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Das Kaminzimmer - Lesezimmer

******s23 Frau
12.727 Beiträge
Eine ganz zauberhafte Idee, liebe @*****ree , das könnte so manch einer als Denkanstoß gebrauchen zu dieser Jahreszeit. 💐

*danke*
******s23 Frau
12.727 Beiträge
Ein Licht im Fenster
Die Stadt ist weihnachtlich dekoriert. Massen von Menschen wabern durch die Einkaufsmeile. Einige verweilen an den Fressbuden, stopfen Herzhaftes und Süßes in sich hinein, andere ertränken den Stress am Tag vor Heiligabend mit Glühwein und Lumumba.
Viele sind überladen mit Tüten und Paketen, welche die Geschenke „in der letzten Minute“ beinhalten. Trotz des leichten Schneefalls und der bunten Lichter ist in der Dunkelheit von Besinnlichkeit keine Spur. Im Gegenteil, die Leute sind ungeduldig, unaufmerksam und genervt unterwegs. Zum Teufel mit dem ganzen Zinnober rund ums Weihnachtsfest!

Ben sitzt in einer Lücke zwischen der Punschbude und dem Crêpestand auf einem kleinen Stapel alter Zeitungen. Er beobachtet das hektische Treiben und fröstelt trotz mehrfach übereinander gezogener Schichten alter Shirts und Pullis. Auch die Jacke hat schon bessere Tage gesehen. Seine Jeans ist an einigen Stellen gerissen, was aber bei der herrschenden Mode nicht auffällt. Seine schulterlangen dunklen Haare stecken unter einer Wollmütze und in seinem Bart haben sich etliche Schneeflocken verfangen. Die Temperaturen sind gen Null gefallen und sein Atem hinterlässt nebelartige Wolken in der Luft. Wärmend an ihn geschmiegt liegt ein strubbeliger Vierbeiner, der eines Tages einfach da war und bei ihm geblieben ist. Er hat ihm den Namen Yoda gegeben, da seine Ohren seitlich abstehen und der Ausdruck der Augen ihn immer an den kleinen Yedimeister erinnert.

Ben überlegt, wo er die Nacht verbringen soll. Das Wohnheim für Obdachlose kommt nicht in Frage. Es ist überfüllt, miefig und die vielfachen Schnarchgeräusche verhindern, dass er nur ansatzweise Schlaf finden kann. Abgesehen davon darf Yoda dort nicht rein. Er sucht es nur auf, um zu duschen oder Wäsche zu machen. Am besten wird es sein zu warten bis hier alles geschlossenen ist und sich dann ein Plätzchen im Eingangsbereich der Einkaufspassage zu sichern.
Vorher muss er noch etwas zu essen für sich und Yoda besorgen. Er wirft einen Blick in den Plastikbehälter am Boden und entnimmt erfreut die Münzen. Es sind fast 15 Euro.
Mehr als genug, um für zwei Tage Lebensmittel im Discounter einzukaufen. Am besten morgen, kurz vor Ladenschluss, da ist nochmal einiges günstiger wegen der Feiertage.

Hätte ihm das vor fünf Jahren jemand gesagt, hätte er Demjenigen wohl einen Vogel gezeigt. Es war vor Weihnachten, wie jetzt, als das Ganze seinen Lauf nahm.

Ben, ein selbstständiger Unternehmer, der rund um die Uhr nur sein Geschäft im Sinn hatte. Handy und LapTop sein ständiger Begleiter. Pausen und Urlaub unmöglich, denn Zeit ist schließlich Geld! Für Beziehungen mit Frauen reichte es auch nicht, allenfalls mal ein One Night Stand, wenn es gerade passte. Dazu unregelmäßiges Essen, meist Fastfood. Sein Haus stand häufig leer und eine Zugehfrau machte das Nötige, wenn er geschäftlich unterwegs war.
An Geld mangelte es nicht, aber an der Zeit es auszugeben. Kurz vor Weihnachten hatte er noch einen Riesenauftrag an Land gezogen und abgeschlossen. So würde er noch mehr zu tun haben die nächsten Monate.
Er gönnte sich zur Feier des Tages einen Besuch im Steakhouse. Während er auf das Essen wartete, checkte er seine E-Mails und legte ein paar neue Exel Tabellen an.
Es war das letzte woran er sich erinnern konnte. Ihm wurde schwindelig, in seinem Kopf rauschten die Niagarafälle und ihm schwanden die Sinne.

Er befand sich im Krankenhaus, als sein Denken wieder einsetzte. Er sah den Arzt, der zu ihm sprach, aber verstand kaum etwas. Es klang als spräche der Mann in ein Wolltuch.

Es gruselte Ben, wenn er daran dachte. Er hatte einen Hörsturz erlitten und sein Kreislauf war zusammen gebrochen. Burnout! Anschließende Kur und Reha. Es dauerte Monate sich davon zu erholen und wieder richtig hören zu können. Sein Unternehmen ging den Bach hinunter, vor allem durch die Schadenersatzansprüche des nicht erfüllten Auftrages. Konkurs. Pleite. Alles war weg.
Von Heute auf Morgen saß er mit Nichts auf der Straße.

Ben schüttelt die Gedanken ab, lächelt und atmet befreit auf. Es brauchte wohl diesen krassen Absturz, um zu erkennen was wirklich wichtig ist im Leben. Als mittelloser „Penner“ ist er nun glücklicher als vorher. Kein Druck, keine Termine und die Freiheit zu tun, was immer ihm gerade einfällt.

Er krault Yoda und schaut in die Menschenmenge. Ein kleines Mädchen bekommt gerade einen Crêpe und beißt freudestrahlend hinein. Daneben, vermutlich die Mutter, wartet noch am Stand, dass ihrer auch fertig ist.
In dem Moment drängelt sich ein Mann durch die anstehenden Leute. Er telefoniert, gestikuliert wild herum und übersieht das Kind.
Die Kleine wird zur Seite gestoßen, stolpert und fällt zu Boden. Der Crêpe landet auf dem Pflaster. Dicke Tränen kullern über ihre Wangen. Der Typ hat es nichtmal bemerkt.

