@sarah: ...möchte mich vorstellen
Liebe Sarah,
eine beachtliche Breitseite hast Du Dir da eingefangen, möchte ich mal so sagen. Zwar bin ich kein Mediziner, aber auch Betroffener, dem der behandelnde Arzt nach Diagnose des Lungenkrebses empfahl, das Rauchen brauchte ich mir nicht mehr abzugewöhnen. Habe ich trotzdem getan und mich wieder gegen seine Empfehlung nicht der üblichen Röntgenbestrahlung mit ihren Nebenwirkungen wie Hautverbrennungen ausgesetzt, sondern mich in München mit Protonen bestrahlen - genauer gesagt gezielt beschießen - lassen. Hat nebenwirkungsfrei und ohne Erzeugung weiterer Tumore hervorragend funktioniert. Nebenwirkungen gab es erst nach einer herkömmlichen rein prophylaktischen Kopfbestrahlung, zu der mir alle Ärzte geraten hatten, um vagabundierende Krebszellen und daraus entstehende Metastasen zu verhindern, kein guter Rat.
Mehr dazu findest Du Du hier in der Gruppendiskussion unter Therapieformen, Thema "Protonen- statt Röntgenbestrahlung." Für Nachfragen stehe ich Dir gerne zur Verfügung. Wenn Du es wünscht, fordere meine Rufnummer an. Die schicke ich Dir dann direkt in einer gesonderten Mail. Übrigens kann man derzeit die Protonenstrahlung wegen ihrer Zielgenauigkiet nur gegen Ziele (Tumore) einsetzen, die sich miliimtergenau fixieren lassen, also leider nicht bei Tumoren im Verdauungstrakt, weil der immer in Bewegung ist. Bei meiner Lungenbestrahlung wurde ich z.B. für zwei Minuten betäubt und die Atmung wurde während der Bestrahlung abgestellt, nachdem ich zuvor reinen Sauerstoff geatmet hatte. Wahrgenommen habe ich selbst von alledem absolut nichts.
Ich erzähle das so ausgiebig, um darauf aufmerksam zu machen, daß es bei der Krebstherapie mittlerweile ein gewaltiges Waffenarsenal an wirksamen Behandlungsmöglichkeiten gibt, die nicht jeder Arzt kennt. Manchmal werden Dir auch Möglichkeiten verschwiegen, weil Ärzte aus wirtschaftlichen Gründen die veralteten aber noch nicht armortisierten eigenen Geräte oder die befreundeter Kolleg[inn]en einsetzen wollen, statt Patienten der Konkurrenz zu überlassen, die möglicherweise viel besser helfen kann. Vielleicht fließen da auch Provisionen. Habe ich alles erlebt!
Der langen Rede kurzer Sinn:
Mit 65 Jahren schmeißt man noch nicht die Flinte ins Korn (den trinkt man besser) und philosophiert nicht über die Abwägung von Lebensqualität gegen Lebensdauer. Beides ist angesagt! Sind wir nicht beide 68er, die Generation, die die ganze Gesellschaft erfolgreich aufgemischt hat? Also gehen wir's an! So habe ich z.B. für mich festgelegt, mindestens 75 Jahre alt zu werden, weil mein Hund dann 15 Jahre alt wird. Den überlasse ich doch nicht irgendwelchen Frauen, die ihn dann verstümmeln (kastrieren), wenn ich das nicht mehr verhindern kann.
Mach es wie mein Hund: Ohren steif, immer druff auf den Feind und nie aufgeben! Das Leben ist zu schön, um es vorzeitig loszulassen!
Liebe Grüße, Mathias