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Informationen zum Loopen

*******d76 Mann
67 Beiträge
Themenersteller 
Informationen zum Loopen
Informationdn zum Loopen:
1. Was ist Loopen eigentlich?
Loop ist eine art App auf dem Smartphone, welches eine automatische Insulinabgabe steuert. Ein CGM-Sensor übermittelt dabei die Blutzuckerwerte alle 5 Minuten an das Smartphone. Das App berechnet dann mit einem Algorithmus und zuvor auf seinen Körper eingestellten Daten (Kohlehydratfaktor, Insulinempfindlichkeit, Basalrate, ...) die Menge an Isulin die benötigt wird um den Blutzucker, Konstant auf einen Zielwert zu halten. Das System erkennt auch, wenn der Blutzucker abfällt und reduziert das Insulin. Auch leichte Veränderungen (mal was Naschen ohne eine Eingabe zu machen, oder Sport, ...) können dadurch abgefangen werden. Das System funktioniert also quasi wie eine Künstliche Bauchspeicheldrüse.

2. Warum macht man das?
Ziel ist ja immer einen möglichst guten Hba1c Wert zu erzielen. Das Loopen kann bei sehr Guten Einstellungen fast Werte von gesunden Menschen erreichen. Bei mir ist es zur Zeit ein Hba1c Wert von 5,3. Vorher hatte ich Werte von 6,5 - 7,0
Zudem Steigert es die Freiheit und die Lebensqualität.

3. Für wen ist Loopen geeignet?
Für Menschen die einen TYP I Diabetes haben, ein CGM Sensort (Kontinuierliche Blutzuckermessung) einsetzen und eine Isulinpumpe verwenden.
Man muss bereit sein, seinen Diabetes und seinen Körper neu zu verstehen, auch ich als alter Hase (über 40 Jahre mit Diabetes) habe mich gewundert, dass man doch vieles falsch gemacht hat.
Loopen ist auch für schwer einstellbare Diabetesformen geeignet. Wie z.B. starke Schwankungen, Insulinresistenz, ...

4. Was für Systeme gibt es?
Loopen wurde durch Eltern die das Beste für Ihre Kinder erreichen wollten in Opensource Projekten entwickelt. Alles was man dafür braucht gibt es am Markt. Meines Wissens nach gibt es zwei Systeme. Einmal für Apple Geräte der iOS-Loop und für Android Geräte der AAPS Loop. Beide Systeme werden durch eine große Community und findige Entwickler gepflegt und in der Entwicklung voran getrieben.
Kommerzielle Systeme kommen auch langsam auf den Markt, können aber bei weitem noch nicht mit dem Funktionsumfang der freien Systeme mithalten.

5. Wie kommt man an das App?
Die Apps muss man sich selbst erzeugen (Nur Übertragung auf das Smartphone, Keine Programmierung), dieses hat Rechtliche Gründe, da jeder der Loopen möchte dafür selber verantwortlich ist. Es steht kein großer Hersteller im Hintergrund, der dafür die Verantwortung übernimmt. Man macht also alles auf eigenes Risiko. Meine Erfahrungen mit beiden System ist allerdings so gut, dass man davor keine Angst haben muss.

6. Hilfe ich kann doch nicht Programmieren
Das kleinste Problem (wovor aber die Meisten zurück schrecken) ist das die Menschen Angst davor haben, sie müssten ein App programmieren. Die Apps sind in der Regel schon fertig programmiert. Man muss lediglich den neuesten Programmcode (also dass App) auf einem PC/Notebook herunter laden und Kompilieren (Das App erstell) und auf das Smartphone übertragen. Dazu gibt es ganz tolle und einfache Anleitungen. Sollte es doch zu Schwierigkeiten geben oder jemand sich nicht trauen, gibt es ganz viele tolle Loop Gruppen (Foren, Usertreffen, ...) die einem weiter Helfen können.