Ben springt auf und hilft dem weinenden Mädchen aufzustehen. Ihre Wollstrumpfhose ist an den Knien aufgerissen und man sieht die aufgeschrappte Haut darunter. Die fassungslose Mutter ist auch direkt zur Stelle und nimmt die Kleine in den Arm. In der Menge dahinter entsteht ein Tumult und ein paar erboste Menschen stellen den Telefonrüpel zur Rede, der nun endlich bemerkt was er angerichtet hat. Statt sich zu entschuldigen, greift er nur in die Manteltasche, zieht ein Visitenkärtchen hervor und hält es der perplexen Frau hin. „Falls ein Schaden entstanden ist, wenden sie sich an mein Büro.“ sagt er abgelenkt, nimmt das unterbrochene Gespräch wieder auf und verschwindet.

„Ein Stück weiter ist ein Wagen der Johanniter, vielleicht sollten die Helfer dort einmal auf die Knie der Kleinen schauen..?“ wendet sich Ben an die noch immer am Boden hockende Frau.
„Danke, das ist sicher besser, wo genau ist das?“ fragt sie und schaut ihn an.
„Ich bringe sie hin. Kannst du laufen?“ fragt er das Mädchen.
Die Kleine schaut mit großen, noch nassen Augen zu ihm hoch. „Ich bin Lisa, bist du der Weihnachtsmann?“
Ben muss grinsen. „Nein, ich heiße Ben und ich denke der Weihnachtsmann hat einen weißen Bart.“
So ganz überzeugt scheint Lisa noch nicht zu sein, wird aber abgelenkt von Yoda, der mittlerweile, neben seinem Herrchen steht und sich den Rest vom Crêpe schmecken lässt. „Mama, schau mal, so einen Hund möchte ich auch haben. Meinst du, der Weihnachtsmann schenkt mir einen?“
„Das weiß ich nicht Lisa, aber komm jetzt erstmal, wir holen ein Pflaster für dein Knie..ok?“
lenkt die Mutter ab.
Lisa nickt, lässt aber Yoda nicht aus den Augen.

Ben begleitet die beiden bis zum „Erste Hilfe Wagen“ und wartet noch bis Lisa zwei bunte Pflaster auf den Knien hat, dann verabschiedet er sich und wünscht den beiden ein schönes Fest. Lisa winkt ihm und Yoda hinterher.

Statt zu seinem Platz zurückzukehren geht Ben mit Yoda noch eine Runde bummeln. Die Geschäfte haben inzwischen Ladenschluss und es wird leerer. Auch der Weihnachtsmarkt wird heute etwas früher schließen.
An der Bratwurstbude gibts die letzen Würstchen zum halben Preis. Ben überlegt kurz und kauft dann zwei. Natürlich wird brüderlich geteilt und sie lassen sich die heiße Wurst schmecken. Die Brötchen steckt Ben für später ein und besorgt sich aus der BackFacktory noch einen großen Kaffee to Go. Yoda schlabbert aus dem Springbrunnen, der zum Glück noch nicht zugefroren ist.
Dann wird es Zeit einen Nachtplatz zu belegen, einige sind sehr begehrt. Ben holt die Zeitungen und seinen alten Rucksack, den er am Crêpestand gelassen hat.
An der Glühweinbude tummeln sich noch einige Schnapsdrosseln. Sie gröhlen lauthals und schräg ein paar arg verballhornte Weihnachtslieder.
Schmunzelnd steuert Ben die Einkaufspassage an und ergattert noch ein halbwegs geschütztes Plätzchen. Er legt die Zeitungen zuunterst und rollt darauf seinen alten Schlafsack aus. Yoda wartet bis er hineingeschlüpft ist, dann schmiegt sich dicht an ihn.

*

Andrea ist froh, als Lisa endlich eingeschlafen ist. Unentwegt hat die Kleine noch von Yoda dem Strubbelhund geschwärmt.
Sie überlegt, dem freundlichen Mann als Dankeschön ein paar Leckereien zu bringen.

Schon früh ist Andrea auf und fährt etwas einkaufen. Ein paar dicke Kauknochen für Yoda und eine große Gebäckdose für das Herrchen. Die Straßen sind vereist, der Schnee ist liegengeblieben und es ist mächtig kalt geworden. Ihre Mutter schaut nach Lisa, bis sie zurück ist.
Andrea nimmt den Bus in die Stadt. Unterwegs kommen ihr Zweifel - ob sie Ben wohl findet? Die Einkaufsmeile ist menschenleer, die Läden und der Weihnachtsmarkt sind noch geschlossen.
Andrea startet ihre Suche am Crêpestand. Sie schaut in sämtliche Ecken und Nischen und hält Ausschau nach dem Hund. Erfolglos! Sie beschließt noch weiter Richtung der großen Kaufhäuser zu laufen, aber vermutlich wird sie auch dort nicht fündig werden. Sicher hat er bei den Temperaturen Schutz in einem Wohnheim gesucht.
Als sie um die nächste Ecke biegt, sieht sie einen Rettungswagen vor der Einkaufspassage stehen.
Lautes Gebell und Gejaule erklingt ganz in der Nähe. Nichts Gutes ahnend geht sie weiter. Sie sieht Yoda, der beschützend vor einer am Boden liegenden Gestalt steht und bellt. Die Sanitäter trauen sich nicht heran.

Geschockt tritt Andrea näher und ruft Yoda. Der große Hund hält inne, winselt, kommt auf sie zu und setzt sich. Beruhigend krault sie ihn am Kopf.
„Sind Sie bekannt oder angehörig?“ fragt einer der Sanis.
Sie schüttelt den Kopf und erklärt kurz, was am Vorabend gewesen ist, während die Rettungskräfte jetzt endlich zu dem am Boden Liegenden treten können.

