei Schwanzbildern ist es noch extremer; die finde ich einfach nur abstoßend.
Mich reizt ein schöner Geist. Aber der ist eben nicht auf den ersten Blick sichtbar. Dafür muss man den Menschen schon etwas besser und genauer kennen und sich längere Zeit mit ihm unterhalten und auseinandergesetzt haben.

Ähnliche Formate hat ja auch https://www.rtl.de/cms/sendungen/real-life/adam-sucht-eva.html, wo es auch erst mal (nur) um nackte Tatsachen geht.

Und dann gab's da auch mal https://www.prosieben.de/tv/kiss-bang-love, wo man sich einen Kandidaten nach einem Blind Kiss auswählen konnte.
Fremde Menschen mit verbundenen Augen küssen und sich dann für einen von ihnen entscheiden.
Selbst das ist für mich schon undenkbar.

Ich mag fremde Männer noch nicht mal küssen oder mich von ihnen intensiver berühren lassen. Da regt sich eine innere Abwehr bei mir.

Aber insgesamt kann ich dir, Valday, zustimmen, dass Sex und eine sexualisierte Welt eine immer größere Rolle in den Medien spielen.
Viele werden das als sexuelle Befreiung und weg von Moralisierung, Verklemmtheit und Prüderie betrachten.
Für mich hat das nichts mit sexueller Freiheit und Revolution zu tun, denn es drängt ja die Menschen geradezu dazu, sich dieser Entwicklung anzupassen, wenn sie nicht selbst als verklemmt und prüde angesehen werden wollen.

Das klingt für mich nach der Sendungen "Herzblatt", nur dass diese Sendung nur verbal stattfand. Sehr schade, dass man das so einfach abgekupfert und umgemogelt hat. Wo nackte Menschen sind, wird angeschalten, ergo Geld damit verdient.


Das sehe ich auch so.
"Kuckt her, kuckt her! Wir sind ja sooo offen!", und sich dann hintenrum über homosexuelle lustig machen, eine offene Beziehung total schlimm finden und Frauen, die gerne Sex haben als Schlampe verurteilen.

Ich kenne solche Shows aus dem asiatischen Raum. Die haben schon sehr lange solche Shows - teilweise sowas wie "Schlag den Star" nur in nackt. Es ist nicht mal amüsant zum Ansehen, man macht sich eher über die Personen an sich lustig.


Das sehe ich auch so. Ist ein ganz heikles Thema. Ich denke in meinem Fall beispielsweise, dass ich (auch durch das Internet) viel zu früh in Kontakt mit pornografischen Inhalten gekommen bin und mir das bis heute nachhängt.

In der Sendung gibt's auch Folgen mit homosexuellen Männern. Ich hab das vor Jahren mal geschaut.
Ich hab kein Problem mit Nacktheit, finds völlig reizlos.
Ich finde, solche Formate sollte man nicht nur verteufeln. Denn hier wird die Verschiedenheit nackter Körper gezeigt. Viele Menschen konsumieren über Instagram, Zeitschriften etc. nur "perfekte" Körper und vergleichen sich damit und fangen an, sich unwohl in ihrer Haut zu fühlen. Dieses Format zeigt Menschen, die mit Nacktheit und ihrem Körper kein Problem haben, obwohl sie dem gängigen Ideal nicht unbedingt entsprechen ... Wenn man diesen Dating-Aspekt ausblendet, kann man dem Ganzen auch etwas Positives abgewinnen.

@*****ess
Ich könnte da auch nie mitmachen oder fremde Typen küssen. Bin ich auf SM Party, habe ich meine Einweghandschuhe. Das kann ich gut als safer sex verkaufen, ohne dass ich komisch angesehen werde.

Im Swingerclub werde ich schräg angeschaut, ist mir aber egal. Unliebsame Berührungen halte ich mit mit Hilfe von Garstigkeit vom Leib.

So hat wahrscheinlich jeder hier seine/ihre Strategien, Erotik zu erleben, ohne sich unwohl zu fühlen, weil einem fremde Menschen auf die Pelle rücken.

Das jemand vor Geilheit zerfließt, nur beim Anblick eines nackten Menschen, fand ich schon immer höchst faszinierend. Auch das Sex sells, wie viele Menschen "darauf reinfallen".

Sie

das liegt daran das der Mensch mit nichts mehr zufrieden ist,
Normal sein ist out und da kommt sowas wie BDSM und dergleichen nur recht,
ist es nicht so das damit das eigene Ich übergangen wird,
sich wahllos irgendwelchen Fetischen anzupassen!

Verhaltensforscher haben schon lange nachgewiesen, dass der Mensch schlechthin nie lange mit etwas zufrieden ist. So halten zB Gehaltserhöhungen nur relativ kurz die Freude hoch, und auch ein Neuwagen befriedigt seine Käufer meist nur eine überschaubare Zeit. Dann geht die Suche von vorne los. Und genauso ist es mit der Sexualität, denn "was man hat, kennt man"., wenn nicht sogar noch ausgeprägter. Es muss ein immer neuer Kick her, und wenn es nicht andere Partner sind so sind es oft Praktiken mit dem eigenen Partner.

Denken wir an die Parabel von dem kleinen Jungen dem die Fee den Wunsch erfüllte, jeden Tag Geburtstag zu haben...


