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Angst vor Brustkrebs

**********ker07 Frau
17.999 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Angst vor Brustkrebs
Krebs-Angst: Angelina Jolie ließ sich Brüste amputieren

Seit gestern ist das Thema Brustkrebs-Angst in aller Munde: Grund ist die Bekanntgabe von Angelina Jolie:



Angelina Jolies Entscheidung, sich beide Brüste amputieren zu lassen, war sicher eine der härtesten in ihrem Leben. Ihr Ehemann Brad Pitt, der während ihres monatelangen Leidenswegs immer an ihrer Seite war, hat sich nun erstmals zu ihrer Brustamputation geäußert - und mit ihm auch zahlreiche andere Promis.

Es war die Angst, genauso wie ihre Mutter an Brustkrebs zu sterben, die Angelina Jolie bereits im Februar dazu bewogen hatte, sich beide Brüste abnehmen zu lassen. Der Auslöser: Ein Test hatte ergeben, dass die Schauspielerin das Gen BRCA1 in sich trägt, welches das Brustkrebsrisiko in ihrem Fall auf 87 % erhöht. Wie schwer die Entscheidung für diesen radikalen Eingriff der 37-Jährigen dennoch gefallen sein muss, weiß wohl niemand besser als ihr Ehemann Brad Pitt.

"Ich habe die Entscheidung aus erster Hand mitbekommen. Ich finde Angies Entschluss – wie den von so vielen anderen, denen es ähnlich geht – absolut heldenhaft", sagte der 49-Jährige gegenüber dem "London Evening Standard". Auch den Ärzten und dem Krankenhauspersonal sprach der Schauspieler seine Bewunderung und ehrliche Dankbarkeit aus: "Ich danke unserem medizinischen Team für die Fürsorge und die gute Behandlung."

Trotz der schwierigen Zeit, die ohne Frage hinter den beiden und natürlich hinter ihren Kindern Zahara, Maddox, Shiloh, Pax, Vivienne und Knox liegt, ist Brad Pitt froh, dass Angelina Jolie sich für die Brustamputation entschieden hat: "Alles, was ich mir für sie wünsche, ist ein langes und gesundes Leben mit mir und unseren Kindern. Dies ist ein sehr glücklicher Tag für unsere Familie", erklärte er gegenüber der britischen Zeitung.

Doch nicht nur von ihrer Familie erhält der "Wanted"-Star rührende Unterstützung. Auch Fans aus aller Welt und zahlreiche Promis sprechen Angie via Twitter Mut zu. So schrieb Country-Musikerin Sheryl Crow, bei der 2006 ein Krebsgeschwür in der Brust entfernt und im letzten Jahr ein Gehirntumor diagnostiziert wurde: "Ich lobe Angelina Jolie für ihren Mut und ihre Bedachtsamkeit, mit der sie heute die Geschichte ihrer Mastektomie mit der Öffentlichkeit geteilt hat. So tapfer!"



"Moon"-Regisseur und Sohn von David Bowie Duncan Jones verlieh seiner Bewunderung ebenfalls via Twitter Ausdruck: "Große und herzliche Umarmung von mir und meiner Frau an Angelina Jolie dafür, dass sie ihre doppelte Brustamputation öffentlich gemacht hat." Sogar der britische Außenminister William Hague, der Angelina Mitte April beim G-8-Gipfel in London empfangen hatte, ließ es sich nicht nehmen, seine Anerkennung für ihre Entscheidung öffentlich auszudrücken: "Sie ist eine mutige Frau. Nicht nur, weil sie während der Behandlung weitergearbeitet hat, sondern auch weil sie jetzt öffentlich darüber schreibt und spricht."

Da gerade unsere Gruppe dieses Thema sehr betrifft, möchte ich es zur Diskussion stellen.
Denn die Entscheidung zu einer vorsorglichen Brustamputation (evtl. mit gleichzeitigem Wiederaufbau) ist sicherlich nicht einfach! Es ist damit nicht nur - wie bei jeder Operation - ein Restrisiko einzukalkulieren, sondern macht sich je nach dem auch hinterher bei der Psyche bemerkbar.