Es dauert nicht lange, bis einer der Sanis zu ihr kommt.
„Der Mann ist tot, vermutlich im Schlaf erfroren, aber genaues wird erst die Obduktion ergeben. Wir rufen jetzt die Polizei und das Tierasyl an. Die werden alles weitere klären.“

„Bitte nicht das Tierasyl, ich werde den Hund mitnehmen und mich kümmern.“ sagt Andrea spontan. „Ich lasse Ihnen meinen Namen und Adresse hier, für eventuelle Formalitäten, wenn das in Ordnung ist..?“

„Hmm, ich denke schon.“
Der Sanitäter nickt. Andrea kramt nach einem Zettel und schreibt alles auf. Das ist schnell erledigt.
Als Ersatz für eine Leine holt der Mann einen abgewickelten Verband aus dem Wagen.
„Das müsste gehen bis Sie Zuhause sind.“ meint er.

Traurig tritt Andrea mit Yoda den Heimweg an. Irgendwie fühlt sie sich schuldig, auch wenn sie nichts hätte tun können. Das einzige ist, sich um Yoda zu kümmern, denn Ben hat sicher an ihm gehangen und würde sich freuen, wenn er ein liebes Zuhause findet.

Daheim angekommen, springt ihr Lisa entgegen, als sie das Haus betritt. Mit großen Augen schaut sie auf Yoda und fällt ihm um den Hals.
„Mama siehst du, Ben ist doch der Weihnachtsmann und hat mir Yoda geschickt!“

Andrea schaut nachdenklich auf ihre Tochter, dann sagt sie:

„Vielleicht hast du Recht Lisa, aber wir sollten ein Licht ins Fenster stellen, damit der Weihnachtsmann Ben auch seinen Weg nach Hause findet, meinst du nicht auch?“

~
@******s23
28/11/19
*****ree Frau
22.105 Beiträge
Gruppen-Mod 
Passend dazu ein Netzfund von Damaris

Die Insel der Gefühle

Vor langer Zeit gab es einmal eine schöne kleine Insel. Hier lebten alle Gefühle, Eigenschaften und Qualitäten der Menschen einträchtig zusammen: Der Humor und die gute Laune, der Stolz und der Reichtum, die Traurigkeit und die Einsamkeit, das Glück und die Intuition, das Wissen und all die vielen anderen Gefühle, Eigenschaften und Qualitäten, die einen Menschen eben so ausmachen. Natürlich war auch die Liebe dort zu Hause.

Eines Tages machte ganz überraschend die Nachricht die Runde, dass die Insel vom Untergang bedroht sei und schon in kurzer Zeit im Ozean versinken würde. Also machten alle ihre Schiffe seeklar, um die Insel zu verlassen. Nur die Liebe, deren Schiff gerade nicht seetauglich war, wollte bis zum letzten Augenblick warten. Sie hing sehr an der Insel.

Als das Eiland schon am Sinken war, bat die Liebe die anderen um Hilfe.

Der Reichtum schickte sich gerade an, auf einem sehr luxuriösen Schiff in See zu stechen, da fragte ihn die Liebe: „Reichtum, kannst du mich mitnehmen?“
„Nein, das geht nicht. Auf meinem Schiff habe ich sehr viel Gold, Silber und Edelsteine. Da ist kein Platz mehr für dich.“

Also fragte die Liebe den Stolz, der auf einem großen und schön gestalteten Schiff vorbeikam. „Stolz, bitte, kannst du mich mitnehmen?“
„Liebe, ich kann dich nicht mitnehmen“, antwortete der Stolz, „hier ist alles perfekt und du könntest mein schönes Schiff beschädigen.“

Als nächstes fragte die Liebe die Traurigkeit: „Traurigkeit, bitte nimm du mich mit.“
„Oh Liebe“, entgegnete die Traurigkeit, „ich bin so traurig, dass ich allein bleiben muss.“

Als die gute Laune losfuhr, war sie so zufrieden und ausgelassen, dass sie nicht einmal hörte, dass die Liebe sie rief.

Plötzlich aber rief eine Stimme: „Komm Liebe, du kannst mit mir mitfahren.“

Die Liebe war so dankbar und so glücklich, dass sie völlig vergaß, ihren Retter nach seinem Namen zu fragen.

Später fragte die Liebe das Wissen: „Wissen, kannst du mir vielleicht sagen, wer es war, der mir geholfen hat?“

„Ja sicher“, antwortete das Wissen, „das war die Zeit.“

„Die Zeit?“ fragte die Liebe erstaunt, „Warum hat mir denn ausgerechnet die Zeit geholfen?“

Und das Wissen antwortete: „Weil nur die Zeit versteht, wie wichtig die Liebe im Leben ist.“


Verfasser/in unbekannt
*****169 Frau
6.194 Beiträge
*cheers* Wünsche allen frohe und besinnliche Fest- und Feiertage *nikolaus*
Und einen schwungvollen Rutsch ins Neue Jahr *feuerwerk*



*huch* mein Taxi läuft davon …
*****169 Frau
6.194 Beiträge
jetzt aber schnell …

*undwech*


.
Pixybay 31665 - santa
*******ish Frau
7.490 Beiträge
Ist lang her - dass hier etwas gepostet wurde, ich weiß nicht so recht, wohin damit - vielleicht passt es ja hierher -
inspiriert doch einen Song-Beitrag von unserem Regloh - Leonard Cohen - you want it darker - habe ich mich auf die Suche nach der Übersetzung gemacht - mir fehlten einfach ein paar Worte beim hören zum Verständnis. Ich will Euch den übersetzten Songtext nicht vorenthalten - aber Achtung.... ziemlich stark

