Heiler vs. Schulmedizin?
Eines vorweg: Die Schulmedizin kann keine Wunder vollbringen und die "Heiler" erst Recht nicht. Gott (in welcher Art auch immer) ist für mich nicht existent, solange mir niemand einen faktischen Beweis für seine Existenz erbringt (Glaubensbeweise und Märchen zählen nicht
).
Trotzdem geschehen Dinge, die wir uns mit unserem Wissen nicht oder nur sehr schwer erklären können. Oder die nur ausgesprochen Selten passieren. So etwas nennen wir dann gern verklärt Wunder.
Es gab vor ein paar Jahren erst eine Studie zur Wirksamkeit von Akupunktur. Und es wurde festgestellt: Akupunktur wirkt. Diese Studie wurde im Auftrag der Krankenkassen durchgeführt, um über eine Aufnahme in den Leistungskatalog entscheiden zu können. Man kann also durchaus davon ausgehen, dass es keine wohlwollende Studie war. Dennoch wurde die Wirksamkeit deutlich belegt.
Was aber auch festgestellt wurde: Die Wirkung war bei der ersten Vergleichgruppe, bei der Nadeln willkürlich irgendwo (und nicht nach der klassischen chinesischen Lehre) gesetzt wurden, genau so hoch wie bei der (echten) Akupunkturgruppe.
Gewirkt hat also offensichtlich nicht die Nadel an sich in einem speziellen Akupunkturpunkt, sondern wahrscheinlich die damit verbundene Zuwendung zum Patienten. Ähnlich ist es mit Magnetfeld-Therapien, Eins zu 100 Trillionen [1] verdünnten Wirkstoffen in Tropfenform (z.B. eine homöopatische Lösung in der Potenz D20) oder Geistheilern: Physische Wirkung gleich Null, aber auch die Psyche des Menschen bestimmt eben seine Heilung, seine Fähigkeit, Selbstheilungsprozesse in Gang zu setzen (dazu sind wir nämlich ganz gut in der Lage, jeder kann es leicht durch eine kleine Verletzung prüfen
).
Also, Schulmedizin ist Pflicht. Und ich bin mir sicher (wie es Silver331 auch selbst schrub): Ohne das erste Viertel Schulmedizin hätten die anderen drei Viertel gar nichts bewirkt!
[1] Man könnte hier auch sagen: 1 ml Wirkstoff in 100.000.000.000.000 m³ Wasser, das wäre z.B. die Bundesrepublik gute 270 Meter hoch mit Wasser bedeckt.