Für weite Gesellschaftsbereiche scheint das wohl zu stimmen, und es hängt sicher auch mit dem o.g. zusammen. Doch so wie in der Schulklasse meiner Tochter unser Nachwuchs irgendwann als einzige Nichtraucherin bewundert wurde (die auch keine Probleme mit dem Taschengeld hatte), können Trends schon mal ins Gegenteil umkippen- und das ist gut so. Hier im Joy habe ich allerdings recht wenig Hoffnung (siehe der Beitrag neulich "einen echten Mann interessiert es nicht, was Frau denkt und fühlt"...)


Hm. Hier möchte ich differenzieren. Wenn der eine Partner das Ich des anderen übergeht und ihn somit nötigt sich (ob wahllos oder nicht) irgendwelchen Fetischen zu beugen oder gar anzupassen, so ist das für mich immer eine Grenzverletzung. Die rote Linie beginnt für mich da, wo der Partner /die Partnerin bereit ist etwas Neues auszuprobieren aber jederzeit die Möglichkeit haben muss, die Reissleine zu ziehen. Ist das nicht der Fall, so ist die Linie überschritten. Nur dem anderen zuliebe etwas zu erdulden ist bereits der Schritt Richtung Abgrund.

Deshalb bekenne ich auch klar dass in meiner Ehe BDSM niemals ein Thema war. Ebenso wie sehr vieles anderes, was inzwischen praktiziert wird.

Neugier. Ganz normal und gesund.

Das höher-weiter-schneller gibt es nicht nur im Sex, der Esoterikmarkt boomt, weil jeder weiter sein will oder besonders demütig oder seelisch alt und weise.

Das unterscheidet Gier von der natürlichen Neugier, wenn etwas nicht mehr authentisch gelebt wird, sondern propagiert wird, zum Wettbewerb ausartet usw.

Sie

Gestern habe ich mal den Mut zusammengenommen und den o.g. Link angeklickt. Doch keine zehn Minuten später habe ich aufgegeben und das Fenster für immer geschlossen. Es hat mich dermaßen angewidert wie MENSCHEN sich dazu erniedrigen lassen, auf den bloßen Köprer reduziert zu werden. Und wie überschminkte/tätowierte/exaltierte Frauen auch noch bereit sind, einen anderen Menschen nur nach seinem Körper "auszuwählen".

Okay, wenn ich beim Metzger ein Schnitzel kaufe will ich auch nicht wissen wie das Tier aussah (wäre sonst vermutlich bereits Veganer). Aber wem und was nutzt es, wenn abschließend der ganze Mensch zu sehen ist? Okay, ich habe das Ende der Sendung nicht mehr abgewartet und die "Lösung" nicht mitbekommen, aber offenbar gibt es schlussendlich eine/n "SiegerIN"? Und lauter frustrierte "Verlierer", die fortan auch noch an ihrem Körper zweifeln?

Okay, nehmen wir mal an, dass eine Frau ihren Wunschkandidaten anhand des Unterleibs ausgewählt hat. Dann geht die letzte Klappe hoch und sie sieht das, was sie später in einer Beziehung (so das jemals in Frage käme) zu 95% nur noch sehen wird- doch es ist überhaupt nicht ihr Typ? Sollte die Reihenfolge nicht umgekehrt sein -so wie es im richtigen Leben normalerweise erfolgt- dass die restlichen 5% erst am Schluss "entdeckt" werden?

Nein danke. Dazu ist weder meine "Neu-Gier" ausgeprägt genug, noch interessieren mich Körbchengröße oder Intimfrisur.

Ich finde solche Sendungen auch abstossend, schaue sie aber, wie auch Dokus über Swinger, SM, Tantra etc hin und wieder aus Neugier an - da kommt dann doch die Biologin in mir durch. Ich weiß dass das niemals meine Welt sein könnte, aber mich interessiert die Überlegung, was es ist, das diese Menschen bewegt und berührt. Nicht, dass ich dass immer nachvollziehen könnte - aber ich erweitere mein Blickfeld: Aha, das gibt es also auch - ist aber nicht meins. Mögen die damit glücklich werden, die so etwas glücklich macht, aber ich brauche etwas anderes.
Ich habe in meinem Freundeskreis einen Swinger, von dem habe ich mir alles erzählen und erklären habe lassen. Einfach weil es mich interessiert hat: wieso? Was fasziniert Menschen daran? Aber auch er sagte: Mädel, das ist nichts für dich. Er war es auch, mit dem ich zu Forschungszwecken meinen ersten und einzigen Porno geschaut hab. Ich wollte das in einem sicheren Umfeld machen, abgekoppelt von allem sexuellen Kribbeln. Anschauen und darüber diskutieren: was triggert hier wen, und wieso? Ich habe jahrelang keine männlichen Mitglieder bin meinem Freundeskreis gehabt, weil mir Männer als potentiell-sexuelle-Erwartungen-an-mich-haben-Könner immer leicht suspekt waren. Ich habe exakt 2 Männer in meinem Leben, die ich als Freunde bezeichne - und ich möchte ihre männlichen Blickwinkel nicht mehr missen. Einblick in "die andere Seite" haben zu können ist sehr hilfreich

Exakt. Ohne Leute, ohne Gerüche und ohne etwas anzufassen.
Im Normalbetrieb würde ich dort wahrscheinlich eine Panikattacke bekommen