Liebe Kumakai
Erst einmal ein herzliches Willkommen in unserer Gruppe
Deine Ängste sind vollkommen nachvollziehbar, die haben wir alle mehr oder weniger selbst schon erlebt und jeder von uns verarbeitet sie anders.
Wie meine Vorredner schon alle sagten, wir können dich unterstützen, indem wir unsere Erfahrungen dir mitteilen und du dir das heraus ziehst, mit dem du dich wohl fühlst. Nur das zählt!!!!!!!!!! Und keine anderen Meinungen.
Ich schreibe mal kurz wie ich die Anfangsphase erlebt hatte.
Als ich definitiv die Diagnose Krebs erhielt, das war ein Freitag, 5 Stunden vor Dienstbeginn, brach für mich die Welt zusammen, ich weinte Bäche zusammen, die Ärzte machten sich riesig Sorgen um mich, da ich noch in eine andere Stadt musste zum MRT.
Selbst war ich nicht mehr in der Lage zu fahren und organisierte es. (Arbeiten war ich an dem Tag dann nicht mehr)
Das einzigste was ich tat, ich rief meinen Mann an und er wusste an meinen weinen was los ist. Oh Gott, mir stehen gerade wieder die Tränen in den Augen..........
Ich sagte wo ich hin muss und er holte mich abends aus der Klinik ab. Ich war voll neben der Spur. Spontan gingen wir in die Stadt Eis essen und ich erzählte ihm, was die Ärzte mir sagten. Dann fragte er mich, ob ich es den Kindern und der Verwandtschaft sagen will, ich sagte ja und das heute. Um mich nicht ständig zu wiederholen, trommelte ich alle zusammen, ich telefonierte und versuchte so auch meine Verwandtschaft (Mutter, Bruder) an einen Tisch zu bekommen, was klappte.
Als alle da waren hatten wir wie eine Telefonkonferenz gemacht, ich habe es nur einmal gesagt und gebeten,das sie mich weiter ganz normal behandeln sollen und nicht als schwerkranken Menschen. Das haben sie bisher alle gemacht. Als ich es verkündete, habe ich meinen Mann das zweite Mal in seinem Leben weinen sehen. Den Augenblick werde ich nie vergessen.
Nun wussten alle bescheid, eine kleine Last viel mir von den Schultern, weil ich niemanden etwas vormachen musste. Natürlich sind solche Ansagen nie der richtige Zeitpunkt, denn auch für die Familie ist es ein Schlag ins Gesicht.
Danach habe ich Alkohol getrunken, das ist nicht gut, machte die Sache auch nicht besser, also daran bitte kein Beispiel nehmen. Ich war duhn, es ging mir bis früh um 3 gut und dann hatte ich Durst.
Am nächsten Tag hatte ich mich damit abgefunden und habe angefangen mich mit der Krankheit auseinanderzusetzen. Dabei hatte ich niemals Angst vor der Krankheit, eher vor den Behandlungen.
Mein Mann fiel es schwer damit umzugehen, auf Arbeit ging er jeden an, der für ihn mit Lapalien nervte. Ich sagte ihm, das er seinen Kollegen eine Antwort schuldig ist und er es sagen soll, warum er so reagiert.
Schon am nächsten Tag hatte er den Mut und er rief mich an und sagte: Du ich habe es dem und dem gesagt. Es klang so, als hätte er ein schlechtes Gewissen. Ich fragte ihn: Und wie fühlst Du dich jetzt wo es raus ist? Er sagte gut und ich: Dann mach weiter so.
Jetzt aber genug geschrieben. Versuche dich mit der Diagnose auseinanderzusetzen und mache einen Schritt nach dem anderen und vielleicht hast du Glück und es ist schnell zu beheben. Hört sich wieder krass an. Egal wie es ausgeht, wir werden alle für dich da sein und die Medizin ist mittlerweile soweit, das sehr vielen Menschen geholfen werden kann und wenn mir mithelfen, werden wir auch wieder gesund, egal wie schwer der Weg ist, wir lassen uns nicht unterkriegen.
Viel Kraft und wir drücken die Daumen, das dein Befund gut ausfällt.
LG