Freundschaft auf dem Prüfstand
Angeregt durch die Aussagen in unserer Lounge möchte ich hier mal ein weiteres Thema zur Diskussion stellen.Freundschaft
Die meisten von uns sind an Krebs erkrankt, geheilt oder haben ihn immer noch.
Wie wichtig ist euch in dieser Zeit der Kontakt mit euren Freunden? Zeigt sich wahre Freundschaft, dass die Freunde zu euch stehen? Das sie mit euch durch diese schwierige Zeit gehen?
Freunde können mitfühlend sein aber jemand, der selber noch nie davon betroffen war, wird unsere Gefühle zu diesem Thema, zu unserer Krankheit nie wirklich verstehen.
Viele werden zickig, manche ziehen sich in sich zurück und werden depressiv andere wiederrum gehen offensiv damit um. Und unsere Freunde stehen da und verstehen uns nicht mehr. Haben sie uns doch anders kennengelernt und anders wahrgenommen.
Nach meiner ersten Diagnose hat sich eine Freundin von mir damals ganz zurück gezogen. Sie hat sich verleugnen lassen und der Kontakt bracht ganz ab.
Einige Jahre später hatten wir durch einen Zufall die Gelegenheit, darüber zu sprechen. Sie sagte mir, dass sie mit der Situation nicht umgehen konnte. Sie konnte meine offene Art mit dem Umgang der Krankheit nicht verstehen. Sie war im Gegensatz zu mir diejenige, die Angst hatte.
Darf ich sie wegen ihrer Angst verurteilen? Nein, tu ich nicht. Wir haben lange gesprochen und ich konnte ihr die Angst vor meiner Krankheit nehmen.
Ich denke, es geht vielen Freunden so. Und nun bin ich auf eure Meinungen gespannt.
lg
claudi