Wenn du die Karten gibst
bin ich aus dem Spiel
Wenn du der Heiler bist, bedeutet das
Ich bin gebrochen und gelähmt
Wenn dir der Ruhm gebührt, dann
Gebührt mir wohl die Schande
Du willst es dunkler
Wir löschen die Flamme

Gelobt, gepriesen
Sei dein heiliger Name
Verunglimpft, gekreuzigt
In der menschlichen Gestalt
Millionen Kerzen brennen
Für die Hilfe, die niemals kam
Du willst es dunkler

Hineni, hineni (Hier bin ich, hier bin ich)
Ich bin bereit, mein Gott

Es gibt einen Liebenden in der Geschichte
Aber die Geschichte ist noch die selbe
Es gibt ein Schlaflied zum Leiden
Und ein Paradox zum Beschuldigen
Aber es ist in den Schriften geschrieben
Und es ist kein leerer Anspruch
Du willst es dunkler
Wir löschen die Flamme

Du stellst die Gefangenen auf
Und die Wachen zielen
Ich kämpfe mit einigen Dämonen
Sie waren aus der Mittelschicht und zahm
Ich wusste nicht, dass ich die Erlaubnis hatte,
Zu morden und zu verstümmeln
Du willst es dunkler

Hineni, hineni
Ich bin bereit, mein Gott

Gelobt, gepriesen
Sei dein heiliger Name
Verunglimpft, gekreuzigt
In der menschlichen Gestalt
Millionen Kerzen brennen
Für die Liebe, die niemals kam
Du willst es dunkler
Wir töten die Flamme



Wenn du die Karten gibst
Lass mich das Spiel verlassen
Wenn du der Heiler bist
Bin ich gebrochen und gelähmt
Wenn dir der Ruhm gebührt
Gebührt mir wohl die Schande
Du willst es dunkler

Hineni, hineni
Hineni, hineni
Ich bin bereit, mein Gott ....
*****ree Frau
22.105 Beiträge
Gruppen-Mod 
Aus dem Netz gefischt

Die Parkbank war verlassen, als ich mich dort unter einer alten Weide zum Lesen hinsetzte. Ich war vom Leben enttäuscht und hatte allen Grund, ein säuerliches Gesicht zu machen – irgendwie hatte sich die ganze Welt gegen mich verschworen. Und als ob es mir nicht schon schlecht genug ginge, kam plötzlich ein Junge auf mich zu, noch ganz außer Atem vom Spielen. Er stellte sich mit gesenktem Kopf vom mich hin und sagte aufgeregt: „Guck mal, was ich gefunden habe!“

In seiner Hand war eine alte, verblühte Blume, ein wirklich erbärmlicher Anblick. Sie hatte offenbar nicht genug Licht oder Regen abbekommen, jedenfalls hingen ihre Blütenblätter alle schlapp herab. Ich lächelte gekünstelt, damit mich der Junge endlich in Ruhe ließ. Aber anstatt zu gehen, setzte er sich neben mir auf die Bank. Er hielt sich die Blume an die Nase und erklärte in gespielter Überraschung: „Die riecht ja ganz gut. Und schön ist sie auch. Deshalb habe ich sie ja auch gepflückt. Hier sie ist für dich.“

Die Pflanze hatte keinerlei Leben mehr in sich, sie war nur noch ein farbloses Gewächs. Aber mir war klar, dass der Junge nicht eher gehen würde, als bis ich sie angenommen hatte. Also griff ich nach ihr und sagte: „Danke, so etwas hat mir gerade noch gefehlt.“
Aber der Junge hielt die Blume nur weiterhin sinnlos in die Luft. Erst in diesem Moment bemerkte ich, dass er meine geöffnete Hand nicht sah – er war blind.

Mit zitternder Stimme bedankte ich mich, dass er die Schönste ausgesucht hatte. Und während mir Tränen in die Augen schossen, sagte er: „Keine Ursache“, lächelte und machte sich wieder ans Spielen. Er hatte nicht bemerkt, was er bei mir bewirkt hatte. Ich saß da und fragte mich, wie er es geschafft hatte, eine in Selbstmitleid versunkene Frau auf einer Parkbank zu sehen. Wie wusste er von meiner selbst verursachten Trübsal? Vielleicht hatte er es im Herzen gespürt, mit dem er mehr sehen konnte als mit den Augen.

Durch die Augen eines blinden Kindes konnte ich schließlich sehen, dass nicht die Welt das Problem war, sondern ich. Und so schwor ich mir, für all die vielen Male, da ich selbst blind gewesen war, nun das Schönste im Leben zu sehen und mich über jede Sekunde meines Lebens zu freuen. Dann hielt ich mir die verwelkte Blume an die Nase und atmete den Duft einer wunderschönen Rose ein. Ich musste lächeln, als ich den Jungen sah, der mit einer neuen Blume in der Hand auf einen alten Mann zuging, der noch nichts von seinem Glück ahnte. "

Cheryl L. Costello-Forshey
(aus “Ein Liebesbrief vom Himmel”)
*******ish Frau
7.490 Beiträge
Kurz und bündig - nicht selbstgefunden - aber echt selbst geklaut... ein Artikel .
https://www.chip.de/news/155 … osen-Download_120458956.html

selbsterklärend *fiesgrins* und wohl hoch aktuell *alarm*
*******ish Frau
7.490 Beiträge
eben gefunden - und gleich geklaut *fiesgrins*

Gruner und Jahr
das Verlagshaus Gruner & Jahr stellt aufgrund der aktuellen Situation bis Ende April all seine Magazine als epaper kostenlos der Öffentlichkeit zur Verfügung. Ihr könnt über diesen Link auf alle Medien wie z.B. Stern, Brigitte, Chefkoch, Geo, Capital und Geolino für die Kleinen zugreifen. *g* Viel Spaß beim Lesen.

https://aktion.grunerundjahr.de/deutschland-bleibt-zuhause


https://www.lesen.net/artike … rbuecher-sprachkurse-147498/
*******1550 Frau
3.469 Beiträge
Gruppen-Mod 
Ich blättere hin und wieder ganz QUER durch das WWW.

