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Kurze Fragen

****eon Mann
73 Beiträge
Gruppen-Mod 
Gute Frage ... *gruebel* Da verlässt mich mein Wissen. Wenn ich nachschlage, ist der wörtlichen Rede immer ein Doppelpunkt vorangestellt. Ich bin mir nicht sicher, ob das eine feste Regel ist.

Falls nicht, würde ich wiefolgt argumentieren: Wenn der Begleitsatz eingeschoben ist, beginnt die zweite wörtliche Rede klein, auch wenn ein vollständiger Satz vorliegt:
"Tim bringt die Wäsche runter", sagte die Mutter, "und Tom räumt die Spielzeugautos weg."
Das spricht für die Kleinschreibung, zumal es auch eingeschobene Hauptsätze gibt, die klein beginnen, da sie in einen übergeordneten Ganzsatz integriert sind.
... und dann kommt mein Bauchgefühl und sagt mir, dass das seltsam aussieht. Ich würde es umschreiben und den Doppelpunkt verwenden. *lol*
****na Frau
1.281 Beiträge
@****eon

Ich habe gerade eine "Kommakönigin" im Inet gefunden (https://www.katharinaglueck.de/post/zeichensetzung-woertlichen-rede); die hat folgendes Beispiel in der Rubrik: wörtliche Rede und der Begleitsatz.
_____________________
Er sagte: „Ich gehe in die Stadt”, und verließ das Haus.

Manchmal wird die wörtliche Rede auch in den Satz eingeschoben wie ein Substantiv. Dann fallen Doppelpunkte und Kommas weg. Innerhalb der wörtlichen Rede bleiben Ausrufezeichen und Fragezeichen stehen, Punkte fallen weg.

Mit einem „Ich gehe in die Stadt” verließ er das Haus.

aber

Mit einem „Gehe ich in die Stadt?” verließ er das Haus.


________________________

Demnach - eingeschobener Satz wie ein Substantiv - müsste ich die Kommata in meinem Satz ganz weglassen und ihn mit Großbuchstaben beginnen:

Immer wieder hatte die Mutter den Satz deklamiert "Mein Kind, mein Kind ist da!" und eine Umarmung desselben angedeutet.


Die Version macht mir ein schönes, gutes Bauchgefühl - dir auch?
****eon Mann
73 Beiträge
Gruppen-Mod 
In dem Fall bin ich für ein eindeutiges Jein. 😅

Die Argumentation kann ich nachvollziehen, im Beispielsatz von Glück steht ein unbestimmter Artikel vor der wörtlichen Rede; der Satz klingt mit Substantiv genauso schlüssig: Mit einem Lächeln verließ er das Haus.

Das geht bei dir in der Form allerdings nicht auf:
*Immer wieder hatte die Mutter den Satz deklamiert Lächeln und eine Umarmung desselben angedeutet.

Glück "substantiviert" die wörtliche Rede, indem sie einen Artikel davor setzt. Bei dir steht das Wort "Satz" aber schon, das einerseits ein Substantiv ist und andererseits auf die wörtliche Rede verweist. Dein Satz lässt dich aber grammatisch ähnlich aufbauen, zum Beispiel:
Immer wieder hatte die Mutter ein "Mein Kind, mein Kind ist da!" deklamiert und eine Umarmung desselben angedeutet.

Alternativ:
Immer wieder hatte die Mutter den Satz "Mein Kind, mein Kind ist da!" deklamiert und eine Umarmung desselben angedeutet.

Bei Variante 2 ist die Satzklammer nach der wörtlichen Rede geschlossen, wodurch die wörtliche Rede als Substantiv, das sich auf ein Substantiv ("Satz") bezieht, gesehen werden kann. Sie funktioniert damit so ähnlich wie eine Apposition (wobei die aber wieder durch Kommas abgetrennt wird, weil eine Satzposition mehrfach besetzt ist - und genau jetzt kommt langsam der Knoten im Kopf dazu 😅).

Mir juckt es gerade in den Fingern, das an Frau Glück zu schreiben ... 👀
****na Frau
1.281 Beiträge
Mhm, verstehe, gut argumentiert und her- bzw. abgeleitet. Ich finde deine Version 2 insofern rundum stimmig und sprachlich sehr elegant. Nehme ich liebend gerne.
Natürlich ohne den Knoten, den du mit dem Ähnlichkeitsverweis knüpfst und damit noch die drei Meter hinter der Ziellinie abläufst *zwinker*

Solltest du mit der Kommakönigin kommunizieren, lass mich bitte die Antwort wissen.

