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Fatigue-Syndrom (chronische Müdigkeit)

Fatigue-Syndrom (chronische Müdigkeit)
Liebe Mitpatient[inn]en,

den Lungenkrebs habe ich anscheinend dank Chemotherapie und Protonenbestrahlung erfolgreich überwunden, aber jetzt belastet mich das Fatigue-Syndrom, mit dem laut Aussage der Chefärztin in meiner Reha-Klinik Lehmrade 70% aller akuten und ehemaligen Krebspatienten zu tun haben. Unter www.krebshilfe.de und unter www.deutsche-fatigue-gesellschaft.de kann man dazu kostenloses Infomaterial beziehen, was ich jedem empfehlen möchte, der betroffen ist. "Fatigue" ist Französisch und bedeutet Müdigkeit.

Die Ursache für das Syndrom ist noch nicht eindeutig erforscht, also gibt es auch keine gesicherte Therapie. Nicht alle Ärzte kennen das Syndrom, deshalb wird es mitunter als eigenes Krankheitsbild nicht erkannt. Folgende Symptome gehören dazu:

Ständige Müdigkeit, die auch nach ausgiebigem Schlafen nicht schwindet. Sehr geringe körperliche Belastbarkeit. Wenn ich z.B. meine Runde von einigen hundert Metern mit meinem Hund laufe, bin ich total erschöpft und muß ich erst einmal hinlegen. Das Laufen strengt mich sehr an, und es fällt mir schwer die Füße hoch zu bekommen und mich gerade zu halten. Schon das Duschen und erst recht das Überwinden der Treppenstufen zur Wohnung im ersten Stock ist für mich ein Kraftakt. Erotik findet nur noch im Kopfkino statt, alles andere käme dem Versuch gleich, mit einer gekochten Makkaroni die Haustür aufzuschließen. Wie es Frauen in der Situation geht, weiß ich nicht.

Vor diesem Hintergrund stellen sich mir folgende Fragen und anderen Betroffenen vermutlich auch:

Was war Auslöser? Was sind Eure Erfahrungen?

Bei mir war es vor über einem Jahr eine rein prophylaktische Kopfbestrahlung, zu der mir alle beteiligten Ärzte geraten hatten, weil Metastasen zuerst im Hirn auftreten - wenn sie denn überhaupt auftreten. Aus meiner heutigen Sicht war das eine Scheißempfehlung, denn nach erfolgreicher Therapie gab es nicht den geringsten Hinweis auf Metastasen oder verbliebene Krebszellen, aber es ging mir schon wieder recht gut (vor der meines Erachtens überflüssigen Kopfbestrahlung).

Klingt das Syndrom möglicherweise irgendwann mal ab?

Bei mir gibt es seit Beginn vor über einem Jahr keinerlei Anzeichen dafür. Meine Tagesform schwankt lediglich, mal geht's etwas besser, dann geht mal wieder gar nichts.

Hat jemand für sich etwas entdeckt, das ihm nachhaltig hilft?

Mir wurde zwar Reha-Sport empfohlen, mache ich ja auch, aber bringen tut das bis jetzt nichts. Eher ist das Gegenteil der Fall. Nach dem Sport hänge ich noch am Folgetag durch. Habt Ihr andere Erfahrungen?

Nicht nur ich wäre Euch dankbar, wenn Ihr Eure Erfahrungen und Empfehlungen hier einbringen könntet. Vielen Dank schon mal!

LG, Mathias
Fatigue syndrom
Habe mich 2007 nach meinem hodenkrebs auch bestrahlen lassen. Seitdem bin ich häufig müde und wenig belastbar.
@martin77747
Hallo Martin,

vielen Dank für Deinen Beitrag. Was sagt denn Dein Arzt dazu? Diagnose, Ursache, Therapie?

Mathias
*****OFe Paar
1.029 Beiträge
Ich hatte letztes Jahr Schilddrüsenkrebs und im Januar diesen Jahres meine - hoffentlich- letzte Radiojodtherapie. Ich bin im Gegensatz zu vielen hier vergleichsweise glimpflich weg gekommen.

Meine Werte sind nun alle optimal- eine Unterfunktion äußert sich ja auch durch Müdigkeit-, dennoch:

morgens aus dem Bett nach 8 Stunden Schlaf ist schon ein Kraftakt. Nach 4 Stunden Arbeit - und ich arbeite Vollzeit!-stehe ich zeitweise kurz vorm umkippen. Dazu noch Alleinerziehend mit zwei kleinen Kindern... ich kann abends direkt mit den beiden ins Bett gehen... und bin trotzdem am nächsten Tag genauso ko!

Mein Hausarzt steht dem ganzen ziemlich ratlos gegenüber... aber nun werde ich ihn wohl mal drauf ansprechen! *zwinker*

LG
*****le6 Frau
8.650 Beiträge
Gruppen-Mod 
Nun bekam für mich dieser Zustand einen Namen.

Ja, ich kenne das auch. Meine Diagnose u. OP bei Brustkrebs, war im September 2009.
Es ging mir davor und auch danach körperlich nicht schlecht. Jedoch die 28 Bestrahlungen machten mich wirklich krank und schwach.
Am 24. Dezember 2009 hatte ich die letzte Bestrahlung. Beim "Weihnachten feiern" bin ich dann völlig "eingegangen".
Neben den schmerzhaften Verbrennungen mit Brandblasen (linksseitigem Rumpf) befiel mich eine nie gekannte Müdigkeit. Ich stand auf und bin gleich wieder zurück gefallen.
Damit konnte ich überhaupt nicht umgehen.
Der ärztlich Rat war dann immer: "Sie müssen sich schonen!"
Aber ich tat doch eh nix anderes als mich zu schonen.

Freunde, Familie und Bekannte versuchten mich ständig zu motivieren mich mehr zu bewegen. Ich tat und machte und brauchte extrem viel Zeit mich davon zu erholen.

Erst jetzt DREI Jahre später, spüre ich meine Energie wieder und kann mir zusehends mehr zumuten und will das auch.

Inzwischen bin ich der Meinung, der Körper braucht seine Zeit und nimmt sich die auch.

Lieber http://www.joyclub.de/my/1168509.bremer_mann.html !
Ich wünsche Dir von Herzen, dass Du Deinen Mut nicht verlierst und
schicke Dir Sonnenenergie von der herrlichen Riviera dei Fiori /Liguria

LG. Gabi
@libelle6
Liebe Gabi,

ganz herzlichen Dank für Deinen Beitrag, denn der macht Hoffnung. An meiner Geduld soll es nicht scheitern, aber ich war mir nicht sicher, ob es jemals wieder aufwärts geht. Auch zu diesem Punkt findet sich in den Informationsbroschüren keine klare Auskunft. Grundsätzlich pflege ich Erkrankungen mit der Strategie zu begegnen: "Das wollen wir doch mal sehen.". Das gilt ganz besonders dann, wenn ich von Ärzten keine guten Prognosen bekomme. So habe ich es auch erfolgreich mit meinem Lungenkrebs gehalten, obwohl urspünglich mein Onkologe meint, das Rauchen brauchte ich mir nicht mehr abzugewöhnen. So gehe ich auch mit dem Fatigue-Syndrom um, aber Deine Information, daß es Dir nach drei Jahren anfing, besser zu gehen, verleiht zusätzlichen Aufwind, vermutlich nicht nur mir.

Ganz liebe Grüße nach Wien, einer sehr schönen Stadt (wenn man von den vielen Kirchen mal absieht)

Mathias *bremen*
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