Heute gefunden und für gut befunden

https://1000-zitate.de/autor/Hannah+Arendt/
*******ish Frau
7.490 Beiträge
..Corona .... und kein Ende -

Achtung - *ironie*

Quelle - irgendwo in Facebook erschienen ohne Quellenangabe - und von dort kopiert

😳
Wie die Bundesländer das Virus verwirren!

Nach jetzt rund vier Wochen halbfreiwilliger Quarantäne ist es Zeit, ein Fazit zu ziehen. Glaubt man den Bestimmungen der einzelnen Bundesländer, so ergibt sich zur Verbreitung von Covid19 folgendes Bild:

Das Virus verbreitet sich generell und irre schnell in Kindergärten und Schulen. In Altersheimen rottet es Kundschaft und Belegschaft aus. In Hessen verbreitet sich das Virus durch Eisdielen (weswegen diese geschlossen sind), aber nicht in Baumärkten, sobald das Virus aber die bayerische Landesgrenze überquert, überlegt es sich das anders und verbreitet sich jetzt über Baumärkte (weswegen diese geschlossen sind), nimmt dafür aber Abstand von Eisdielen. Wenn und sofern die Eisdealer das Eis mit der gleichen Hand im Gummihandschuh, die soeben das Geld in Empfang genommen hat, in der Waffel über den Tresen reichen. Hübscher Nebeneffekt: Die bayerische Polizei bestraft Hessen, die sich ein bayerisches Eis holen, die hessische Polizei schnappt sich dafür bayerische Heimwerker.

Das Virus hat eine weitere Besonderheit in Bayern: Es lauert auf Parkbänken, es ei denn, jemand sitzt darauf und liest. Dann liest das Virus mit und ist abgelenkt. Deswegen darf man ausdrücklich in Bayern auf einer Bank als Einzel- oder Doppelperson Platz nehmen, wenn man dabei liest und Tisch und Bett miteinander teilt. Sich selbst fremde Personen sollten aber nur mit einem Mindestabstand von 1,50 Metern miteinander lesen und lieber nicht auf der gleichen Bank hocken.

Ferner macht das Virus einen Unterschied zwischen diversen Supermarktketten. Im Aldi fällt das Virus nur Personen an, die keinen Einkaufswagen schieben, deswegen muss im Aldi jeder Besucher einen Einkaufswagen nehmen. Was die Gänge derart verstopft, dass sich die Leute aneinander vorbeiquetschen. Im Edeka ist das Virus etwas lockerer, da befällt es nur Toilettenpapierkäufer ab einer Anzahl X im Laden. Aus diesem Grund darf dort nur der Laden betreten werden, wenn dafür ein anderer Besucher den Laden verlässt. Dann ist das Virus irritiert und verkrümelt sich.

Das Virus meidet generell Dienstleistungsbetriebe

Auch erstaunlich ist, dass sich das Virus nur in einem Null- und 180 Grad Winkel verteilt, wie die diversen Markierungen in den Supermärkten zeigen. Seitlich sind diese nämlich recht eng nebeneinandergeklebt, mit weniger als wenigstens einer Armlänge Abstand. Gut, das Computerfahndungsfoto des Virus zeigt ja auch einen hübschen symmetrischen Schnitt, da kann man das verstehen.

Außerdem verbreitet sich das Virus gerne in Elektronikmärkten, weswegen diese geschlossen sind. Es sei denn, es handelt sich um Großmärkte mit einer Elektronikabteilung. Da weiß das Virus nämlich nicht, ob es sich auf Cognac oder Computer setzen soll und entscheidet sich dafür, gar nichts zu tun. Deswegen kann man in Großmärkten nach wie vor Elektronik kaufen. Zumindest in Bayern und wenn man eine Gewerbeanmeldung hat. Diese immunisiert zusätzlich.

In Rheinland-Pfalz treibt sich das Virus gerne in Kantinen herum, meidet diese aber in Baden-Württemberg und Berlin, wahrscheinlich hat es Angst, auf Grüne zu treffen. Deswegen sind Kantinen in Rheinland-Pfalz geschlossen, nebenan aber nicht. In Bayern wiederum hält das Virus die Tentakel still, wenn sich in einer Kantine nicht mehr als 30 Personen aufhalten. Da lohnt sich die Verbreitung für das Virus nicht. Außerdem unterscheidet das Virus in Bayern nach Touristen und Geschäftsreisenden, denn Hotels, die ausschließlich Geschäftsreisende und Gäste für nicht private touristische Zwecke aufnehmen, dürfen geöffnet bleiben. Wer diese ominösen Gäste sind, die keine Geschäftsreisenden und keine privaten touristischen Zwecke verfolgen, steht in der Verordnung nicht drin.

Das Virus meidet generell Dienstleistungsbetriebe – außer Bordellen, da ist das Virus gerne, was ich nachvollziehen kann. Deswegen sind Bordelle geschlossen, Banken hingegen nicht. Daneben fühlt sich das Virus in Berliner Buchläden unwohl (gut, so viel Literatur gib es da auch nicht), in Bayern hingegen sogar so pudelwohl, dass in Bayern Buchläden geschlossen, in Berlin jedoch offen sind.