Mrs. Heart*herz*

Dieses Thema habe ich auf "öffentlich" gestellt, so daß unsere Partnergruppen sich auch hier einbringen können
Unverständnis
Gute Idee das Thema anzusprechen. Als es gestern auf allen Kanälen in den Medien lief und immer nach dem Tenor, wie mutig und wie sinnvoll, hab ich mich selbst und meine Reaktionen beobachtet. Ich versteh es nicht wirklich. Das muß zwar jeder für sich entscheiden, aber wenn jetzt eine öffentliche Amosphäre erzeugt wird, als ob das der richtige Weg ist und ich so dem Krebs "entkomme"...Nein. Es ist einfach eine Illusion. Nur weil ich ev. die Möglichkeit zu einem gewissen Prozentsatz reduziere solche massiven Eingriffe vorzunehmen....Ich hab für mich auch eine Therapie abgelehnt, die ich nach meinen Bestrahlungen 5 Jahre lang hätte machen sollen, nur mit dem Hinweis, daß es ev. vorbeugt. Aber die Nebenwirkungen: Veränderung des Gehirns, Veränderung der Persönlichkeit, Libido gleich Null...Ich will lieber leben, genießen und wenn es soweit ist, dann Adios, aber ich habe gelebt. Bei mir geht Lebensqualität wirklich vor Lebensverlängerung und das Leben ist so schön, ich kann doch nicht alles mögliche aus meinem Körper entfernen lassen, nur mit dem Argument, könnte...
Aber nochmals, das ist meine ganz persönliche Haltung. Jeder muß für sich seinen Weg finden und sich auch seinen Ängsten stellen. Alles Liebe für Euch und so oder so viel Kraft und trefft die richtigen Entscheidungen für Euch, mit denen ihr am besten leben könnt, nicht die Ärzte, die Partner oder Freunde, ihr!!!
*****le6 Frau
8.649 Beiträge
Gruppen-Mod 
Nun... nachdem meine Mutter 1983 mit 63 Jahren an Brustkrebs gestorben ist, wollte ich 1984 diesen Test machen.
Zunächst wird da ja erstmal ein Stammbaum erstellt. Alleine dadurch fiel ich schon durchs Raster. Meine Mutter ist die einzige die (auch im "fortgeschrittenen" Alter) daran erkrankte. Ihre ältere Schwester war total gesund (wurde 91). Meine Großmutter starb mit 90 "gesund" altersschwach mit Alzheimer.

Die Ärztin damals meinte es wäre unwahrscheinlich, dass ich das Gen BRCA1 in mir tragen würde, deshalb auch kein Test.
Wenn ich das Gen gehabt hätte, hätte ich mich auf jeden Fall amputieren lassen. Genau deshalb wollte ich den Test machen.
Ok... damals steckte das alles noch in den Kinderschuhen.

2009 hats mich dann doch erwischt... *nixweiss*

****h60:
Ich hab für mich auch eine Therapie abgelehnt, die ich nach meinen Bestrahlungen 5 Jahre lang hätte machen sollen, nur mit dem Hinweis, daß es ev. vorbeugt. Aber die Nebenwirkungen:

Jepp... ich habe nach 3 Jahren abgebrochen, weil mir die NW so zu schaffen machten, dass sie meine Lebensqualität voll eingeschränkt haben. Mit gehts derzeit echt prima und ich liebe das Leben!!!

LG.
*******s_83 Frau
260 Beiträge
Ständige Angst
Durch die aktuellen Berichte ist auch in meiner Familie das Thema wieder überall greifbar.

Meine Tante väterlicher Seits war mit ca. 40-45 (ich bin mir nicht ganz sicher) an Brustkrebs erkrankt.
Nach Amputation, Chemo und weiteren Behandlungen galt sie als "geheilt" wie es so schön heißt.
Allerdings kam nach ca. 12 Jahren (2007) dann der Schock. Der neue Krebs hatte schon gestreut.
Sie erzählte es niemandem außer ihrem Ehemann und beschloss das restliche Leben lieber zu genießen anstatt es mit Chemo und weiteren Therapien zu verbringen.
Die Träume die sie sich noch nicht erfüllen konnte, holte sie alle auf. Unter anderem Kitesurfen in Südafrika. *g*
Zu dem Zeitpunkt nahm sie schon starke Medikamente. Danach ging es leider sehr schnell.
Sie plante ihre eigene Beerdigung, legte eine Mappe mit allen nötigen Papieren für ihren Mann an, Adressen des Bestattungsinstitutes, Menüplan für den Leichenschmaus, für die meisten wohl sehr Makaber.
Aber ich und mein Vater waren begeistert. DAS war meine Tante wie sie leibt und lebt.
Nur ein paar Monate nachdem der Rest der Familie davon erfuhr, verstarb sie.
2006 erkrankte mein Vater an Darmkrebs. Auch er konnte erfolgreich operiert werden und bekam mehrere Chemotherapien. Zwar mit erheblichen Nachwirkungen aber immerhin lebt er noch und kommt bislang mehr oder weniger gut damit klar.
Allerdings ist er die letzte Zeit wieder verdächtig oft bei Ärzten, nimmt viele Medikamente, man merkt täglich den Abbau des Körpers.
Natürlich liegt bei mir die Vermutung nahe das er es meiner Tante gleich tun will.
Die Angst ist ständiger Begleiter seit seiner ersten Erkrankung.
Diese war die erste Krebserkrankung in der Familie die ich bewusst mitbekommen habe.
Ich wollte mich damals direkt testen lassen, allerdings hieß es das bei mir kein Grund vorliegen würde.
Durch die Gespräche die letzten Tage wegen der Entscheidung von Angelina Jolie habe ich erfahren das es in der Familie von meinem Vater bereits vorher viele Krebserkrankungen bis zum Tode gab.
Unter anderem die Schwester seines Vaters, also seine Tante, und deren Tochter, seine Cousine.
Beide waren zwischen 45 und 55 als sie starben.
Ein Onkel verstarb ebenfalls an Krebs.
Nun habe ich für nächste Woche einen Termin beim Gynäkologen gemacht und hoffe darauf das ich diese Untersuchung endlich bekomme.
Wenn diese positiv ausfallen würde, denke ich das ich mich auch für eine Amputation entscheiden würde.
Ich habe eine sehr große Brust (E-F), bei der mir eh schon jeder Arzt gesagt hat das es schwer wäre dort einen Tumor zu ertasten.
Seit Jahren habe ich schon diese Angst vor Krebs und hoffe das ich endlich Gewissheit bekomme mit dieser Untersuchung.

