Da ist die Frage, wo das Kopfkino endet und die Realität anfängt. Ist nicht leicht zu beantworten, da diese beiden Dinge, in den verschiedenen Phasen, miteinander verschwimmen können. Ich sage aber mal, dass das Kopfkino dort endet wo reale Dinge stattfinden, auch wenn ich nicht unmittelbarer Zeuge bin.
Ich unterteile ein solches Erlebnis in drei Teile, wobei mich jeder einzelne auf seine besondere Weise kickt.
Phase 1: Alles was mit den Vorbereitungen zu tun hat. Das reicht vom aussprechen der Anweisung bis kurz vor den Akt. Sie dabei zu beobachten wie sie sich vorbereitet, ihre Nervosität und wie sie sich überwinden muss. Da liegt Elektrizität in der Luft, sorgt bei mir für Spannung und ein enormes kribbeln. Meist bin ich dabei, wenn auch gut versteckt, aufgeregter als sie selbst.
Phase 2: Der eigentliche Akt. Abhängig davon, ob und in welcher Form ich diesen mitbekomme, kann das auch sehr kicken. Meist ist es aber aufregender für mich, wenn ich nicht unmittelbar anwesend bin. Da sorgt das Wissen, dass es gerade passiert, für einen enormen Adrenalinschub, der die Spannung fast unerträglich macht.
Phase 3: Das Nachspiel, wenn wir wieder unter uns sind. Aus ihrer Sicht zu hören was passiert ist und wie es ihr dabei ging führt grundsätzlich zu Sex. Dabei zu hören, zu sehen, zu schmecken und zu fühlen was sie kurz davor getan hat sorgt dann für die Explosion. Das ist der Moment, wo ich von meiner eigenen Aufregung erlöst werde und die finale Befriedigung erhalte.
Von all den Erlebnissen, die ich bisher in dieser Richtung hatte (müssen bereits hunderte gewesen sein), konnte in 80-90% der Fälle die Realität mit meiner ursprünglichen Absicht (Kopfkino) mithalten. Was ist in den anderen Fällen schief gegangen?
In manchen Fällen war die ausgewählte Person das Problem: kurzfristig kalte Füße bekommen und abgesagt. Der ach so herrische Dom war ein Welpe und wollte nur Reden. Der so potente Superstecher war nach 5 Min. fertig usw.
In ein paar anderen Fällen, lag es mehr an der eigenen Partnerin: Wenn die Antwort auf meine Frage "Wie wars, erzähl?" kurz und knapp mit "Ja eh okay" beantwortet wurde, war das nicht sonderlich prickelnd. Noch schlimmer, wenn sie so müde zurückgekommen ist, dass sie sofort schlafen ging und ich gar nichts erfuhr.
So richtig schief laufen kann es aber natürlich auch, was ich zum Glück nur ein paar wenige Male hatte: Anfängerinnen, die es zum ersten Mal gemacht haben, mit der Realität dann nicht klar kamen und anschließend gleich die ganze Beziehung in Frage stellten. In einem anderen Fall wurde mir nach einem Erlebnis mitgeteilt "das war Liebe auf den ersten Blick, es tut mir leid, aber ich packe sofort meine Sachen". Genauso unlustig fand ich Situationen, die gar nicht von mir ausgingen und ich hörte "Ich dachte das wäre eh okay und bin mit dem süßen Typen nach der Disko mit nach Hause gefahren".
Unterm Strich überwiegten die positiven Erfahrungen aber bei weitem die Negativen, sonst hätte ich schon längst die Finger davon gelassen.