7. Wie lange dauert es bis man erste Erfolge sieht.
Das App erstellen und die ersten Eingaben sind relativ schnell gemacht. Ich schätze einen halben Tag, dann ist das System Einsatzbereit.
Die eigentliche Arbeit kommt aber im Vorfeld, bzw. danach. Denn man muss das System auf seinen Körper einstellen. Das A und O ist das die Basalrate passen muss, dieses bedeutet also erst einmal Basalratentest machen und dieser sollte so genau wie möglich sein.
Dann muss man seine ganzen anderen Faktoren (Insulinempfindlichkeit, Kohlehydratfaktoren, usw.)
Bis alles so wirklich rund Läuft, habe ich ca. 3 Monate benötigt. Das hängt natürlich auch davon ab, wie gut dein Blutzucker vorab schon eingestellt war. Am Anfang darf man sich aber nicht unter kriegen lassen, denn ich als alter Hase habe gedacht ich weiß ja schon alles. Dem ist leider nicht so gewesen. Zum Beispiel habe ich meine Kohlehydrate total falsch geschätzt. Über die Jahre wusste ich wieviel ich für was spritzen musste und kam damit super zurecht, aber wenn man das ein zu eins versucht zu übertragen, dann scheitert man.
Da ich aber mich so schnell nicht unterkriegen lasse, habe ich irgendwann gesagt, ich fange bei null an und ermittle alle Daten und Werte neu und das war das Beste überhaupt. Ich habe so viel neues über meinen Körper erfahren, wie er reagiert, warum er das macht, wie lange das Insulin im Körper noch nachwirkt, welche Malzeiten wie lange brauchen bis sie abgebaut sind und und und, dass ich jetzt wirklich super eingestellt bin. Ich würde sagen die Arbeit hat sich gelohnt bei Werten von 5,3
Was man aber auch aus dem Text erkennen kann, es ist Arbeit die auf einen da zu kommt. Das gute daran ist aber, es läuft alles nebenbei. Man hat die Möglichkeit sich langsam heran zu tasten.
Beim iOS Loop kann man alles in Ruhe nach und nach einstellen und erst wenn man sich sicher ist, schaltet man das System scharf. Davor arbeitet die App wie als normale Insulinpumpe mit Ihren Basalraten.
Beim Android AAPS wird man ein bisschen mehr an die Hand genommen. Dort wird man Schritt für Schritt durch die verschiedenen Test und Einstellungen geführt und mit jedem Schritt/Stufe wird ein bisschen mehr des Loops aktiviert.
Beide Systeme haben ihre vor und Nachteile, aber sind sie erst einmal eingerichtet funktionieren Sie beide klasse.

8. Welche Pumpen/CGMs werden unterstützt?
Am besten schaut man hier auf die verschiedenen Seite der Apps mal nach. Da diese ständig weiter entwickelt werden und die Integration weiter voran geht.

iOS / Apple IPhone Loop – Links

Allgemeine Infos:
• Loop funktioniert nur auf einem iPhone
• Insulet Omnipod funktioniert super
• Loop funktioniert nur mit älteren Medtronic-Pumpen:
o Medtronic x15 Serie (alle Arbeiten)
o Medtronic x22 Serie (alle Arbeiten)
o Medtronic x23-Serie (2,4 A oder niedriger)
o Medtronic x54-Serie (WW: 2,6 A oder niedriger und kanadisch / australisch: 2,7 A oder niedriger)
• Sie benötigen Zugriff auf einen Mac-Computer, um die Loop-App auf Ihrem iPhone zu erstellen
• Für den Omnipod musst Du einen RileyLink (150 USD) und eine Apple Entwicklerlizenz (99 USD pro Jahr) kaufen.
• Dexcom G6 CGM-System wird ohne zusätzliche Hardware unterstüzt
• Bei der Verwendung eines Libre Sensor wird ein Bubble Samrt Reader (189 USD) benötigt.
• Sehr einfaches System, sehr übersichtlich gestaltetes App

Nützliche Links:
• Haupt-Info Seite, Schritt für Schritt Anleitung https://loopkit.github.io/loopdocs/
• Offizielles Support Forum https://github.com/LoopKit/Loop/issues
• iOS-Loop mit der zusätzlichen Funktion des Autobolus https://github.com/LoopKit/Loop/tree/automatic-bolus
• Tipps rund um das Loopen https://kdisimone.github.io/looptips/
• Bluetooth/Funkübersetzung Hardware (Kommunikation IPhone mit Omnipod/Medtronic) https://getrileylink.org/
• Libre Sensor Bubble Smart Reader https://www.bubblesmartreader.com/
• Feineinstellung für das erfolgreiche Loopen !!!Tipp!!! https://seemycgm.com/2017/10/29/fine-tuning-settings/
• Nightscout (eine Art Tagebuch) Setup Infoseite http://www.nightscout.info/w … t-up-nightscout-using-heroku

Android Loop /AAPS

Allgemeine Infos:
• Loop funktioniert nur auf einem Android Phone
• Folgende Pumpen werden unterstütz
o Dana-R Pumpe
o Dana-RS Pumpe
o Accu-Chek Combo Pumpe
o Accu-Chek Insight Pumpe
o Medtronic Pumpe
o Zukünftig ggf. loopbare Pumpen (z.B. Omnipod als Beta Version)
• Ein großer Vorteil, wenn alles auf dem Smartphone läuft, ist das man in dem App Schritt für Schritt an das Loopen und deren Einstellungen herangeführt wird.
• Nachteil finde ich die ganzen verschiedenen Einstellungen, die man vornehmen kann, um die Hardware/Softwarekomponenten zum Laufen zu bekommen. Das kann auch oft eine Fehlerquelle sein.

