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Freundschaft auf dem Prüfstand

*******der Frau
70.947 Beiträge
Themenersteller 
Freundschaft auf dem Prüfstand
Angeregt durch die Aussagen in unserer Lounge möchte ich hier mal ein weiteres Thema zur Diskussion stellen.

Freundschaft

Die meisten von uns sind an Krebs erkrankt, geheilt oder haben ihn immer noch.
Wie wichtig ist euch in dieser Zeit der Kontakt mit euren Freunden? Zeigt sich wahre Freundschaft, dass die Freunde zu euch stehen? Das sie mit euch durch diese schwierige Zeit gehen?

Freunde können mitfühlend sein aber jemand, der selber noch nie davon betroffen war, wird unsere Gefühle zu diesem Thema, zu unserer Krankheit nie wirklich verstehen.
Viele werden zickig, manche ziehen sich in sich zurück und werden depressiv andere wiederrum gehen offensiv damit um. Und unsere Freunde stehen da und verstehen uns nicht mehr. Haben sie uns doch anders kennengelernt und anders wahrgenommen.

Nach meiner ersten Diagnose hat sich eine Freundin von mir damals ganz zurück gezogen. Sie hat sich verleugnen lassen und der Kontakt bracht ganz ab.
Einige Jahre später hatten wir durch einen Zufall die Gelegenheit, darüber zu sprechen. Sie sagte mir, dass sie mit der Situation nicht umgehen konnte. Sie konnte meine offene Art mit dem Umgang der Krankheit nicht verstehen. Sie war im Gegensatz zu mir diejenige, die Angst hatte.

Darf ich sie wegen ihrer Angst verurteilen? Nein, tu ich nicht. Wir haben lange gesprochen und ich konnte ihr die Angst vor meiner Krankheit nehmen.

Ich denke, es geht vielen Freunden so. Und nun bin ich auf eure Meinungen gespannt.

lg
claudi
****yma Frau
120 Beiträge
Ein spannendes Thema....
aber jemand, der selber noch nie davon betroffen war, wird unsere Gefühle zu diesem Thema, zu unserer Krankheit nie wirklich verstehen.

Muss er/sie das? Verstehen wir uns doch selbst oft nicht mehr. Ist es nicht eine Frage der Fähigkeit zu Empathie, sich in andere hineinversetzen zu können?

Es fällt mir schwer, im Nachhinein zu unterscheiden, welche Freundschaften sich schon vorher aufgelöst haben, weil das halt immer mal passiert, wenn sich die Interessens- und Lebenslagen ändern, und welche erst durch die Krankheit kaputt gegangen sind. Ich denke, aber, dass das Gros meiner Freunde geblieben ist. Manche Beziehungen sind enger geworden, manche lockerer, aber das hängt m.E. nur mittelbar mit dem Krebs zusammen. Solch krasse Erfahrungen wir Du sie beschreibst, habe ich im Freundeskreis zum Glück nicht erleben müssen. Dafür hat sich mein Mann verabschiedet...

Je länger ich aber über meine Freunde nachdenke, um so mehr wird mir deutlich, dass viele mindestens einen "Knacks" in ihrer Biographie haben (Halb-/Vollwaisen, Depressionen, Krebs) und sich aufgrund eigener Erfahrungen empathisch verhalten bzw. arbeiten sie in sozialen Bereichen.

Ich finde es gut, dass Ihr später über Euer Verhalten sprechen konntet. Das ist ja leider nicht allen Menschen gegeben, zu refelektieren und ggf. "Fehler" auch mal einzugestehen. Seid Ihr Euch denn wieder "näher" gekommen?
******ill Paar
934 Beiträge
ich weiß jetzt kaum was ich schreiben soll
auch ich / wir haben genau das vereinzelnt erlebt, nicht alle, aber einige Freunde konnten oder können damit nicht umgehen, andere wiederum unterstützen einen wirklich super gut.

Alles, wirklich alles was ! Spielluder geschrieben hat ist genau so wie ! sie es geschrieben hat.

Man muss sich wirklich selbst versuchen in deren Situation hinein zu versetzen - und auch die Freunde zu verstehen, obwohl es schwer ist aber sie können es aus meiner Sicht ja garnicht sehen und daher nicht verstehen.

