Fakes
Viele Mitglieder hier haben bereits Erfahrungen gemacht mit Fakes, leider! Ich auch! Und ich ärgere mich jedesmal wieder, wenn ich erneut einem Fake auf den Leim gekrochen bin. Danach bleibt immer ein ungutes Gefühl zurück, denn wenn es langsam klar wird, dass ich da nicht mit einer willigen Patientin, sondern mit einem Mann oder mit einer Frau, die nur etwas Kopfkinofutter will, gemailt habe, dann kommt auf die konkrete Frage nie die Antwort: "Ja, ich bin ein Fake", sondern der Kontakt bricht einfach ab. Die Zweifel nagen dann; war ich zu fordernd mit frühem Handy-Kontakt? Oder war es wirklich ein Fake? Habe ich eine gute Chance verpasst?
Natürlich versuche ich, mich so gut als möglich vor solchen Dingen zu schützen. Ich bin sehr vorsichtig geworden, und bei einem neuen Kontakt gebe ich sehr schnell bekannt, dass ohne einen Fake-Check nichts mehr weiter läuft.
Für mich ist natürlich ein Fake-Check relativ einfach: Ich verlange einen Anruf, und dann will ich eine weibliche Stimme hören. Das genügt mir. Der Inhalt der ersten Mails sowie der Inhalt des Telefongesprächs verraten mir schon, ob da reelle Absichten für ein Spiel vorhanden sind, oder ob es wirklich nur um den Austausch von geilen Mails geht.
Hier ein Beispiel. Kürzlich las ich eines Tages in meiner Mailbox folgende Zuschrift (leicht gekürzt):
Sehr geehrter Herr Doktor
Gerne würde ich mich als Neupatientin bei Ihnen anmelden. Ich bin 35, schlank und dunkel, südländischer Typ. Aufgrund meiner persönlichen Situation bin ich auf absolute Diskretion angewiesen. Daher kann ich im Vorfeld weder Fotos austauschen noch telefonieren. Bitte glauben Sie mir, dass ich kein Fake bin, und wenn wir einen Termin ausmachen, erscheine ich pünktlich. Ich bin auf der Suche nach einem Doc, dem ich vertrauen und dem ich mich ganz öffnen kann . . . Ich bin sehr schüchtern, lasse mich aber gerne auf Ihre Behandlungsmethoden ein . . . Von mir aus schon morgen. Wann hätten Sie freie Termine?
Ich freue mich, von Ihnen zu hören.
Beste Grüsse, xyz
Klar, bei einer solchen Zuschrift schellt der Fake-Alarm-Warner in meinem Kopf sehr laut. Aber die Verlockung ist natürlich gross: Jung, willig, unkompliziert, schüchtern, Anfängerin, alles, was sich der Doc so wünscht. Und alles in korrektem guten Hochdeutsch!
Also wird geantwortet. Zustimmend, einfühlsam, auf die Zuschrift wird eingegangen, aber Doc lässt schon durchblicken, dass da gewisse Zweifel sind. Aber schon: eine Stunde „Arbeit“ für eine gute Antwort. Und ich möchte wissen und schreibe ihr das:
Wie kommen Sie zu meiner E-Mail-Adresse?
Wo haben Sie von mir gelesen oder gehört?
Was wissen Sie bisher über mich?
Haben Sie Erfahrung in weisser Erotik? (Wenn ja, bitte ich um kurzen Bericht).
In welcher Gegend sind Sie zuhause?
Und dann: Sendepause, kein Sterbenswörtchen mehr. Fazit: Schade! Fake!
Ist das nun ein Fake, oder wegen zu neugieriger Fragen eine verschreckte reelle Patientin?
Bitte erzählt hier, welche Erfahrungen Ihr mit Fakes gemacht habt, und wie ihr Euch heute vor solchen negativen Erfahrungen schützt.
Carlos