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BDSM-Partnersuche - aber wie? (Nr 3)

****000 Mann
19.028 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
BDSM-Partnersuche - aber wie? (Nr 3)
drittes Treffen: Donnerstag, 06.10.2016

[h4]"BDSM-Partnersuche - aber wie? Von Ratgebern und nutzlosen Tipps"[/h4]
Fisch sucht Fahrrad oder so, wir kennen das. Aufgrund der Diskussion über Neigungslisten (Forderungsklärung vs. „mit jedem Menschen geht etwas irgendwie anders“) haben wir das Thema „Partnersuche“ ins Visier genommen, unabhängig davon, ob es um etwas langfristiges oder eine Spielbeziehung geht.

Die bekannte Kultursoziologin Eva Illouz fährt mit einer sehr interessanten These in die Thematik ein: sie behauptet, dass die BDSM Beziehung (wie auch immer sie nun ausgestaltet werden mag) vor allem aufgrund der Liberalisierung, des Feminismus, Post-Feminismus etc. so attraktiv sei. Heutzutage, so postuliert sie, müsse alles und jedes in einer Beziehung „ausdiskutiert“ werden, man muss jegliche Rolle - das betrifft nicht nur die private Spielerei - immer wieder neu diskutieren und sich selbst positionieren. Vielen Menschen sei das irgendwann mal zu anstrengend, da bietet BDSM einen schön abgesteckten Rahmen, in dem Mensch mal ohne viel Verhandelei auch Mensch sein kann.

Aber stimmt das auch? Wie sind eure Erfahrungen?

Es scheint ironisch, wie wir in größtmöglicher Freiheit dann wieder ins Archaische rücken und Handlungssicherheit suchen: „Ich mag auch mal nicht wollen“ oder „wollen müssen“ etc.. Vor diesem Hintergrund beschäftigt sich Hans im Glück dieses Mal mit der Suche nach der perfekten Sub, wie man sie findet und vor allem auch behält (das impliziert natürlich auch die Suche nach dem perfekten Dom und alles anderem).

Einschwingen auf dieses ebenso witzige wie ernstzunehmende Thema könnt Ihr Euch bei Gregor Sakow, der ein ganz wunderbar selbstironisches wie lehrreiches Werk dazu verfasst hat: Sakow, G. (2006) „Wie man seine Sklavin findet und behält“, Hamburg: Charon / Schlagzeilen. Der Klappentext kündigt es allerdings völlig ohne Selbstironie an ...

Wie sind eure Erfahrungen? Helfen die "Kochrezepte"? Wird eher nach lebenden Klischees gesucht - oder nach Menschen? Welche Ansprüche werden an euch gestellt?

Vorbereitet und moderiert von Hans_im_Glück, ThoughtVampire und HAL9000, mit Unterstützung von SMREALPAAR(m).
****000 Mann
19.028 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Tja, ein Dauerbrenner.

Es kommt ganz sicher darauf an, was man eigentlich sucht: Spielpartner/in, One-Night-Stand, Lebenspartner/in, Freundschaft+?

Wie im richtigen Leben auch eben.

Ich habe es bisher so erfahren, dass es eben mehrer Strömungen/Herangehensweisen gibt. Die einen suchen über Neigungslisten oder ähnliches, ob also die (sexuelle) Neigung zum eigenen Kopfkino passt - prima für Spiel und Spaß, aber für Partnerschaften? Es ist ja ein Trugschluß dass - nur weil ein paar Neigungen passen - man sich auch mit dem Menschen insgesamt gut versteht.

Die anderen suchen primär nach einem passenden Menschen - und hoffen dann, dass es zumindest genügend Überschneidungen bei den Neigungen gibt.

Beides hat in meinen Augen seine Berechtigung.

Viele Freundschaften sind bei mir über reale Begegnungen entstanden, wobei das initiale aufeinander-aufmerksam-werden durch aus auch online geschehen kann - aber seltenst durch "Kontaktanzeigen"/Dates, eher durch Forenbeiträge und die daraus resultierende private Kommunikation oder auch durch direktes Anschreiben (entweder weil ein Profil interessant ist oder eben die Forenbeiträge).

Dates und Kontaktanzeigen sind allerdings für Männer wie mich - alt, unsportlich, leider übergewichtig, kleiner als 1,80m, abstoßend intellektuell - vollkommen sinnlos und reine Zeitverschwendung.

Aber nun gut, das hat kaum was mit BDSM zu tun - das ist "da draußen" ja nicht anders.

Eins jedoch ist in meinen Augen richtig: online kennen lernen kann klappen, aber dann sollte man ganz schnell sich wirklich treffen - sonst läuft man Gefahr, viel zu viel zu projizieren und ein unrealistisches Bild vom gegenüber zu entwerfen.
Und dann gibt es noch...
merkwürdige Zufälle....:

Da kennen ein Mann und ich uns schon eine gefühlte Ewigkeit (8 Jahre) hier aus dem Joy - aber auch real von Veranstaltungen - da war nie etwas gewesen, nada, wir haben uns einfach menschlich sehr gut verstanden und uns über all die Jahre nie aus den Augen verloren - wir haben stundenlang miteinander telefoniert - ja, es gibt Männer, die quasseln auch gerne am Telefon... kurzum, eine schöne, unverbindliche Bekanntschaft.

Und dann in diesem Frühjahr kam er zu einem meiner größeren Auftritte - und es kam später am Abend zu einem teenyhaften Geknutsche auf dem Parkplatz - mehr nicht. Aber es war schön gewesen...