Richtig schwer war die Zeit als wir nicht mal selbst wussten was der Grund für die Anfangs schweren psychischen Probleme war.
Wie soll man sie dann den Freunden erklären ?!
Versucht mal jemanden der z.B. noch nie im Leben Platzangst hatte, dies zu erklären und das ist nur ein kleines Beispiel von dem was man so alles an psychischen Problemen bekommen kann.

Jeder kann verstehen oder denkt zumindest er kann verstehen, was es bedeutet wenn man sich ein Arm gebrochen hat aber niemand kann sich hineinversetzen wie es ist einen Tumor oder Krebs zu haben oder eben die einhergehenden psychischen Probleme, daher kann man das seinen Freunden nicht mal all zu übel nehmen.
Es kommt dann eben nur darauf an, WIE die Freunde reagiert haben, sind es dann noch Freunde oder eben nicht, auch schwer das zu entscheiden wenn man es nicht aus deren Sicht sehen kann !

Zum Glück ist die Zeit fast vollständig vorbei.


Gruß
Jack&Jill
*******der Frau
70.947 Beiträge
Themenersteller 
Muss er/sie das? Verstehen wir uns doch selbst oft nicht mehr. Ist es nicht eine Frage der Fähigkeit zu Empathie, sich in andere hineinversetzen zu können?

Du kannst dich vielleicht gedanklich hineinversetzen. Aber das fühlen in der Seele, das kann jemand nicht, der es nicht selber fühlt.

Viele sagen ja, wenn sie die Diagnose bekämen würde für sie eine Welt zusammen brechen. Wie es sich aber anfühlt, wenn es geschieht, kann man erst, wenn es soweit ist.

Ich hoffe ich kann mich verständlich ausdrücken *zwinker*

Ja wir sind uns wieder näher gekommen. Aber zu der engen Freundschaft wie früher wird es nicht mehr kommen. Sie kann meine Einstellung zur Krankheit und meiner damit verbundenen Lebensweise nicht verstehen. Ich wiederrum verstehe auch ihren Standpunkt.
Wichtig war aber die Aussprache.

lg
claudi
****yma Frau
120 Beiträge
Liebe Claudi,

Aber das fühlen in der Seele, das kann jemand nicht, der es nicht selber fühlt.
- da geb ich Dir vollkommen Recht. Aber dennoch glaube ich, ich habe etwas anderes gefühlt als Du, sowie jeder von uns ja sehr individuell ist. Sicher hat es uns allen erstmal den Boden unter den Füßen weggerissen und traumatisch war die Erfahrung allemal. Aber so optimisitisch und lebensfroh wie Du gehen können andere z.B. nicht mit ihrer Erkrankung umgehen. Will sagen, die anderen müssen unsere Empfindungen nicht nachempfinden können, um bei uns zu sein. Dass sie vieles nicht nachvollziehen können, ist normal, die Frage ist, wie sie damit umgehen und wir auch. Es hat mir auch sehr weh getan, von einer Freundin zu hören, dass die Brust doch nicht so wichtig sei und an eine andere wiederum bin ich näher rangerückt, eben weil sie aufgrund ihrer Erkrankung Vorbild, Ratgeberin, verständnisvolle Zuhörerin war. Aber ich erinnere mich mit Grauen an die Frauen, die ich zum Teil während der Reha kennengelernt habe und die mit meinem Umgang mit dem Krebs und der Ablehnung der Anti-Hormontherapie überhaupt nicht umgehen konnten, obwohl wir doch alle im selben Boot saßen.
Ich hoffe ich kann mich verständlich ausdrücken *zwinker*
Das hoffe ich für mich auch.... Im Klartext: ich betrachte das hier nicht als Streitgespräch im negativen Sinne, sondern als regen Gedankenaustausch. Und dass das hier so gut möglich ist, macht gerade diese Gruppe für mich so wertvoll. Also danke an alle und natürlich an die Mods
Freunde/Bekannte
Ja wo sind sie denn?
Leider mussten wir feststellen,dass sich so mancher "Freund/in" zurückgezogen hat aus unserem Leben.
Jürgen war 9 Tage im Krankenhaus,die Freundin von uns arbeitet gerade mal 2 Strassen weiter weg von der Klinik,aber leider kam nichtmal ein 5 Minutenbesuch.
Nur ab und zu mal Anruf und das war es.

Vielleicht sehe ich ja das ganze zu eng,aber es macht mir trotzdem Gedanken.

