Das Wort zum Montag
Hach! Was für ein Montag! Die Sonne lacht, als würde sie dafür bezahlt. Das ist gut für mich. So brauche ich die erste Fluppe nicht heimlich aufem Klo zu rauchen. (Wehe es verpetzt mich einer bei meiner Tochter!) Der Balkon ruft. Dank unserer guten Barfrau
@****06 steht der Kaffee, trotz Dunkelheit, schon bereit. Ich lehne mich also bequem zurück, schaue den blauen Rauchkringeln nach und komme ins Sinnieren.
@*******Dom hatte heute schon eine Begegnung der dritten Art,
@****co durfte bereits einen Blick auf die hübsche Sekretärin werfen und ich, ich bekam am frühen Morgen eine SMS von der Lottogesellschaft, ich hätte sechs Euro gewonnen. Ganz beiläufig freue ich mich schon auf
@*******1550 ´s Bericht über das neue Bett, dass ihr Bon Jovi auf Rosen bereitet hat und in mir reift die Überzeugung: Das wird eine gute Woche.
Ein Blick in den Kühlschrank überzeugt mich. Ich kann heute nicht auf die
@*********Easy – Breznfrau warten. Der Hunger ist zu groß. Die Betreuungstöle wird diese Woche woanders bekuschelt und ich schnappe mir mein eigenes Hundeviech, schlüpfe in die Hosen, richte das Bett und mache mich auf den Weg zum Brutto-Markt. Paar billige Brötchen, Milch und ne Packung Plastikwurst, Schachtel Kippen nicht vergessen und ab zur Kasse, wo mir mein Nachbar begegnet, dem ich voller Stolz vom Lottogewinn erzähle.
Natürlich muss dieser Bundesbedenkenträger mir die Freude gleich wieder vergällen. Das reiche ja nicht mal für den Einkauf, mault er. Dem Kerl kannst Du nie was recht machen. Normalerweise hängt er jeden Abend in unserer kleinen Dorfkneipe ab und gibt, - je nach Situation und Laune -, den Bundestrainer, den Gesundheitsminister, die Frau Kanzlerin, den US-Präsidenten oder sonst wen, mit dessen Handeln er gerade nicht einverstanden ist. Und jetzt, wo die Kneipen nur noch virtuell geöffnet sind, beschwert sich sogar seine Frau schon über ihn.
Egal. Ich lasse ihn kalt abtropfen und erkläre ihm lächelnd, er könne mir mal im Mondschein begegnen (tatsächlich wurde ich gestern Nacht volle fünfmal zum Tanz aufgefordert) und dass ich von den sechs Euro locker das Monats-Premium bei knattermich.de bezahlen kann. Da gucke ich mir täglich um die Mittagszeit die neuesten Mädchenfotos an, während er zu Hause nur seinen zahneten Drachen beim Zubereiten der Kohlsuppe betrachten darf.
Das lässt ihn verstummen und er zieht mit eingezogenen Schultern ab. Was für ein Wochenstart. Nach dem Frühstück, noch nen Kaffee und ne Fluppe auf dem Balkon. Ob ich mich noch mal hinlege? Halt, Frühstück für das Hundeviech, meinen besten Freund und Kumpel. Getreu dem Motto, erst der Mann und dann das Pferd, gibt’s ein paar Stückchen Käserinde als Hors d´oeuvre und einen schönen Napf mit Aldi-Trockenfutter als Hauptgang. Hat der ein Glück!
Meine Nase tropft. Muss wohl am kalten Wetter liegen und während ich nach den Tempos suche, da, ausgerechnet da, fällt mir Weiß Ferdl ein und seine wunderbare Schöpfung „Ein Wagen von der Linie 8“, die noch aus der Zeit vor Erfindung der Papier-Taschentücher stammt. Dort gibt’s die wunderbaren Zeilen:
"Sie, laßn's eahna Nasntröpfal ned grad auf mi falln"
"Na, hinauf kann i's a ned falln lassn."
Das versöhnt mich mit dem Nachbarn. Der hats auch nicht leicht. Hier nun, als Starthilfe für die neue Woche, volle 9:38 Minuten beste bayerische Volkskunst.
Für diejenigen, die schlecht hören an dieser Stelle einen Link zum vollen Text:
http://www.monopteros.de/8/8.html
und wer danach immer noch nicht klarkommt, wendet sich für Übersetzungshilfen an
@*****169 oder
@*******t_by
Habt eine gute Woche
Der Patrizier