Vielen Dank für diesen erhellenden Austausch, lieber @****eon, es war mir ein interpunktionistisches Vergnügen.
*****ius Mann
1.392 Beiträge
Ich würde das Komma vor dem "und" weglassen.

Man musste früher ein Komma vor das "und" setzen wenn die Substantive der verbundenen Sätze unterschiedlich waren. Soweit ich mich erinnere ist das weggefallen.

"Als Begleitsatz bezeichnet man einen Satz, der eine direkte Rede, auch wörtliche Rede genannt, begleitet. Im Begleitsatz erfährt man wer (wie) spricht." [Wikipedia]

Nach dieser Definition handelt es sich bei "(...) und eine Umarmung desselben angedeutet." um keinen Begleitsatz, weil das Sprechen selber nicht weiter erläutert wird.
******uja Frau
6.959 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Zitat von *****ius:
"Als Begleitsatz bezeichnet man einen Satz, der eine direkte Rede, auch wörtliche Rede genannt, begleitet. Im Begleitsatz erfährt man wer (wie) spricht." [Wikipedia]

Sollte man sich bei Kommaregeln auf ein Zitat verlassen, in dem selbst ein Komma (und zwar definitiv!) fehlt? *fiesgrins*
*****ius Mann
1.392 Beiträge
,

Zufrieden? *bussi2*

Abgesehen davon geht es in dem Zitat um die Definition des Begleitsatzes *liebguck*
****eon Mann
73 Beiträge
Gruppen-Mod 
Zitat von *****ius:
Nach dieser Definition handelt es sich bei "(...) und eine Umarmung desselben angedeutet." um keinen Begleitsatz, weil das Sprechen selber nicht weiter erläutert wird.

Ich sehe den Teil nach der wörtlichen Rede als Bestandteil des Begleitsatzes, in dem zwei Handlungen aufgezählt werden: Die Mutter hatte deklamiert und angedeutet. Die wörtliche Rede ist eingeschoben, weshalb vor dem "und" ein Komma stehen muss. 🙂
****na Frau
1.281 Beiträge
Sein rechtes Bein war in der Taiga geblieben, nach der er nicht den Hauch von Alexandras besungener Sehnsucht verspürte.

------

Ich sage mal nicht, wo ich einen möglichen Fehler vermute. Sieht einer von euch einen?
****eon Mann
73 Beiträge
Gruppen-Mod 
Zitat von ****na:
nach der er nicht den Hauch von Alexandras besungener Sehnsucht verspürte.

Hier bin ich mir nicht ganz schlüssig. Je länger ich darüber nachdenke, desto verknoteter fühlt es sich im Kopf an.

Verspürt er keinen Hauch von Sehnsucht, die Alexandra besingt (einen Hauch von von Alexandra besungener Sehnsucht)? Oder verspürt er keinen Hauch von Alexandras Sehnsucht (, die jemand anderes besungen haben könnte)?

Insofern - Gegenfrage: Kannst du die betreffende Stelle reformulieren? 😅
Falls es die Stelle nicht betrifft: Ich bin sonst über nichts gestolpert - was nicht zwingend heißt, dass ich nichts übersehen habe. 😉
****na Frau
1.281 Beiträge
Alexandra und die Sehnsucht sind kursiv gesetzt, weil das eine der Name der Sängerin, das andere der Titel eines ihrer Lieder ist, das in Langform auch "Das Lied der Taiga" genannt wird. Lockert das den Knoten? Mir geht es um das Wort zwischen Alexandra und Sehnsucht.
*****ius Mann
1.392 Beiträge
Wenn Alexandra singt, wäre es "von Alexandra besungenen Sehnsucht".

Wenn Alexandra eine Sehnsucht hat, die andere besingen, wäre es "von Alexandras besungener Sehnsucht".

