@Centaurea
Also ob Naturfaser oder Kunstfaser ist eigentlich egal.
Jede gute Sport-Funktionskleidung ist zum Großteil aus Kunstfaser. Da hat sich in der Technik in den letzten Jahren sehr viel getan. Gerade, was das Thema "Schwitzen" angeht. Sogar viel mehr, als die meisten noch glauben zu wissen. Das Problem liegt eher an den Preisen der guten Materialien. Wie überall kostet Qualität halt n bissle:
Das sich das "Sexy-Outfit" für 19,99 vom Erotik-Großhandel beschissen anfühlt ist klar, liegt aber daran, dass das Material zusammen auch nur 1,50€ kostet. Was will man da erwarten.
Und "Wetlook" bekommt man mit keiner unbehandelten Baumwolle hin, meistens ist da dennoch eine (Kunststoff-)Schicht aufgebracht.
Aber für viele Macht es der Look schon aus. "Glanzgrad" ist da ein Thema, "Faltenwurf", "Dehnbarkeit", etc.
Dann gibt es auch noch Liebhaber von bestimmten Materialien (typische Beispiele: Gummi- und Latex-Fetischisten). Da geht es um das Material und skurrile Dinge, wie "Geruch", etc. , da ist einfach "Faser" also Wirk/Strick und Gewebe nicht gefragt, weil es diesen Punkt nicht erfüllen kann. Oder wie muss ich bestimmte Materialien vor und nach dem Tragen behandeln, was für viele auch zum "Kopfkino des Tragens" dazugehört. Wir haben uns bei bangat zum Beispiel vorerst gegen "Lack, Latex/Gummi und Leder" entschieden, weil diese Materialien zu einem großen Teil einem bestimmten Fetisch und einer bestimmten Interessengruppe zugeschrieben wird. Also aus marketingtechnischen Gründen entschieden.
Vieles beim Design findet in den Köpfen der Käufer statt und zwar in Köpfen, die schon etwas Bestimmtes suchen... Es ist eher eine Frage des Findens und des "sich-Leisten-könnens/wollens"
Dann gibt es noch das Thema "zweite Haut", also wie und wann schmiegt sich welches Material an, wo kann es haltenden Funktion erfüllen, wo formgebende, wo glättende. Wo kann es Steif sein, wo zärtlich fallend, wie schwer ist es, wie dünn, ...
Da geht es um Materialanspruch.
Ein weiteres Thema: Schnitttechnik. Ist ein Schnitt auf einen Körper maßgeschneidert, unterstützt das den Trage-Komfort zusätzlich. Wo laufen nähte, wo laufen Dehn-Linien, etc.
Dann kommt auch noch die nächste Frage: Was versteht man unter "Dessous". Aus dem Französischen von "dem Darunter" abgeleitet steht es eigentlich für "Unterwäsche". Im Deutschen Sprachgebrauch nutzt man es aber lieber in einem Kontext mit "verführerischer, erotischer, reizender, intimer Kostüme, die direkt auf der Haut getragen werden". Das kann aber auch etwas ganz anderes sein... z.B. "Babydoll", was nicht darunter getragen wird.
Ein spannendes Feld. Ist es in jedem Fall.