Dr. Tinas Praxisgeschichten 7 +2
Kurze Zeit später kam die Schwester nochmal zurück. „Ich brauche von ihnen eine Urinprobe.“ Sagte sie und reichte ihm eine gebogene Flasche mit weitem Hals. Johannes machte große Augen. „Da hinein?“ fragte er. Die Schwester nickte und drückte ihm die Flasche in die Hand. Offenbar hatte sie wenig Zeit, denn schon schloss sich die Tür wieder hinter ihr. Johannes stellte die Flasche erst mal ab und stand vorsichtig auf. Der Schmerz in seinem Bauch war unangenehm und er konnte sich kaum bewegen. Als er seine Hose öffnete, spürte er den Zugang, diesen kleinen Schlauch in seinem Arm, mit dem die Schwester Blut abgenommen hatte. Es zwickte, während er seine Unterhose etwas herunterzog und seinen Penis herausholte. Als er sich nach der Flasche bückte, wurde ihm schwindelig. Peinlicherweise kam genau jetzt der Arzt herein. „Hallo Herr Kramer, ich bin Doktor…hoppla!“ Reaktionsschnell hatte der Arzt zugegriffen, als Johannes zu taumeln anfing. „Entschuldigung.“ Murmelte dieser. Der Arzt hielt ihn weiter fest. „Kein Problem. Legen sie sich hin.“ Er führte Johannes zu einer Liege. Während seine Hose zu den Knöcheln gerutscht war und sein Penis offen herunterhing, konnte Johannes nur kleine Schritte machen. Er schaffte es auf die Liege und zog die Beine an, um den Schmerz in seinem Bauch zu lindern. „Ich will sie nur einmal kurz untersuchen, die Kollegin hat ja schon die wichtigsten Befunde zusammengestellt.“ Der Arzt drückte auf Johannes Bauch. Johannes mühte sich, nicht zu schreien, ein schmerzvolles Stöhnen konnte er aber nicht verhindern. „Der Bauch ist hart. Wir werden sie wahrscheinlich ziemlich schnell operieren müssen. Ich mache noch einen Ultraschall.“ Der Arzt verließ das Zimmer und Johannes lag schwitzend auf der Trage. Wieder wurde kaltes Gel auf seinen Bauch geschmiert, wieder ertrug er die Schmerzen durch den Druck. „Das ist eine sehr akute Situation.“ Verkündete der Arzt. „Ich kläre sie jetzt für die Operation auf. Wir werden offen operieren, denn ihre Appendizitis ist weit fortgeschritten. Der Schnitt wird auf der rechten Seite des Unterbauches ausgeführt und etwa fünf Zentimeter lang sein. Sie werden eine Vollnarkose bekommen, darüber spricht gleich noch der Narkosearzt mit ihnen. Es besteht das Risiko von Blutungen, einer sich ausreitenden Infektion und Verletzungen der umliegenden Strukturen. Sie werden…“ den Rest bekam Johannes nicht mehr so richtig mit. Er unterschrieb auf dem Zettel, der ihm hingehalten wurde, dann war der Arzt wieder weg. Kurze Zeit später tauchte die Schwester wieder auf. „Sie bekommen ein Scherzmittel, und ich messe Fieber bei ihnen, das habe ich eben vergessen. Dann bekommen sie einen Urinkatheter und ein Hemd, bevor es in den OP geht.“ Ergeben nickte Johannes. Die Schwester fummelte etwas an seinem Zugang, dann spürte er eine Kühle und ein ganz leichtes Brennen in seinem Arm. Plötzlich drückte etwas in seinem Ohr. „Das ist nur das Thermometer.“ Beruhigte die Schwester ihn. „Hhm, Neununddreißig sechs.“ Sie legte das Thermometer weg und fing an, an Johannes Hose zu ziehen. „Ich packe alles in eine Tüte.“ Schuhe, Socken, Unterhose und Hemd verschwanden ebenso, wie die Jacke und die Uhr. Johannes musste die Arme durch ein weißes Hemd mit blauen Punkten stecken, dass am Rücken offenblieb. „So, Sie bekommen jetzt den Katheter. Das ist ein Schlauch, der durch den Penis in die Blase geht. Das wird mal kalt.“ Johannes keuchte. Ein fester Griff hatte sich um seinen Penis geschlossen. Zielstrebig und routiniert wurde sein Penis mit einer medizinisch riechenden Lösung abgewaschen. Er spürte, wie seine Vorhaut zurückgezogen wurde. Dann erhöhte sich der Druck in der Harnröhre. Er stöhnte. „Das war das Gleitmittel. Es betäubt auch die Harnröhre. Jetzt kommt der Katheter.“ Die Schwester griff noch etwas fester zu, dann wurde Johannes ein dicker Schlauch in die Harnröhre geschoben. Er spürte, wie sich die Harnröhre dehnte, der Schlauch an der Prostata vorbeiglitt und mit einem kurzen Schmerz in die Blase eindrang. Sein Penis wurde losgelassen, er wurde sauber gemacht und zugedeckt. „Sie werden gleich in den OP transportiert.“ Resolut verschloss die Schwester die Gitter an der Trage und legte die Tüte neben Johannes Beine. „Ihre Sachen werden für sie aufgehoben, bis sie auf Station ankommen.“