Ein paar Monate später haben wir gemeinsam Freunde in Süddeutschland besucht, das Wochenende war ein wenig "verunglückt" - wir hatten wohl völlig andere Vorstellungen vom Verlauf des WEs gehabt als unsere Gastgeber... *floet*

Drolligerweise waren wir in einem Zimmer gemeinsam untergebracht - und da sind wir uns dann in der 2. Nacht "näher" gekommen - und es war schön.

So sehr, dass wir ein paar Wochen später 2 Wochen gemeinsam in Urlaub gefahren sind.

Seither haben wir eine wunderschöne Freundschaft plus.

Wenn das gemeinsam verbrachte Wochenende auch nur ein wenig anders verlaufen wäre, dann hätten wir niemals zueinander gefunden - wir kannten uns einfach schon zu lange.

Fazit: Manchmal hilft auch der Zufall mit!
Froiiide ...
*********mpire Frau
606 Beiträge
Gruppen-Mod 
Vom Zufall ...
mal abgesehen, bin ich keine Freundin der Neigungslisten, was schlicht daran liegt, dass ich mich mit jedem Gegenüber auch neu erfinden kann. Ich hefte mir also jetzt meinetwegen das Etikett "Dingsda" an, dann lerne ich einen ganz anderen Menschen kennen und stelle erstaunt und erfreut fest, hey, das Etikett "Bumsda" geht aber auch.

Das klappt nicht immer, weil man dem Leoparden die Flecken halt nicht ganz aus dem Fell waschen kann, aber für so kleine Momente - bis der Bus kommt -, kann man mal ganz wer anders sein und werden.

Hier immer gern Carlchen Popper "Ich bin, aber ich habe mich nicht, also werden wir." Ich kann mit Neigungslisten herumlaufen bis der Arzt kommt, wichtiger ist aber, wie ich auf ein ganz spezielles Gegenüber reagiere, und da wird aus der Maso-Domse dann ein schnurrendes Kätzchen. Für wie lange ist dann eine andere Frage.

Bei einem gebe ich HAL aber gern recht: wenn die Suche online erfolgt, dann möglichst ratzfatz real machen, sonst werden Phantasien gestrickt, die keiner Realität mehr standhalten.
*****nda Frau
123 Beiträge
Naja, ich war damals nach meiner Trennung/ Scheidung sicher nicht auf Partnerwahl. Aber Sex wollte ich schon; ganz unverbindlich. Ich hatte dann da mehrere Menschen und die Voraussetzungen waren klar. Aber mit Einem hab ich mich besonders oft und gerne getroffen. Auch die Kommunikation zwischen uns war super. Irgendwann haben wir uns fast täglich gesehen und oft beieinander übernachtet, wenn meine Kids bei ihrem Papa waren. Als wir dann, nach einem halben Jahr, das erste mal zusammen einen Kurzurlaub gemacht haben, wurde uns dann langsam klar, dass es sich um mehr als Sexbeziehung handelt.

Ich denke das die Ausrichtung: "ich suche einen Partner" nicht funktioniert. Es gab damals ein zwei attraktive nette Männer bei meinen Spielpartnern die auf mich zugekommen sind und mehr wollten. Diese Anforderung hat dafür gesorgt das ich mich zurück gezogen habe. Aber einfach Zeit miteinander zu verbringen und es hat sich so ergeben, das war OK!
**********urple Paar
7.667 Beiträge
Das Bauchgefühl ...
... ist das was m.E. tonangebend ist bei der Partnersuche. Alles Andere dient nur dazu den Verstand mit verschiedensten passenden Gründen dahin zu leiten wo der Bauch bereits ist.


LG BoP (m)
Froiiide ...
*********mpire Frau
606 Beiträge
Gruppen-Mod 
Einspruch, Euer Ehren
Wenn mein Bauch meinen Verstand leiten würde, wäre ich just herzlich unglücklich mit einem bipolaren Arschloch verbandelt. Warum? Weil scheinbar alles stimmte: Optik, Haptik usw.. Glücklicherweise hat aber ein Funke Restverstand gezuckt, die Zeichen erkannt und alle Bremsen gezogen.

Bauchgefühl allein ist mir zu simpel. Ich schließe mich @*****nda, die es für gut hält, nicht auf der Suche zu sein. Das ist schon mal eine prima Voraussetzung, da ist nämlich dann kein Drängen mit dabei und man kann sich entspannt finden lassen (auch wenn das Klischee hoch drei klingt).

Herz - Hirn - Bauch - Einklang halte ich für eine gute Mischung.
**********urple Paar
7.667 Beiträge
Da stimme ich zu ...
... eine all zu "vordringliche" Suche kann sehr dominant alles andere überlagern.
Aber letztlich ist es doch so, dass unser Unterbewusstsein bereits in den ersten Sekundenbruchteilen eine Entscheidung gefällt hat und in deinem Beispiel kam dieses "Aber" m.E. genau daher und dein Verstand hat nach Erklärungen für dieses innere "Aber" gesucht (... und gefunden).

Mit Bauchgefühl meine ich auch gerade nicht diese "Äusserlichkeiten" wie Optik, Haptik, Stimme und Vieles mehr, sondern eben diese "blinde und taube" innere Stimme die unmittelbar ein gutes oder schlechtes Gefühl vermittelt, ohne dass wir es selbst wirklich sofort benennen können. Wenn dieses Gefühl in deinem Beispiel nicht gewesen wäre, hätte auch dein Verstand vermutlich nicht weitergesucht und gewarnt.

Aber für dieses Gefühl brauchen die meisten Menschen eine reale Begegnung. da scheitert jeder noch so ausgefeilte Fragebogen und die virtuelle Welt im Ganzen.

LG BoP (m)
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