LG Gabi
*******der Frau
70.947 Beiträge
Themenersteller 
Gabi vielleicht ist es so wie es bei mir war. Sie hat einfach Angst, weil sie nicht weiß, wie sie euch gegenüber treten soll.
Vielleicht war sie auch der Meinung, dass sie euch nicht "stören" will.

Ruf sie doch einfach an und frag nach.

lg
claudi
Da hatte ich ein tolles Erlebnis!
Am Mittwoch lag ich in meinem Bett und durfte mich nicht bewegen.

Plötzlich stand Micha vom Landsberger Stammtisch vor mir. Obwohl

ich mich riesig freute, habe ich ihn so blöd angekuckt, denn ich war

so überrascht, daß ich nichts mehr sagen konnte. 2 Minuten später

kam die Olga, seine Frau um die Ecke, streichelte meine Wange und

meinte: " Wir sind doch Freunde ". 3 Minuten später kam die Hannelore.

Man muß sich mal vorstellen, da ist Olga mit dem Zug, 4 x mußte sie

umsteigen, nach FFB. Micha holte die Beiden ab und fuhren dann nach

Großhadern.

Manchmal sind das die wahren Freunde, wo man es garnicht vermutet.

Hans
Ja genau
so ist es auch.

Unser siggitirol war jeden tag bei Jürgen in der Klinik,er weiss ja wie schlimm so eine Diagnose ist,er hat seine Frau vor 2 Jahren an Lungenkrebs verloren.

Ich denke auch,dass viele Menschen nicht wissen wie sie damit umgehn sollen.

Da hattest ja ein wunderschönes Erlebnis gehabt lieber Hans.

LG Gabi
Gabi, ihr wißt ja,
wir hängen sehr an Euch, aber Ihr seit halt so weit weg

und so bleibt uns halt leider blos, und Gott sei Dank, der JC.
Lieber Hans
Das wissen wir doch,wir haben ja immer schriftliche Verbindung so wie mit vielen anderen aus dem Joyclub.Die sorgen sich mehr um unser Wohl,als im Moment die menschen die real in unserer Nähe sind.

LG gabi
******na3 Frau
609 Beiträge
@all
ich selbst bin ja zum glück noch nicht von dieser heimtückischen krankheit betroffen

aber wie ich schon bei meiner vorstellung geschrieben habe meine mutter....und das nun schon seit 16 jahren

sie selbst ist immer damit auch gegenüber ihren freunden sehr offen damit umgegangen
in ihrem freundes und im familienkreis hat man immer versucht
offen , respektvoll und hilfsbereit unterstützung zu geben.

jetzt geht es deffenitiv bei ihr in die end phase. mein vater kümmert sich aufopferungsvoll um sie und auch ich bin jetzt sehr oft tag und nacht bei ihnen ...um meinem vater bei der pflege zu helfen.

oft belastet es mich emotional , körperlichund physisch sehr.
erst am vergangenen sonnabend war es wieder soweit das mein vater zusammengebrochen ist und er sagt " ich kann nicht mehr ..am liebsten würde ich mich zu ihr legen und für immer einschlafen"

ich versuchte ihn wieder auf zu bauen und zu ermuntern.
nachdem er zwei stunden geschlafen hatte ging es wieder einigermaßen.

ich wußte das meine freunde an diesem abend weggehen wollten..und so wagte ich es auch garnicht irgend jemanden an zu rufen. ich fühlte mich auf einmal so allein .

ich merke auch das es meinen freunden schwer fällt mit dieser meiner situation um zu gehen ...ich habe das gefühl das sie mir zwar alles gute wünschen aber dennoch vermeiden jedem größeren gespräch aus dem weg zu gehen ...weil sie nicht wissen was sie selbst
tun können.

auch ich traue mich nicht sie an zu rufen oder ihnen per mail zu schreiben wie es mir geht ...dabei würde es mir wahrscheinlich gut tun einfach mal über das erlebte und meine gefühle zu sprechen.

wie haltet ihr es in dieser situation ????
Du bist Du
Cat_Mona3

und mach, was Du für richtig hälst.

Trau Dich einfach Deine " Freunde " anzurufen und wenn es richtige

Freunde sind, werden sie Dir zuhören und für Dich da sein.

Man braucht in dieser Situation einfach jemand mit welchem man

reden kann und der einen versteht.

