Es geht nun also weiter mit....
....der eigentlichen UNTERSUCHUNG:
Die Ärztin nahm nun das Bedienungsteil des Coloskops in die Hand und die Krankenschwester begann nun, das Gerät langsam durch den After einzuführen – was anfangs auch nicht mal unangenehm war. Erst als dann Luft in den Darm gepumpt wurde, verspürte ich erstmals einen Druck im Unterbauch. Dieser verschwand jedoch, als sich die Luft im Darm verteilte, sofort wieder.
Bereits kurz nach dem Einführen fiel mir ein dunkelgrauer Fleck an der Darmwand auf und ich machte die Ärztin darauf aufmerksam. Sie erklärte mir, dass sie sich diese Stelle dann beim Herausziehen genauer ansehen und dabei auch ein paar Gewebeproben entnehmen wird.
Schließlich schob die Krankenschwester das Rohr weiter in den Darm – was ich zwar sowohl am After als auch im Bauch spürte. Es hat aber vorerst noch überhaupt nicht weh getan. Beim Vorschieben des Rohres spürte ich, wie die Krankenschwester den Daumen einer Hand am Damm abstützte, während sie mit der anderen Hand auf den Unterbauch drückte.
Schließlich war es so weit, dass ich im Oberbauch, unter dem linken Rippenbogen, einen dumpfen Schmerz verspürte. Muss aber sagen, dass ich, da ich ja wusste dass der Schmerz irgendwann einsetzt, darauf gefasst war.
Die Ärztin, die das natürlich merkte, erklärte mir, dass an dieser Stelle eine enge Darmbiegung ist, und es daher hier etwas weh tut.
Die Krankenschwester, begann nun, während sie mit einer Hand das Koloskop weiter vorschob, mit der anderen Hand meinen Bauch zu massieren und zu drücken und zwar immer in jenem Bereich, an dem sich die Spitze des Rohrs gerade befand.
Zeitweise legte sich auch ihre Hand direkt über dem Penisansatz auf meinen Bauch was ich als besonders angenehm empfand und sicher dazu bei getragen hat, dass ich den Schmerz nicht so arg empfunden habe.
Die Schmerzen ließen dann wieder nach und erst als sich die Spitze des Koloskops im Bereich über dem rechten Rippenbogen befand, tat es wieder etwas mehr weh, denn hier macht der Darm auch noch mal einen Knick, bevor er im so genannten Blinddarm, bzw endet. Hier mündet auch der Dünndarm, was am Monitor deutlich zu erkennen war, in den Dickdarm ein. Auch konnte ich am Monitor deutlich der Wurmfortsatz am Darmende erkennen.
Als sich die Spitze des Koloskops kurz nach dem rechten Rippenbogen befand, winkte die Krankenschwester Maria zu sich und zeigte ihr auf eine bestimmte Stelle. Ich konnte zwar nicht sehen was es war, aber Maria sagte mir nach der Untersuchung, dass das Licht des Koloskops durch die Bauchdecke rot durchgeschimmert ist.
Ich habe mit der Hand an diese Stelle gegriffen und konnte dabei auch die Spitze des Koloskops deutlich ertasten. War echt mal wieder interessant!
Das Feine dabei war, dass uns, also auch Maria, die Ärztin immer erklärte, in welchem Bereich sich die Spitze des Koloskops gerade befindet und so konnte ich mich immer darauf einstellen, wann es wieder mehr weh tun wird.
Auch konnte ich sehr gut am Monitor die einzelnen Darmwindungen und Falten erkennen. Auch konnte ich sehr gut die einzelnen, in der Darmwand befindlichen Divertikel, das kleine Ausstülpungen der Darmwand, erkennen. Wie mir aber die Ärztin erklärte, sind diese eher harmlos – müssen aber doch immer wieder kontrolliert werden. Weiters können sich diese Divertikel auch fallweise zu Entzündungen führen, was dann kolikenartige Bauchschmerzen verursachen könnte.
Meistens klingen diese Entzündungen von selbst wieder ab und müssen nur ganz selten mit Antibiotika behandelt werden.
Auch die Krankenschwester merkte es, wenn es mal wieder mehr weh getan hat, weil sie dann immer den Druck auf den Damm verstärkte, was mich natürlich, da ich dort sehr sensibel bin und das sehr angenehm empfand, von den Schmerzen ein wenig ablenkte.
Wie ich feststellte, war die Krankenschwester sehr erfahren, denn sie hat, immer wieder mit der einen Hand auf den Bauch gedrückt, wenn sich das Rohr, insbesondere im Bereich der Darmbiegungen, schwerer vorschieben ließ. Ich merkte auch sofort, dass dann auch wieder der Druckschmerz weg war. Was ich eher als unangenehm empfunden habe war, als Luft in den Darm gepumpt oder wenn Sekret abgesaugt wurde, was ich eher als unangenehm empfunden habe.
Schließlich befand sich das etwa 2 m lange Koloskop mit der ganzen Länge in meinem Darm. Ich spürte nun, dass die Ärztin sogar das vordere Ende des Bedienungsteiles noch ein Stück in den After einführte, um auch den Bereich der Einmündung des Dünndarmes zu begutachten. Hat zwar nicht weh getan, war aber doch eher unangenehm. Ich merkte das, weil dieses Teil wesentlich dicker war, als das Rohr das vorher eingeführt wurde.