*my2cents*
****eon Mann
73 Beiträge
Gruppen-Mod 
@****na

Leider nicht. Irgendwas kommt mir an der Formulierung sperrig vor. 🤔
Der Fall müsste (Konjunktiv!) stimmen. Hast du einen Vorschlag für eine alternative Form des Wortes?
*****ius Mann
1.392 Beiträge
Sperrig ist der zweite Vorname von Ozeana *grins*
****na Frau
1.281 Beiträge
@****eon

Tyrolius hat es angesprochen - ich denke auch, es müsste heißen:

"Sein rechtes Bein war in der Taiga geblieben, nach der er nicht den Hauch von Alexandras besungenen Sehnsucht verspürte.

@*****ius

Einfach und glatt kann jeder *zwinker*
*****ius Mann
1.392 Beiträge
Dann eigentlich "von der von Alexandra besungenen Sehnsucht" - wenn Alexandra singt.
*****ius Mann
1.392 Beiträge
Hauch von Sehnsucht
von Alexandra besungen

Ich meine es sollten zwei "von" sein.
****eon Mann
73 Beiträge
Gruppen-Mod 
Könnte mir das jemand grammatisch zerpflücken? *gruebel*

Wenn ich mir mal ein grammatisch gleiches Beispiel überlege - Dativkonstruktion mit vorangestelltem Genitiv -, komme ich auf zum Beispiel:
Er nahm keinen Hauch von Mutters verbliebener Liebe wahr.

Da klingt in meinen Ohren "verbliebenen" ziemlich schief. Das wäre dann meines Erachtens Genitiv, aber kann ich das in der Konstellation hinter das Substantiv stellen? Oder habe ich irgendwo anders einen Denkfehler?
****eon Mann
73 Beiträge
Gruppen-Mod 
Unabhängig davon habe ich selbst eine Frage: Existiert im Deutschen ein Wort für "unzufrieden beruhigt"?
******uja Frau
6.959 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Zitat von *****ius:
Dann eigentlich "von der von Alexandra besungenen Sehnsucht" - wenn Alexandra singt.

Ich bin für "nicht den Hauch der von Alexandra besungenen Sehnsucht". Sollen wir abstimmen? *ggg*
******uja Frau
6.959 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Zitat von ****eon:
Unabhängig davon habe ich selbst eine Frage: Existiert im Deutschen ein Wort für "unzufrieden beruhigt"?

Hast du dafür ein englisches (oder anderssprachiges) Vorbild?

resigniert, resignierend, gottergeben, schicksalsergeben, gefasst … in die Richtung? (Leo-Übersetzungen von ital. rassegnato, das in etwa diese Bedeutung hat).
****eon Mann
73 Beiträge
Gruppen-Mod 
@******uja

Leider nicht wirklich. So blöd es auch klingt, aber ich glaube, das englische "Meh" passt da noch am besten. 😐 Allerdings liegt mir da die Bedeutung zu sehr auf der Gleichgültigkeit.
"Resigniert" ist mir auch schon eingefallen, aber das hat für mich immer die Bedeutung von Kraftlosigkeit oder Passivität. Und "gefasst" nutze ich eher, wenn eine negative Nachricht voranging oder man vor einer Herausforderung steht.

Zur Erklärung: Es geht darum, dass eine Krankheit im Verdacht stand, weil die Symptome darauf hindeuteten. Die Krankheit ist es nicht, was beruhigt, aber die Frage, woher dann die Symptome kommen, bleibt damit eben unbeantwortet.
****na Frau
1.281 Beiträge
@****eon

Beschwichtigt - mein Vorschlag. Man ist beruhigt worden, aber eben nicht vollumfänglich.
****eon Mann
73 Beiträge
Gruppen-Mod 
Das trifft es schon ganz gut. Leider noch nicht ganz auf den Punkt - das ist aber eher eine Gefühlssache.
Beschwichtigt ist, wer vorher in irgendeiner Weise aufgewühlt war. Wenn die Ausgangsemotionalität aber ruhig bis gefasst ist, fällt es mir schwer, diesen Begriff darauf anzuwenden. 😅
Vielleicht gibt es dafür auch kein Wort im Deutschen. Dann wäre es Zeit, eines zu erfinden. 😊
****na Frau
1.281 Beiträge
In der großen Pause trafen sich die Mädchen mit Hans und Edgar, die beide schon in die fünfte Klasse der Hauptschule gingen. Wenn Hans sie zum dritten Mal nicht bestand, drohte ihm die Sonderschule.

Es geht um den zweiten Satz. Findet jemand einen Fehler?
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