Wenn alles so einfach wäre
Weil mein Vater im Feb.09 Schmerzen im Bauchraum hatte, ist er zur Untersuchung in eine Klinik gegangen. Dort wurde eine Magenspiegelung durchgeführt. Das Ergebnis: Kein Tumor, Geschür, Entzündung, auch keine Helicobacter pylori. Nichts, alles völlig unauffällig. Vier Tage später hat er dann eine Lungenembolie + Herzinfarkt + Schlaganfall bekommen, alles zeitgleich. Nach Ansicht der Ärzte ist dies rein zufällig passiert. Wenige Tage, nachdem er aus der Stroke unit auf die "normale" Neuro verlegt worden war, hat er sich noch eine bakterielle Lungenentzündung eingefangen; selbstverständlich auch rein zufällig. Schließlich ist noch ein Magen-Darm Virus dazugekommen, mit dem ging es dann auch in die Reha. Wenige Tage nachdem mein Vater wieder aus der Reha raus war, hat er dann einen unglaublichen Brechreiz bekommen. Also wieder retour in die Klinik - wieder Magenspiegelung (Ende April 09). Das Ergebnis lautete diesmal: Speiseröhren- u. Magenschleimhautentzündung + jede Menge Helicobacter pylori. Nach Ansicht der Ärzte immer noch kein Problem; "ein paar Tage Antibiotika und alles ist wieder gut". Nur nach ein paar Tagen war halt nichts gut, da war etwas am Magenausgang, was ca. 2 x 2 cm groß war und nicht wegging. Also wieder Magenspiegelung (insgesamt 7mal in 4 Wochen). Die Diagnose stand dann schnell fest: Tumor - "da kann man nichts mehr machen, weder OP noch Chemo".Die Palliativ hat dann die Aufnahme mit der Begründung verweigert, er sei doch nicht todkrank - sondern nur schwerkrank, überhaupt würde ein Befund für eine Tumorerkrankung gar nicht vorliegen. Die anderen Klinikärzte - mit dieser Aussage konfrontiert: "Der Befund ist auf dem Postweg verlorengegangen, es ist ein Tumor".
Kurz danach hat er sich wieder eine Lungenentzündung (MRSA) eingefangen, etwa 3 Tage später Ende Mai 09), ist er dann gestorben.
Dies war jetzt mal die Kurzfassung; es gab noch jede Menge weitere Pannen, Pech u. Pleiten - würde hier aber jetzt zu weit führen.
Wie ist das bei Euch gewesen? Auch lauter Irrungen und Wirrungen? Oder gab es eine einheitliche Linie von Diagnose u. Therapie? Diese Zweifel und Fragen, warum man in bestimmten Situationen so und nicht anders gehandelt hat? Diese Ratlosigkeit?