In Bayern juckt das keinen

Das Virus befällt außerdem Zweitwohnsitzbewohner in Mecklenburg-Vorpommern (die deswegen aus dem Bundesland geschmissen werden) und Feriengäste in Schleswig-Holstein (deswegen ist für die Hamburger an der Stadtgrenze Schluss). Außerdem verbreitet sich das Virus in Rheinland-Pfalz in Sportboothäfen, was ein schwerer Schlag für die Sportbinnenschiffer ist. In Thüringen und Berlin müssen Bürger, die von einer Reise zurückkehren, die Behörden hierüber informieren und erst einmal 14 Tage zu Hause bleiben, in Bayern juckt das keinen. Außer, er kommt aus einem Gebiet, dass das Robert-Koch-Institut als „Risikogebiet“ ausgewiesen hat. Dann darf der möglicherweise fiebrige Transpirant für 14 Tage keine Hochschule betreten. Gut, das wäre sowieso sinnlos, die sind ja geschlossen. Thüringen nimmt dafür nur noch Thüringer auf, wer aus einem anderen Bundesland ohne triftigen Grund in das Staatsgebiet des deutschen demokratischen Bundeslandes Thüringen einreist, muss Thüringen ohne den Verzehr einer regionalen Bratwurst auch sofort wieder verlassen und darf Thüringen nur als Transitland benutzen. Außer, sie sind bekennende Infizierte. Dann dürfen sie nicht einmal das und müssen einen Umweg über Tschechien fahren.

Während Sachsen ausdrücklich erwähnt, dass seine Bürger beispielsweise bei einem Wohnungsbrand das Haus verlassen dürfen, wurde dies in Bayern schlicht vergessen. Oder die Bayern gehen davon aus, dass es besser ist, wenn ein potentieller Virenträger verbrennt, als sich einem Feuerwehrmann auf weniger als zwei Armlängen Abstand nähert.

Gegen das Virus komplett immun sind überraschenderweise Schutzsuchende aus aller Sklaven Länder, für die gilt keine der genannten Einschränkungen, diese dürfen weiterhin einreisen. Es sei denn, sie besuchen Deutschland zu touristischen Zwecken, weil sie sich gerne Deutsche in ihren Häuschen betrachten. Das wiederum ist verboten. Die müssen schon hier Schutz suchen – sonst gilts nicht.

Dem ist doch nichts weiter hinzuzufügen - oder ?

ach übrigens - in Hessen hat Hanau als erste Stadt vor ein paar Tagen die Masken-Trage-Pflicht im öffentlichen Raum ausgerufen - die Stadt Frankfurt hängt ihren Bürgern die Maske ab kommenden Montag um - also - *ninja*
*******t_by Mann
75.744 Beiträge
Gruppen-Mod 
Jetzt bin ich ganz wirr und weiss nicht mehr wo ich wohne, oder hin will, oder hin muss...
*******ish Frau
7.490 Beiträge
*hi5* genau das ... und deswegen bleiben wir braven bürger schon mit dem *arsch* zuhause *fiesgrins*
*****und Mann
651 Beiträge
Ahhhhh ... Das Kaminzimmer.
Es ist ja noch sommerlich - daher hoffe ich, dass das Zimmer offen ist zum Garten. Ich mag das ja, wenn der Übergang vom Raum zur Natur fließend ist.

Und zu einem passenden Anlass ein paar Zeilen - mit und ohne Poesie:

WIEDERGEFUNDEN

endlich - dich wiedergefunden.
Die zeit war lang;
vergessen aus dem sinn.

Wo war ich?
Irgendwo dazwischen;
jenseits deiner;
diesseits meiner;
nirgendort und niezeit.

Es wird besser - gewiß.

(C)Dreamy2020
*****und Mann
651 Beiträge
Ein bisschen Mittelalter gefällig?
In Mainz, Speyer, Ingelheim, am Trifels in der Pfalz laufen derzeit Ausstellungen - und das SWR-Forum liefert einen Aspekt für das Gesamtthema. Ich hörte es gestern als ich die Küche aufräumte - sozusagen als Haushalts-Babarossa 😆





https://www.swr.de/swr2/lebe … r2-forum-2020-09-03-100.html
*******1550 Frau
3.469 Beiträge
Gruppen-Mod 

*****und Mann
651 Beiträge
*******1550 Frau
3.469 Beiträge
Gruppen-Mod 
Die Geschichte vom Tod und dem Gelehrten


Ein Gelehrter kam eines Tages auf einer seiner ausgedehnten Reisen in eine Stadt. Es war noch zu jenen Tagen, als es noch keine Verkehrsmittel wie heutzutage gab und vieles zu Fuß bewältigt werden musste. Wie er nun ganz ermüdet sich an der Stadtmauer entlang schleppte, gewahrte er den Tod, der im Schatten an der Stadtmauer lehnte. Zunächst traute er seinen Augen nicht aber dann überwand er seine Furcht, ging zu ihm und sprach:

„Was suchst Du hier?“ Der Tod schaute ihn freundlich an und sprach mit ruhiger Stimme: „Ich werde jetzt gleich in die Stadt hinein gehen und mir hundert Menschen holen.“ Als der Gelehrte das hörte, wurde er ganz aufgeregt, sprang gehetzt auf und lief völlig hysterisch in die Stadt hinein und schrie unaufhörlich: „Der Tod ist auf dem Weg hier in die Stadt und will sich hundert Menschen holen!“

Die Menschen dort bekamen es mit der Angst zu tun, schlossen sich in ihre Häuser ein und trafen auch sonst vielerlei unsinnige Vorkehrungen, wie sie dem Tod entkommen konnten. Doch wenn die Zeit gekommen ist, kann niemand dem Tod entrinnen. So verging die Zeit und als der Gelehrte die Stadt wieder verließ, traf er wieder den Tod, der an der Stadtmauer stand. Wütend auf den Tod lief er geschwind zu ihm hin und rief ganz entrüstet:

„Du erbärmlicher Lügner! Du hast mir erzählt, Du wolltest 100 Menschen holen und jetzt sind mehr als 5000 tot.“ Da erhob sich der Tod ganz gemächlich, schaute den Gelehrten ernst an und sprach: „Ich habe mir nach Plan 100 Menschen geholt: Alte, Schwache und Kranke. Die anderen hat die ANGST getötet und die hast Du in der Stadt verbreitet.“

Autor/in unbekannt
Aus der Erinnerung neu geschrieben und bearbeitet von Karlheinz Schudt, 2020.
von mir im Netz gefunden bei: Märchen - Geschichten - Weisheiten
*****ree Frau
22.105 Beiträge
Gruppen-Mod 
Adventskalenderspiel bei den Kurzgeschichten *g*

Kurzgeschichten: Adventskalender 2020 - Verhexte Weihnachten!
*****ree Frau
22.105 Beiträge
Gruppen-Mod 
Eine *idee* für das diesjährige Weihnachtsfest wo wir ja leider nicht so feiern könnten wie wir das gerne möchten.

