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Fetische - Nachahmungswürdig oder therapiebedürftig? (Nr 5)

****000 Mann
19.049 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Fetische - Nachahmungswürdig oder therapiebedürftig? (Nr 5)
fünftes Treffen: Donnerstag, 01.12.2016

[h4]"Fetische - Nachahmungswürdig oder therapiebedürftig? "[/h4]
Männer in Uniformen machen dich willenlos?
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Du stehst auf schöne Füße mit lackierten Nägeln?
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Unser Thema ist Fetisch: Sexuelle Erregung durch Gegenstände oder Körperteile. Nachahmungswürdig oder therapiebedürftig?

Vorbereitet und moderiert von Ple_sure, CatgirlBS und FrozenAlive.
****000 Mann
19.049 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Wie auch auf dem Stammtisch gesagt: ich finde es wichtig, zwischen der wissenschaftlichen Definition eines Fetisch und dem umgangssprachlichen Begriff zu unterscheiden.

Umgangssprachlich wird das Wort eigentlich für alles eingesetzt, was jemand irgendwie gerne hat oder tut.

Medizinisch ist das aber sehr viel strenger definiert (m.W.: es muss ein Gegenstand sein, es muss zwanghafte Züge haben, keine sexuelle Befriedigung ohne den Fetisch möglich).

Ich bin da ja irgendwie komisch, aber ich finde es wichtig, jeweils dazu zu sagen, über welche Bedeutung man eigentlich spricht.

Ansonsten: Fetisch und BDSM sind in meinen Augen keinsfalls deckungsgleich, höchstens gibt es Berührungspunkte: Personen, die beides ausleben z.B. oder die gesellschaftliche Ausgrenzung (ja, die gibt es unvermindert, wir leben in einer Filterblase, wenn wir meinen, BDSM wäre was ganz normales) und auch teils die Lust am Sehen und Zeigen. Die tieferliegende Motivation halte ich für unterschiedlich.

Und zur Eingangsfrage: behandlungswürdig wird das in meinen Augen nur dann, wenn Selbst- oder Fremdschädigung daraus resultiert oder wenn der/die Betroffene darunter leidet.
*****nda Frau
160 Beiträge
Ich finde Du beschreibst das ganz gut! Behandlungsbedürftig nur dann wenn Schäden entstehen. Das Problem ist nur: Sieht der Fetischinhaber selbst ob bei ihm Probleme dadurch entstehen? Ein Borderliner der sich ritzt sieht das auch nicht zwangsläufig als Problem.

Fremdschädigung ist das einfach schneller zu erkennen als Selbstschädigung. Wo fängt denn Selbstschädigung an? Hat es angefangen als meine Striemen am Rücken mich bei jeder freundschaftlichen Umarmung an die letzte Nacht erinnert haben? Fängt es da an wo man sich so merkwürdig kleidet, dass man im Berufsleben keine Chance mehr hat? Fängt es da an wo ich so merkwürdige Dinge zur Befriedigung benötige, dass ich kaum Chancen habe jemanden zu finden mit dem ich Sexualität leben kann?

Das kann wahrscheinlich jeder nur für sich beurteilen.
**ha Frau
414 Beiträge
Leidensdruck
ist wohl das Thema, das der Behandlungswürdig- bzw. bedürftigkeit zugrundeliegen dürfte.

Wenn mein Fetisch (wie auch immer gestaltet) dazu führt, dass ich vereinsame, ausgegrenzt werde oder sogar meinen Job /Familie etc. verliere, dann entsteht ein Leidensdruck, der früher oder später so groß wird, dass ich entweder Rat und Hilfe suche oder zu ganz drastischen Methoden greife. Wenn ich aber z.B. eine fatale Neigung habe, mich in Kräne zu verlieben, dann ist das zwar reichlich unbequem, aber nicht zwingend problematisch. Kräne sind toll, sie sind groß, ein wenig wortkarg und sehr sehr sexy. Blöd nur, wenn das Objekt der Begierde eines Tages versetzt wird. Dann könnte der eingangs genannte Leidensdruck dazu führen, dass ich mich ernstlich mit meiner Obsession beschäftigen muss.

Fetisch an sich ist halt mittlerweile auch ein vielfach missbrauchter Begriff.
**********urple Paar
7.749 Beiträge
Ich kann das nur bestätigen ...
... mit der differenzierten Lesart des Begriffes "Fetisch". In der Szene wird der Begriff umgangssprachlich für fast alles was nicht ganz der "Schmalspurnorm" entspricht verwendet.

Auch andere Begriffe wie etwa "Masochismus" und "Sadismus" haben in der Medizin bzw. Psychologie eine gänzlich andere Bedeutung wie der in der Szene gebräuchliche "Sadomasochismus"

Beim "Fetischismus" stehen aber eigentlich tatsächlich Gegenstände (... das kann aber durchaus auch Kleidung sein) im Vordergrund der Betrachtung.

Der Duden:
(Psychologie) sexuelle Neigung, bei der Gegenstände, die dem vom Fetischisten verehrten oder begehrten Menschen gehören, als einzige oder bevorzugte Objekte sexueller Erregung oder Befriedigung dienen

Ich finde diese Beschreibung durchaus treffend und auch für das was wir in der Szene damit ausdrücken wollen passend.

Behandlungsbedürftig ist m.E. nur das was was pathologische Blüten treibt, insbesondere wenn ein Fetisch nicht mehr kanalisierbar ist und / oder den betroffenen Menschen tatsächlich gesellschaftlich isoliert oder ausgrenzt.


LG BoP (m)
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