Die Ärztin merkte das natürlich auch und erklärte mir, dass das bei mir nicht anders geht, weil ich einen ziemlich langen Darm habe und daher die Länge des Coloskops allein nicht ausreicht, um bis zur Einmündung des Dünndarmes zu gelangen.
Als die Spitze des Rektoskops am Ende des Darmes anstieß, spürte ich noch mal einen kurzen, leicht stechenden Schmerz, der jedoch, als das Koloskop wieder zurück gezogen wurde, sofort wieder verschwand.
Schließlich war es also geschafft und die Ärztin begann wieder das Rohr Langsam herauszuziehen, wobei sie dieses, um einzelne Darmabschnitte besonders genau zu begutachten, immer wieder ein Stück vorgeschoben gedreht und dann wieder zurückgezogen hat. In dieser Phase verspürte ich nur mehr ganz kurzzeitige und nur mehr eher leichte Schmerzen.
Was ich irgendwie angenehm empfand war, als ich das Rohr beim Herausziehen am After spürte. Ich mag das auch beim Herausziehen des Darmrohres nach einem Einlauf sehr gerne.
Schließlich kam die Spitze des Rohres wieder zu jener Stelle, an der beim Einführen der Fleck an der Darmwand festgestellt wurde. Diese Stelle befindet sich, wie mir erklärt wurde, ca. 35 cm hinter dem After. Hier wurde das Rohr dann wieder mehrmals gedreht und vor und zurückgeschoben. Da sich aber in diesem Bereich kaum Nerven befinden und es sich auch um ein gerades Darmstück handelt, hat es überhaupt nicht weh getan. Ich habe das eigentlich nur am After gespürt und außerdem am Monitor gesehen.
Nun musste ich mich auf die Seite legen und die Beine anziehen. Dann wurde durch das Rohr ein, ein dünner Draht an dessen Spitze sich ein kleiner Greifer befand, eingeführt, bis zu jener Stelle an der die Veränderung befand vorgeschoben und dort aufgedrückt. Dann wurde der Draht angezogen und ein kleiner Greifer schloss sich um das Gewebe der Darmwand. Dann wurde der Draht zurückgezogen, wobei eine kleiner Gewebsteil aus der Darmwand gerissen wurde.
Es war zwar unangenehm, hat aber nicht richtig weh getan, weil ich deutlich gespürt und auch am Monitor gesehen habe, wie das Gewebe aus der Darmwand gerissen wurde.
Auf diese Art und Weise wurde insgesamt 3 Proben entnommen. Bereits nach der Entnahme der ersten Probe konnte man am Monitor deutlich erkennen, dass es leicht zu bluten begann. Die Ärztin erklärte mir aber sofort, dass das ganz normal ist und von selbst wieder aufhört. Muss ehrlich sagen, es hat mich auch nicht beunruhigt, weil ich ja volles Vertrauen zur Ärztin hatte.
Schließlich wurde das Koloskop ganz langsam bis zum Schließmuskel herausgezogen und dann noch mal kurz ein Stück in das Rektum eingeführt um diesen Bereich noch, der Vollständigkeit halber, auf Hämorrhoiden zu untersuchen. War ein ganz eigenartiges, aber nicht unangenehmes Gefühl, als dabei die Spitze des Koloskops meine Prostata streifte. Auch spürte ich da, als noch mal Luft in den Darm gepumpt wurde, noch mal einen Druck im Bereich des Unterbauches.
Nun wurde wieder das Licht angemacht und ich setzte mich auf – bzw. wollte ich das. Die Krankenschwester meinte aber, ich sollte noch ein wenig liegen bleiben, bis ich mich von der Untersuchung erholt habe. Ich erklärte ihr jedoch, dass ich das nicht brauche, denn diese Untersuchung war für mich nicht mehr belastend als eine Zahnbehandlung.
Nachdem mir nun die Kanüle, entfernt worden ist, stand ich auf und zog mich, nachdem ich zuerst noch die Toilette aufgesucht habe, um die im Darm befindliche Luft, so gut es ging, entweichen zu lassen an.
Ich verspürte dann noch ca. 1 Stunde ein zum Teil unangenehmes Druckgefühl im Darm – aber das war auch schon alles.
Die Ärztin erklärte mir noch, dass die entnommenen Gewebsproben zur Untersuchung eingeschickt werden und ich dann in Etwa 10 Tagen, wenn das Ergebnis vorliegt einen Termin für die Befundbesprechung habe.
Weiters erklärte sie mir, sollte bezüglich der entdeckten Veränderung der Darmwand eine Weiterbehandlung notwendig sein, wäre dies kein Problem, denn diese Stelle ist auch mit dem Rektoskop erreichbar und ich müsste dann nicht die doch aufwändige Vorbereitung, wie es für die Darmspiegelung notwendig ist, machen, denn für einen Rektoskopie genügt ein Einlauf als Vorbereitung.