Wie wäre es...
********el63 Frau
34.350 Beiträge
Wunderschön *blume*
*****169 Frau
6.194 Beiträge
🎄Weihnachts🐿abend🎄... habt einen schönen Ausklang und entspannte Feier-Tage *nikolaus*


CU next year *feuerwerk*

*********zier Mann
1.026 Beiträge
Humor und SM - eine feuchtfröhliche Verbindung

Werte Mitglieder*Innen dieses schönen Herrenclubs,

Zitat von ****06:
Das Kaminzimmer - Lesezimmer
Gemütliche Clubsessel laden zum Verweilen ein, an den Wände deckenhohe Bücherregale. Dir ist es unten in der kleinen Bar zu voll? Nimm Platz, stell dein Getränk ab und verweile.
Schau den Flammen im Kamin zu.
Genieß die Ruhe, lies eine fesselnde Geschichte. Lass dich zu einer eigenen inspirieren und lass uns teilhaben. Hier ist der Ort für kleine, intime Autorenlesungen.
Dein Publikum erwartet dich!

schreibt unsere allseits beliebte Vorsitzende und Barfrau @****06 in der Einleitung zu diesem gemütlichen, aber wenig genutzen Raum. Das betrübliche Wetter, insbesondere in den Abendstunden ist genau das Rechte, für ein flackerndes Kaminfeuer. Nun, ich bin so frei, nehme Platz, lasse die Gedanken schweifen und memoriere.

Es gab eine Zeit, da die zauberhafte @*********ynter und ich mit humorigen Erotikgeschichten auf Tournée waren. Wir zogen von Dorf zu Dorf und lasen den Leuten, die es hören wollten, unsere Geschichten oder auch philosophischen Anwandlungen vor. Eine schöne Zeit und eine Anmerkung bezüglich des Dichtmittels Silikon, die der geschätzte @*******t_by kürzlich machte, rief mir den folgenden Text in Erinnerung. Ich gebe ihn hier zum Besten. Wer mag ist herzlich eingeladen. Nehmt Platz, schnappt Euch ein Glas Wein, oder einen Tee und lauscht.


*****

Humor und SM, eine feuchtfröhliche Verbindung…

Über Humor und SM soll ich schreiben, hieß es. Das wäre ein spannendes Thema, hieß es. Tja…?
Nun bilde ich mir ein, eine Menge über SM zu wissen. Aber über Humor…? Was wissen Sie eigentlich darüber? Auch so wenig wie ich?
Das ist doch, wenn man trotzdem lacht, oder wie war das? Also trotz eines kalauernden Ludger Stratmann. Und trotz der vierhundertelftausendzwohundertvierzehnten Wiederholung des Wortes „ficken“ durch den berufsjugendlichen Ingo Appelt. Mario Barth kann man ohnehin nur als Masochist aushalten, wohingegen Verona Feldmaus, zumindest in mir, einen gewissen Sadismus weckt. Hier sähe ich durchaus den einen oder anderen Anknüpfungspunkt.
Gibt’s noch andere Definitionen?
Klären wir doch erst einmal den Begriff. Was sagt eigentlich der große Brockhaus dazu?

Ich putze also die Brille und beginne die Recherchen.
Humor, lese ich da, sei die gelassene Haltung gegenüber Schwierigkeiten und Missgeschicken.
Aha! Und weiter: der Wortstamm komme aus dem Lateinischen und bedeute ursprünglich Feuchtigkeit. Feuchtigkeit?
Nää!
Oder?
Wer hat sich denn diese Definition ausgedacht? Und was ist damit wohl gemeint? Die Tränen, die einem beim Lachen kommen? Oder die nasse Hose, die man sich wegen des Verlustes der Kontrolle über den Schließmuskel bepinkelt hat? Klar! Das machte dann ja Sinn.

Und wie bringe ich das nun alles in Beziehung zu SM? Die gelassene Haltung, die Schwierigkeiten, die Missgeschicke und auch die Feuchtigkeit. Hm, ein Grund zum Grübeln…
Also Parallelen finde ich zunächst und bei genauerer Beleuchtung schon. Beim SM geht’s ja oft auch um den tapferen Umgang mit Feuchtigkeit. Gewissermaßen. Also nicht nur. Aber doch auch.
Die gelassene Haltung gegenüber Hindernissen, Malheurs und Schlamasseln ist dagegen auf den ersten Blick nicht unbedingt SM-typisch, oder vielleicht doch?

Wobei: Es kommt natürlich sehr auf den Blickwinkel an:

Der wohlbeleibte, schon etwas müffelnde hundertzwanzig-Kilo-Sklave, der damals auf Befehl seiner Herrin und gewandet in einen viel zu engen Latexanzug auf allen Vieren den ungemütlichen und auch schmuddeligen Kellerboden des Café Sittsam zierte, verlor völlig die Contenance, als ihm beim Herumkriechen vor aller Augen der Strampler platzte. Vor allem auch deshalb, weil Madame ihm nach Genuss seines vierten Weizenbiers das Klo verboten hatte. Durch die Rippen schwitzen konnte er ja nicht. Und Latex ist wasserdicht. Dachte er. Das Zittern seines prachtvollen Dragonerschnurrbarts unter der Gummimaske, die nur Mund und Augen frei ließ, sprach Bände.
Das war also schon mal ein schönes Beispiel für fehlenden Humor. Madame hingegen nahm es tatsächlich höchst gelassen. Während sie sich von einem der umstehenden Herren Feuer für ihren langen Zigarillo geben ließ, verkündete sie nonchalant:
„Nächste Woche kommt die Sklavensau auf Diät!“, dann an den Sklaven gewandt: „Und nun leck das auf!“.
Soweit der leichtfüßige Umgang mit Pannen. Fehlt noch die Feuchtigkeit. Die sonderte im speziellen Fall, zusätzlich zu dem, was der bedauernswerte Sklave schon verloren hatte, die umstehenden Betrachter ab. Und zwar in Form von salzhaltiger Flüssigkeit aus den Augen. Bei schallendem Gelächter. Nun passt es ja wieder.

