Klinik ohne Erotik - Doktor ohne Spiel?
Die Idee zu dieser Frage kam mir nachdem ich meine aktuelle Anzeige hier erstellt hatte.Irgendwie kreisten meine Gedanken noch eine Weile um deren, eher unüblichen Inhalt.
Den Anstoß hierzu lieferten allerdings Gespräche mit Pats und meinen Mädels in den letzten Tagen.
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Was steckt hinter der Frage?
Es scheint so, als hätte sich die WE eben sehr in Richtung der Überschrift hier gewandelt.
Zunächst ist Veränderung nichts Schlimmes, aber wenn dadurch bestimmte Bereiche sehr an den Rand gedrängt werden und es teilweise zu teilweise ernsthaften Konflikten kommt (wo doch gerade eine Leidenschaft wie diese hier Spaß machen soll), dann ist doch irgendwann die Grenze erreicht
Scheinbar hat eine Teilresektion stattgefunden - der geistig-seelische Teil der Erotik wurde amputiert.
Vielleicht dazu ein Auszug aus einer Pat-Mail von Gestern:
"Und.. was den Gyn-part betrifft.. nun,.. da sind deine werten Kollegen nicht ganz unschuldig.
Ich hatte ja vor kurzem auch noch mal ein kleines Gesuch drin... und glaub mir, bei den werten Herrn der Schöpfung geht es meist auch nur noch darum.
Von daher denkt Frau auch manchmal... ok... das ist es, was die Männer (nur noch) möchten....
vielleicht wollen sie dich ja auch eben dadruch nicht enttäuschen - kann ja auch sein.
Jedenfalls sehe ich das so, dass man als Frau da mittlerweile eher automatisch von ausgehen muss... (?)
Es ist auch als Frau nicht unbedingt leicht, Jemanden zu finden, dem es nicht so viel ausmacht, eher ein gutes Augenmaß auf einen anderen Fokus zu richten....
Kannst du mir glauben....
Ich wünsch dir einen guten Start in den Tag
LG
S."
Sieht so die Realität wirklich aus?
Natürlich ist der Gynpart ein interessanter, erregender Teil einer Kliniksession und darf auch, wenn beide Seiten da übereinkommen gerne das Zentrum der Session bilden, aber wohin ist der Rest verschwunden?
Liefern wir Docs (ich werf uns da mal alle in einen Topf) nur noch ein Bild von Vaginawütigen Fummelkommandos?
Scheinbar ist dem so, denn wie mir eine andere Pat mitgeteilt hat ist sie bei vielen Docs schon abgeblitzt, weil ihr beispielsweise der rektale Untersuchungen sehr viel Spaß machen, aber der Gynteil nichts gibt.
Entschuldigung abgeblitzt, nur weil der Gynteil kein Fave ist?
Das alles spricht leider sehr für die Überschrift hier.
Die Atmosphäre leidet zu gunsten der Penetration (womit nicht direkt GV gemeint ist).
Meiner Meinung nach sollte man Klinikerotik, Doktorspiele, welchen Namen man dem Kind auch immer geben mag, als das behandeln was es ist; als Teilbereich von BDSM, ob heftig oder soft obliegt der Absprache zwischen Doc und Pat(s).
Und als Teilbereich von BDSM gehört da eben dominance & submission dazu.
Das muss kein Befehlston oder restriktiver Zwang sein, aber eben die Atmosphäre von Führen und geführt werden muss stimmen.
Dazu gehört ein vernünftiges, selbstsicheres Auftreten des Docs, der es auch ohne Zuhilfenahme von Fixierungen schaffen sollte, die Notwendigkeit der Maßnahmen an seine Pats zu vermitteln. (Wobei Fixerungen durchaus auch für besonderen Reiz sorgen können)
Mich interessiert hier ein mal ob es der gegenwärtigen weißen Szene an Kreativität und Fantasie fehlt?
Jeder der dieser Leidenschaft frönt hat wenigstens in seinem Kopfkino bestimmte Fantasien dazu, aber warum teil man die dem Doc gegenüber nicht mit?
Geht es wirklich nur noch um das Gefühl von metallischen Instrumenten auf nackter Haut und dadurch erzwungene Orgasmen?
Gibt es noch wirkliche Spieler oder wird nur noch der Höhepunkt stimuliert?
Was mich nervt (aber gleichzeitg wieder für die Überschrift spricht) ist die oftmals klare Ablehnung von Rollenspielen.
Per Definition ist schon die Verteilung der Rollen in Doc und Pat die kleinste Form von Rollenspiel; wer also sagt er betreibt keine RS, der ist wirklich nur auf Penetration aus.
Vor allem finde ich es gleichermaßen ärgerlich wie lächerlich, dass kreative Spieler als einfache Doktorspieler belächelt oder beleidigt werden.
Selbstverständlich liegt es an jedem selbst wieviel man an Spiel in die Session packt.
Auch hat, wie ich aus eigener Erfahrung weiß nicht jeder die räumlichen Möglichkeiten, aber auch da lässt sich einiges machen, wenn man mal kreativ wird.
Wie ich meistens in persönlichen Gesprächen mit Pats heraus bekomme, sind die Ideen/Vorstellungen da, aber man traut sich kaum noch, diese anzusprechen (wie Recht da die Pat aus der Mail hat).
So dreht sich auch Jede zweite Mail an mich nur noch um Spekula und Gynstuhl.
Wie seht ihr das? Leidet die Atmosphäre/das Spielen unter dem aktuellen Trend bezogen auf das Bild der Docs als Grottenforscher?
Die Vorschau zeigt mir, dass der Beitrag sehr lang ausgefallen ist, in dem Sinne schonmal vielen Dank an jeden der das hier alles liest.
Und danke an meine Pats, die immer noch mit Kopfkino zu mir kommen, welches wir dann zusammen mit Leben füllen.