Die Sache mit der Einstellung
Nun, es ist so eine Sache mit der Sache. Bei mir ist es ähnlich, es kommt auf ganz viele Faktoren an. Selbstverständlich sehe ich mich im Alltag - weil ich eine gute Einstellung und einen stabilen BZ-Wert, aber auch einen guten HbA1c-Wert haben möchte - immer wieder damit konfrontiert mich mit meinem Diabetes auseinanderzusetzen. Es gab Phasen in meinem Leben, da ist mir das extrem schwer gefallen und es gibt Phasen, insbesondere wenn es gut läuft, da macht es mir Spaß, da habe ich Freude daran. Ich erfreue mich dann ihn gut im Griff zu haben, bis er sich entscheidet mich zu überraschen, auf Grund der Hormone, weil die Fahrt mit dem Rad zur Arbeit für ihn scheinbar überraschend kam, weil das Wetter für ihn zu trüb ist oder der Mond möglicherweise in einer ungünstigen Stellung zum Mars steht (Achtung: Humor enthalten).
Ich muss natürlich die Einstellung der Pumpe auch immer wieder überprüfen, möglicherweise die Basalrate anpassen, aber das müsste ich ja auch mit einem Pen. Ganz aktuell bin ich vom Freestyle auf ein CGM umgestiegen, da ist natürlich Übung und Gewöhnung notwendig. Der Fortschritt ist allerdings kaum zu glauben und es erleichtert mit das Leben, ich bin flexibel und der größte Vorteil ist die Warnung, wenn man nachts wegen dem Glas Wein am Abend doch Richtung Unterzucker unterwegs ist.
Besonders wenn ich auf meine Beraterin treffe ist es immer schön im Austausch mit ihr zu sehen, wie gut es gelingt und wie gut alles in den Alltag integriert werden kann.
Und ja, es gibt auch die Tage, an denen es einfach nervt. Da würde ich auch gerne ein Stück Kuchen der ein belegtes Brötchen im Büro essen ohne darüber nachzudenken, was ich spritzen muss, ob ich den Bolus reduzieren muss, weil ich in 2 h schon wieder nach Hause radeln werde oder oder oder....aber es gibt so viele Optionen (Sport-BE dazu essen, etc.). Dennoch ist die Auseinandersetzung phasenweise auch mal nervtötend.
Es hilft mir dann ungemein zu denken: hey, es läuft gut, gönn Dir auch mal die Pause und eben einen Wert um die 250 mg/dl, davon stirbt es sich nicht sofort. Es gibt dann auch Tage, wenn Katheterwechsel und CGM Wechsel zusammenfallen, da genieße ich auch mal an meinem Körper nichts kleben zu haben. Da mache ich eine "Pause" für zwei bis fünf Stunden, natürlich mit Bolus und BZ-Kontrolle, aber einfach das "freie" Gefühl genießen. Natürlich könnte ich auf blutige Messungen und Pen wieder umsteigen, aber die Einstellung ist für mich persönlich damit nicht so fein möglich und das ist mir wichtig.