Aber so ganz glücklich bin ich noch nicht damit. Das ist ja alles noch kein schlüssiger Beweis.

Da erinnere ich mich wieder an diese Sub, die zur Gang-Bangmäßigen Fremdbenutzung bereit, auf den Gyn-Stuhl der Grande Opera geschnallt war. Den ersten ihrer „Beglücker“, ein Freiwilliger, schmalbrüstig, Mittvierziger, Typ Banker im schwarzen Kommunionanzug, der sich mit steil aufgerichtetem 22x6 cm Prachtschwanz und bis zu den Knöcheln heruntergelassener Hose mit kleinen Trippelschritten näherte, fragte sie ganz unverblümt:
„Was wissen Sie eigentlich über die Verhütung, Diagnose und Behandlung von Scheidenpilz?“

Nach wenigen Sekunden, als die Antwort auf diese Frage in Form eines dömlich-männlichen Schwächeanfalls sichtbar wurde, fügte sie, mit einem an Unverschämtheit grenzenden sarkastischen Unterton und mehr zu sich selbst, hinzu:
„Tja, wenn das so ist, Frau Meier, dann ziehen Sie die Hose mal wieder an!“

Analysieren wir nun die Situation: Diese brave Sub ging außerordentlich gelassen mit dem Missgeschick um. Sie bewies also Humor. Denselben ließ ihr herrlicher Dom aber völlig vermissen, weil er ihr nämlich mit zornesrotem Gesicht und der Anmerkung „Für die Pariser bin ICH zuständig, du Schlampe, du brauchst nur zu ficken!“ ordentlich eine schallerte, um ihr sodann einen Knebel in den Mund zu schieben und damit weitere humorige Einlagen wirksam zu unterbinden. Das wiederum brachte bei ihr gewisse Säfte zum Fließen.
Nun haben wir es wieder. Die umstehenden Betrachter sonderten, unter beträchtlichem Gelächter, die übliche salzhaltige Flüssigkeit ab. Doppelbeweis also.

Der Prachtschwanzbesitzer war übrigens plötzlich und spurlos verschwunden. Insofern muss er bei der Betrachtung seines persönlichen Humors zunächst einmal außen vor bleiben. Ich spiele jedoch, wegen der wissenschaftlichen Relevanz, mit dem Gedanken, in der Sklavenzentrale oder im JoyClub eine Suchanzeige nach ihm aufzugeben. Vermutlich aber, so fürchte ich, stehen die Chancen eher schlecht.

Genügt uns das nun, um die Relationen zwischen Humor und SM zu klären? Nein? Aller guten Dinge sind drei, finden Sie? Also gut. Noch ein letztes Fallbeispiel:

Gerade stand ich halbnackt, schön und gemütlich ans Kreuz gekettet. Vor mir die ausnehmend hübsche und tief dekolletierte Lady Liz, die mit ausgebreiteten Armen, einem Mörderblick und zwei wasserpumpenzangengroßen Bastelklemmen bewaffnet, mit der Stimme eines Oberfeldwebels beim Strafexerzieren verkündete:
„Ich werde Dir jetzt die Nippel klammern!“,
als justament mein Handy klingelte. Die gute TV-Zofe Jenny reichte es der Lady mit dem sarkastischen Kommentar: „Böser Sklave!“. Mylady blieb jedoch völlig gelassen, drückte auf die Taste für die Rufannahme und hielt mir das Gerät ans Ohr:

„Ja, Hallo? – Mama!!! – Du das ist jetzt gerade ganz schlecht…!“

Ich gebe schamhaft zu: Die letzte Szene ist ein Ausriss unseres früheren Comedy-Programms. Worin nun der Beweiswert besteht, fragen Sie?

Aber das liegt doch auf der Hand: Mylady ging sehr entspannt mit der Panne um, die rund zweihundert zahlenden Besucher sonderten unter schallendem Gelächter salzhaltige Flüssigkeit ab (das kennen wir ja nun schon) und bestellten darüber hinaus noch mehr Prosecco, Bier und andere Getränke wodurch in mehrfacher Hinsicht der Fluss der Säfte des Wirtes und auch der schwitzenden Kellnerinnen beschleunigt wurde. Die Betriebswirtschaftler nennen das auf gut Deutsch eine Win-Win Situation. Ob und wer sich dabei in die Hosen gemacht hat, konnte ich leider nicht beobachten, ich hing ja am Kreuz.

Ich habe also, das müssen Sie zugeben, unwiderlegbar nachgewiesen, wo die Zusammenhänge zwischen Humor und SM stecken.
Sie sind anderer Meinung? Bleiben Sie gelassen! Ich lade Sie auf ein Bier ein. Das ist ja auch feucht. Und bringen Sie ein Ersatzhöschen mit. Wer weiß, es wird vielleicht humorig…


© Patrizier 2014
*****ree Frau
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Deinen Humor hätte ich auch gerne *top* *hutab* *bravo*
*******t_by Mann
75.744 Beiträge
Gruppen-Mod 
Es gibt doch immer was zu lachen, sogar in der Strenge des SM *lol*
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