Leider ist es in der heutigen Zeit so, daß die meisten nur an sich

denken und das drum rum einfach ignorieren, so nach dem Motto,

mich geht das nichts an, mich betrifft es ja nicht. Wir haben nun mal

die Ellenbogengesellschaft und da kann man nichts machen, leider.

Die wahren Freunde werden sich herauskristalisieren, Dir zuhören,

für Dich da sein. Alle anderen kannst vergessen.

Wir kennen uns zwar nicht, aber wenn Du schreiben willst, so

schreibe, wir sind gerne für Dich da.

Mit ganz lieben Grüßen

Hannelore und Hans
**********ker07 Frau
18.105 Beiträge
Gruppen-Mod 
Obwohl ich mit meiner Krankheit immer sehr offen umgegangen bin, habe ich einige langjährige Freunde verloren, was jedoch auch möglicherweise in direktem Zusammenhang mit der Trennung von meinem Mann nach Ausbruch der Krankheit in Zusammenhang stehen mag.

Er konnte nicht damit umgehen.

Jedoch im Verlauf der Krankheit, die sich über 5 Jahre hingezogen hat, habe ich neue Freunde hinzugewonnnen und das ist für mich wichtiger, denn ich schaue lieber nach vorne.

Gerade hier im Joyclub habe ich wirkliche Freunde gefunden, die mich die ganze Zeit über begleitet haben.


Mrs. Heart*herz*
Mir ist das auch so gegangen
und man wurde teilweise sogar wie ein Aussätziger behandelt.

Ja 3 Knoten in der Leber sind natürlich auch furchtbar ansteckend.

Doch, wir auch Du habe/n ich/wir neue unwahrscheinlich nette

Freunde gefunden und sind auch sehr glücklich darüber. Wie auch

Du im JC. Besonders möchten wir uns bei nikilana Olga und Micha

bedanken, denn ich habe nicht gedacht, daß es sowas noch gibt.

Nun ich war jetzt letzte Woche wieder 3 Tage in Großhadern und

muß am 16.03. wieder hin. Da die Knoten noch sooooo klein sind

habe ich gute Aussichten ganz gesund zu werden,

meint der Oberarzt.

Außerdem kann ich ja meinen Hupfer nicht alleine lassen, dafür

kennen wir uns schon zu lange. 40 Jahre ist eine lange Zeit.

Wir wünschen allen Mitgliedern

ein schönes Wochenende

Hannelore und Hans
*****OFe Paar
1.029 Beiträge
Bei mir ist es glaube ich vielen- manchmal auch mir selber- gar nicht so wirklich bewußt, das ich diese Krankheit habe.

Naja, gut, ich bin letztes Jahr zwei mal innerhalb einer Woche operiert worden... aber wenn ich eure Geschichten alle hier so lese, denke ich, das ich es da doch noch relativ gut getroffen habe!

Bei der jetzigen Therapievorbereitung allerdings kam das erste mal so die volle Ladung von allem, was das ganze so mit sich bringt (massive Schilddrüsenunterfunktion).

Und da muss ich echt staunen:
alle, aber wirklich alle!! Freunde waren für mich da wo sie nur konnten!
Selbst diejenigen, die noch nicht sonderlich lange zu meinem Bekanntenkreis zählen (bin im September gerade erst umgezogen)!

Es hilft einem enorm und ist ein tolles Gefühl, zu wissen, das so viele hinter einem stehen um einen auf zu bauen und einfach auch mal für Kleinigkeiten da zu sein, trotz teilweise recht großer Entfernungen durch den Umzug.

Und für diejenigen, die leider die Erfahrung machen mussten, dass sich in solch einer Situation die Leute von einem abwenden:
hey, versucht sie ab zu haken, denn es sind mit Sicherheit nicht die wahren Freunde gewesen! Denn die reden mit euch über eure Ängste... aber auch über ihre... die geben euch Tipps und packen mit an, wo sie nur können... und sind nicht plötzlich einfach nicht mehr erreichbar oder haben fadenscheinige Ausreden für Treffen!

Und wie man bei einigen hier sehen kann, ergeben sich ja auch neue Freundschaften... und diese sind vielleicht oft noch besser, wenn sie unter solch extremen Bedingungen enstehen und diese dann auch mit überstehen!

Kopf hoch bei euch allen!! Uns kriegt keiner so leicht klein! *nein*

LG
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