Krebs und offene Beziehung
Hallo zusammen, mich, den weiblichen Part von CopFire, gibt es immer noch, mittlerweile im siebten Jahr..... Eigentlich reicht mein Thema von 2019 als Einführung hervorragend:Diagnose Krebs: Müde....
Diesmal wohl mit etwas mehr "mir geht es gar nicht gut".
Nachdem ich im Spätsommer wieder arbeiten war und wir die gute Zeit genutzt haben, um mit Motorrädern in die Karpaten zu fahren, zog es uns im Dezember den Boden unter den Füßen weg Neben der Erkenntnis, dass die derzeitige Chemo nur Stillstand gebracht hat, wurde eine Tischtennis-Ball-große Metastase in meinem Kopf entdeckt- und noch ein paar (4-5) weitere kleine Ableger von dem Teil. Nun hatte das große Ding ja über 6 Jahre Zeit zu wachsen und eigentlich ist es auch eher unüblich für meine Krebs-Sorte, dass es überhaupt in den Kopf wandert, daher hatten wir (und auch der beste Onkologe) die ganzen Jahre gar nicht auf dem Schirm, dass da was kommen könnte. Umso größer war die Hoffnung, dass die "kleinen Kollegen" sich bitte auch viel Zeit lassen sollen, aber dem ist nicht so. Ab Mittwoch startet die Bestrahlung meines Kopfes
Pünktlich zu meinem bisher wirklich tiefsten Tiefpunkt- ich darf seit der OP (der Tennisball kam Mitte Dezember raus) und auch in den nächsten Monaten kein Auto fahren und bin seit Monaten immer auf Dritte angewiesen um von A nach B zu kommen - hat er ein neues Spielzeug am Start. Ich denke nicht, dass es seine Absicht war, aber "Man kann sich so gut mit ihr unterhalten und es tut mir einfach gut".
Im Frühjahr 2021 war er mit einem weiteren Spielzeug noch im Kurzurlaub. Die kenne ich, alles war gut. Ich hatte weder Lust auf Verreisen, noch hätte ich da körperlich mithalten können. Aber die Frau kann ich einschätzen, sie lebt auch in einer offenen Beziehung und wir mögen uns menschlich auch echt gut leiden. Sie kommt uns auch besuchen, egal wer von uns beiden hier ist. Aber das Allerwichtigste: ich hätte zu der Zeit auch wegfliegen können, mich mit anderen treffen usw. Das ist aktuell für mich gesundheitlich nicht möglich.....
Nun ergab es sich aber mit einer Neuen. Die erste Woche verbrachte er fast komplett bei ihr (ich nehme dir ja nichts weg, wenn du eh schläfst). Nun gibt es mal wieder zwei Wege: alles runterschlucken oder ehrlich sein, dass man das im Moment nur schlecht ertragen kann. Möglichkeit A habe ich ausprobiert, es macht mich krank. Ich liege die ganze Nacht wach und habe die wildesten Fantasien, was er mit ihr alles anstellt- und sie mit ihm, sie ist nicht so das unbeschriebene Blatt. Variante B hat zu schlimmsten Streits geführt (schließlich haben wir ja immer so gelebt) und tut es immer noch..... Mein Ehering liegt irgendwo auf einer Autobahn, wir können kaum noch normal miteinander reden, Termin mit der Psychologin steht. Er versichert mir, er würde sofort alles sein lassen, aber dann käme eben eine andere. Ich glaube, er befindet sich auch mitten in einer Midlife-Crisis und hat einfach Angst, etwas zu verpassen. Und wir halten ja auch echt schon lange zusammen durch, da kann ich auch diese Gedanken verstehen und würde ihm so gerne diese Auszeit von Herzen gönnen....
Ein echtes Dilemma. Vielleicht hat der ein oder andere ja irgendwelche Ideen zu dem Thema