ooch
man muss doch schon ein bissl dickeres Fell haben, und so negativ fand ich jetzt den ersten Antwortbeitrag gar nicht..
Ich finde, eine Antwort ist immer besser als keine Antwort und was darin steht, kann man ja dann so wunderschön zerpflücken
Meine Erfahrungen der 80er...
Ich bin gebürtiger und gebliebener Ossi. Habe also meine Heimat nie verlassen, um im goldenen Westen mit dem goldenen Löffelchen zu essen. Nein, durch meine Lehre damals im Bereich der Hochseefischerei konnte ich auch ohne "rüber machen" zu müssen sehen, dass die ganze Welt an keiner Stelle nur gut oder nur schlecht ist und sich der Mensch als solcher immer irgendwie zurecht finden muss.
Auch in den 80ern war für mich die dolle Zeit bei der Army... speziell Marine. Da haben wir vielleicht den Klassenfeind beobachtet.. boah, war ne ganz schön groteske Sache, seine eigenen Brüder als Feinde anzusehen. War dann lustig mit anzusehen, wie unsere hohen Offiziere unruhig aufm Stuhl rumrutschten, wenn der Typ mit der Landkarte auf der Glatze was von Freiheit und Veränderungen im Fernsehen sagte. Naja und so richtig ein Feindbild, wie es der Typ vom dunklen Kanal Karl Eduard immer propagierte, das hatten woll nur paar wenige Fanatiker.
Ja Musik, was gibts zur Musik zu sagen... ? Die geilste Mucke wars für unseren Jahrgang sowieso, weil hier alle Emotionen und das Leben an sich geboren wurde. Du warst in einer Zeit, die mit intensiven Wahrnehmungen gespickt war, Du hast irgendwie Deine Pubertät und erste Liebe in der Zeit durchgemacht und jedes Stück Musik war verbunden mit Erfahrungen und Empfindungen. Deshalb ja auch die gute Erinnerung an Songs dieser Zeit. Schön wars, lang hats gedauert
Eine weitere nicht so dolle Erfahrung für mich war der Tod meines Vaters, als ich grade mal 22 war. Passiert tausende Male jeden Tag auf der Welt, ist schon klar, aber wenn es einen selbst betrifft und wenn die Umstände auch noch etwas "besonders" waren, dann erlebt man das Ganze auch sehr intensiv.
Ja und natürlich der Fall der Mauer, der war auch einmalig . Ich hatte mir gerade in der Zeit den Mittelfuß gebrochen, weil eine Trabbifahrerin nicht richtig ausparken konnte und ich unausweichlich in den Pappkarton mit meiner fetten Maschine (S51) gedonnert bin
Deshalb konnte ich es nur am Fernseher mitverfolgen, was da in Leipzig so abging. Wäre gern näher dabei gewesen.
Ja und alles was nun danach kam ist mehr oder weniger Geschichte ... kaum der Rede wert... Einheitsbrei... wenige Höhepunkte... arbeiten, essen, schlafen um irgendwie über die Runden zu kommen, Neid, Missgunst, sehr viel Ernsthaftigkeit und auch unnötiger Stress... zumindest rein gefühlsmäßig betrachtet...
Ach ja, son Zitat kam mir jetzt noch in den Sinn "vorwärts immer, rückwärts nimmer"
oder auch schön "wer zu spät kommt, den bestraft das Leben" Deshalb schau ich seither, dass ich immer einen gemeinsamen Höhepunkt erreichen kann....