• Haupt-Info Seite, Schritt für Schritt Anleitung https://androidaps.readthedocs.io/en/latest/CROWDIN/de/index.html

• Entwicklungsversion womit auch ein Omnipod unter Android betrieben werden kann https://github.com/AAPS-Omnipod/AndroidAPS

• Beta Version für eine Omnipod Variante https://github.com/AAPS-Omni … PS/wiki/Omnipod-Eros-Testing

9. Foren und Sonstige Hilfestellungen

Facebook Seiten
• Apple IPhone iOS-Looper https://www.facebook.com/groups/379616715878771/
• englischsprachige Gruppe für iOS und Android https://www.facebook.com/groups/TheLoopedGroup/
• deutschsprachige Looper Gruppe für iOS und Android https://www.facebook.com/groups/loopedDE/

Austauschforum für Leute die nicht auf Facebook sein möchten
https://de.loopercommunity.org/login

10. Verantwortung
Ich möchte noch mal erwähnen, dass alles was man beim Loopen macht auf eigene Verantwortung geht. Diesem sollte man sich immer bewusst sein. Die oben beschriebenen Sachen sind meine Erfahrungen und können bei jedem natürlich sich auch anders verhalten.

Wer noch Fragen hat oder mehr wissen möchte, einfach melden oder ein Kommentar dazu schreiben.

Gruß Björn
Servus Björn,

besten Dank für den Artikel zum Loopen. Und besonders für die Arbeit, das auch so zusammenzufassen.
SUPER.

VG
Jochen
*********sane Mann
166 Beiträge
Gruppen-Mod 
*top*
*********lower Frau
15 Beiträge
Ich könnte mir in den Arsch beißen, dass ich vor dem Antrag der 640g noch nicht ans Loopen gedacht habe 🤬
Hat denn hier jemand Erfahrungen damit sich eine gebrauchte Pumpe zu kaufen? Habe davon gerade gelesen...
*******d76 Mann
67 Beiträge
Themenersteller 
Was ich gehört habe ist, dass die Medtronic 640g ganz gut sein soll, aber leider noch nicht voll automatisch funktioniert. Auch muss diese teilweise mehrfach am Tag mit Blutmessungen kalibriert werden. Leider erkennt die 640g wohl auch nicht so gut, wenn mal ein paar Kohlehydrate zuviel gegessen wurde oder, einfach man mal zwischendurch genascht hat.
Gebrauchte Medtronic pumpen sind mittlerweile recht teuer, da viele wissen, dass man mit diesen Loopen kann.
Wenn man die Möglichkeit hat zu wechseln und lieber auf ein kommerzielles System setzen möchte, sollte man sich mal die Tandem t:slim X2 anschauen. In den USA hat sie bereits die Zulassung für eine Loop fähige Funktion. In Deutschland muss man leider noch ohne auskommen, aber eventuell ist es nur eine Frage der Zeit, bis die Funktion Software seitig freigeschaltet werden kann.
Ansonsten wer über das Loopen nachdenkt, sollte sich mit der Dana RS oder mit dem Omnipod mal näher beschäftigen. Ich bin ja großer Fan von dem Onmipod, da dieser Schlauchlos ist und man auch z.B. beim Schwimmen diesen dran lassen kann.
*******d76 Mann
67 Beiträge
Themenersteller 
Wer übrigens über eine Smartwatch verfügt, hat beim Loopen auch die Möglichkeit alles über die Uhr zu steuern. Das ist so etwas von wunderbar, dass man selbst in einer Besprechung alles unter Kontrolle hat. Man sieht die Werte und Kurven und kann auch Mahlzeiten und Insulin abgaben darüber steuern. Also kurz: Alles was man für sein Diabetes braucht, hat man am Handgelenk. Es fällt im Restaurant nicht mehr auf das man Diabetiker ist. Kein Pen mehr, keine Insulinpumpe mehr auf der man rum drücken muss, ein echter Komfortgewinn!
*******d76 Mann
67 Beiträge
Themenersteller 
Danke an MidnightFlower,
kleine Korrektur. Ich hatte die Medtronic 640g mit der Medtronic 670g verwechselt. Oben meinte ich natürlich die 670g.
*sorry*
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