Zum Thema Mammographie
Wollte mich auch kurz äußern.
Zur Schmerzhaftigkeit. Selbstverständlich ist Schmerz etwas relatives. Was der eine als "geht schon" bezeichnet, nimmt der anderen als "unerträglich" war.
Ich denke, daß viele der ärztlichen Kollegen einfach abgestumpft sind, im Umgang mit ihren Patienten. Auch der Arzt hat einen ganz normalen Job, wie jeder andere auch. Er hat schlechte Tage, gelangweilte Tag und gute Tage. Wie jeder andere auch.
Ich stelle es auch in meinem Alltag fest. Man neigt dazu sich immer zu denken, "ach, das tut nicht sooo weh". Das ist sicherlich nicht die perfekte Sichtweise. Aber seht es euren Ärzten nach, es sind auch nur Menschen aus Fleisch und Blut.
Und im Screening geht es zu wie einer Massenfabrik. Schlangen von wartenden Frauen. Da kann es schoon mal passieren, daß der ein oder andere in eine Abstumpfung verfällt.
Das soll jetzt NICHT heißen, daß es in Ordnung ist! Aber sind nur Menschen...
Ich denke, am meisten hilft es tatsächlich, wenn man demjenigen direkt ins Gesicht sagt, er möge doch bitte etwas feinfühliger sein.
Es ist sehr schade, aber die Menschlichkeit geht leider oftmals unter im alltäglichen Massenbetrieb.
Für den "Gott in Weiß" ist manches Routine, was beim Patienten schon beim bloßen Gedanken die Nackenhaare aufstellen läßt.
Ich hoffe aber, daß ihr auch die Erfahrung machen durftet und dürft, daß es auch sehr viele nette und einfühlsame Kollegen gibt!
Was nun die Mammographie als solche anbelangt, so muß man sagen, daß sie bei Frauen mit erkanntem oder bereits operiertem Brustkrebs zum Goldstandard gehört. Ein unverzichtbares diagnostisches Mittel. Der Ultraschall erkennt leider erst in einem späteren Stadium Gewebeveränderungen.
Da bei einer solchen Untersuchung die Strahlenexposition nicht wegzureden ist, ist es bei reinen Vorsorgeuntersuchungen ein schmaler Grat. Hier gibt es - meines Erachtens nach - kein klares Ja oder Nein. Das muß letztlich jede Frau für sich entscheiden.
Fakt ist, daß die Mammographie die einzige Untersuchung ist, um im Frühstadium - meist noch ohne Metastasierung - Neoplasien, also Gewebsentartungen zu erkennen.
Die Entscheidung hängt immer auch stark von der familiären Anamnese ab.
Ganz klar gilt, daß jede Frau oder deren Partner regelmäßig die Brust abtasten sollte!
Was ich hier auch mal ganz klar anmerken möchte: Viele Frauen und/oder Männer finden es bekanntlich "erregend" voluminösere Brüste abzubinden. Oft noch mit so tollen Hilfsmitteln wie Kabelbindern. Die Brust läuft blau an (die Gefäße sind extrem gestaut). Oftmals sogar bis "Milch" herauskommt. Dies ist keine Milche sondern durch Zwang entleertes Drüsensektret.
Es gibt Untersuchungen, die ganz klar darauf hindeuten, daß dies bei längerem Praktizieren, das Epithel der Drüsen dazu anregt zu entarten. Also die Wahrscheinlichkeit für Brustkrebs erhöht.
Gruß vom Habrfeldtreiber