Ich weiß zwar nicht ob der Beitrag jetzt an dieser Stelle richtig ist, aber es tut gut sich diese Angst mal von der Seele zu schreiben.

Viele Grüße

Ramona
Gut jeder soll es für sich entscheiden,aber ehrlich sie ist Promi, sie hat die Kohle und kann sich die Spezialisten leisten.

Ist es das eine Garantie nicht doch an Krebs zu erkranken, wohl Ehr nicht.

Ich hatte keine familiäre Vorgeschichte mit Brustkrebs, trotzdem erkrankt,
Seit drei Jahren lebe ich damit, aber habe mein Weg gefunden damit zu leben und wieder mein Leben zu genießen.

Die Krankheit bestimmt nicht mein Leben, sie gehört dazu, aber ich bestimme mein Leben. Damit geht es mir gut.
****yma Frau
120 Beiträge
Ich halte Jolies Entscheidung für mutig und nachvollziehbar. Immerhin hat die Frau 6 Kinder! Und Kohle hin oder her, es wird auch ihr nicht leicht gefallen sein, diesen Schritt zu tun. Soviel ich mitbekommen habe, ist der erblich bedingte BK um einiges gefährlicher...
Immer wenn es mal wieder eine Promi-Frau trifft und der entsprechende Medienhype folgt, ärgere ich mich auch, weil niemand nach den ganzen anderen Frauen fragt, die auch krank sind. Aber andererseits gelangt das Thema so ins öffentliche Bewusstsein, was ja nicht verkehrt ist. Ich habe noch so vage Erinnerungen an meine Kindheit, da wurde über Krebs nur hinter vorgehaltener Hand gesprochen.
Momentan sage ich auch, ich würde mich bei einem Rezidiv nicht noch einmal einer Chemo unterwerfen, aber wenn es so weit wäre, wäre der Überlebensinstinkt sicher doch größer.
Eine verantwortungsvolle Tat!
Als gesunde Frau so einen Schritt zu vollziehen ist sehr mutig. Und dass die Presse darüber spricht ist gut so! Wie viele Frauen denken nicht an diese Krankheit die jede erwischen kann. Wenn die Öffentlichkeit sensibilisiert wird, kümmern sich vielleicht auch mehr Frauen rechtzeitig um ihre Vorsorge und es gibt weniger Erkrankungen! Gleichzeitig wird eine Tabuthema ins Licht gerückt, das hilft auch vielen Krebspatientinen ihre Krankheit mit Offenheit zu leben. Kein Stigma sondern Akzeptanz!
Ich selbst habe vor einem Monat beide Brüste entfernen und gleichzeitig aufbauen lassen, obwohl der Tumor nur in einer Brust saß und die andere gesund war. Ich hatte eine große Brust und Mastopatie. Trotz jährlicher Vorsorge (durch den Krebs meiner Mutter vorbelastet) habe ich den aggressiven Tumor selbst entdeckt als er schon fast 7 cm groß war. Rezidiven oder neue Knoten kann man unter solchen Bedingungen schlecht diagnostizieren. Für mich war klar, dass ich die Radikallösung wählen musste. Es gab keinen Augenblick in dem ich eine gefälligere Alternative in Betracht gezogen hätte. Ich wollte nicht mich und meine Familie in einen jahrelangen Angstzustand versetzen. Meine Lebensqualität ist mir sehr wichtig und wenn das der Preis ist, dann zahle ich ihn gerne. Außerdem möchte ich nicht scheibchenweise immer wieder unters Messer kommen.
Das Resultat meiner Entscheidung kann sich sehen lassen, zwei gleiche Brüste, viel kleiner zwar, aber ästhetisch sehr schön.
Jetzt müssen meine Wunden noch heilen und ich noch durch eine Chemo und vielleicht Bestrahlungen hindurch, aber ich weiß, dass ich einen großen Risikofaktor eliminiert habe. Was die Zukunft bringen wird weiß ich nicht, aber ich habe das Bestmögliche gemacht um meine Lebensqualität auf Dauer zu wahren. Die Krankheit wird ja nicht nur von mir, sondern von meinem Partner und meiner Familie mitgelebt. Angelina Jolie hat eine große Familie und als verantwortungsvolle Mutter ist diese Entscheidung absolut nachvollziehbar.
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