*******ssa:
Auffällig schon im allgemeinen BDSM-Forum hier im Joy, so wie ich es leider auch in dieser Gruppe miterleben musste, dass es manchen schwerfällt bei Themen die unsere Lebensweise/Neigungen betreffen im Kontext BDSM zu bleiben.
Wenn jemand bestimmte Begrifflichkeiten verwendet, HIER, in einer BDSM-Gruppe, dann finde ich den Vergleich zu "normalen" Alltagsdingen einfach unpassend.
fiktive Beispiele:
Jemand berichtet darüber, dass er/sie gerne benutzt wird und jemand anderes täte dazu schreiben, dass er/sie es nicht nachvollziehen kann, weil an erster Stelle doch der Mensch steht und benutzen würde man zum Beispiel doch einen Kugelschreiber wenn man etwas zu Papier bringt.
[...]
Wir alle sollten doch aber wissen, dass jedes Verlangen, jede Handlung seinen Reiz hat, den ein oder anderen eben erregt und nicht wörtlich genommen wird, nicht übertragbar ist auf den eigentlichen Sinn von Begrifflichkeiten.
Wann immer auch diese Einwände auftauchen habe ich immer das Gefühl, als sperre sich bei denjenigen etwas, zu ihren Neigungen zu stehen und sie bei anderen nicht wirklich zu tolerieren.
Aber wenn nicht hier (oder in einem anderen BDSM-Forum), wo denn dann?
Genau im ersten Beispiel liegt schon ein Argumentationsfehler:
Jemand berichtet darüber, dass er/sie gerne benutzt wird und jemand anderes täte dazu schreiben, dass er/sie es nicht nachvollziehen kann, weil an erster Stelle doch der Mensch steht und benutzen würde man zum Beispiel doch einen Kugelschreiber wenn man etwas zu Papier bringt.
Denn es geht ja genau darum: „Benutzung“ soll ja genau das ausdrücken, dass Dom Sub genau wie einen Kugelschreiber benutzt. Objektifizierung ist hier der Sinn und Zweck der Verwendung des Wortes. Somit ist die Allegorien durch Zufall genau passend gewählt.
Also ist es sehr einfach hier in der Argumentation zu antworten „Genau, die Objektifizierung und Reduzierung auf Sache/Eigentum ist ja Sinn und Zweck der Benutzung von „Benutzung“!“
Letztlich geht es in dem Beispiel nicht um die Begrifflichkeit der „Benutzung“, sondern darum, dass
an erster Stelle doch der Mensch steht
Das ist der Eigentliche Streitpunkt bei derartigen Diskussionen.
Grundsätzlich bergen Begriffe immer ein Konfliktpotenzial, da sie selbst in der Szene selbst unterschiedlich be- und ausgelegt werden.
Gerade in einer Szene wie der BDSM Szene, in der die Bandbreite der Neigungen und deren Ausprägung soweit gefächert sind, bleiben Unverständnis, Ab- und Ausgrenzung innerhalb der Gruppe, sowie unterschiedliche Mehrfachbelegungen von Begrifflichkeiten nicht aus.
Gerade bei extremen Gegensätzen, wie reinm SM und reinem D/s oder „SoftBDSM“ und Edgplay, sind die Unterschiede in Haltung und Philosophie zum Teil so groß, dass gegenseitige Akzeptanz sehr viel Toleranz erfordert.
Wann immer auch diese Einwände auftauchen habe ich immer das Gefühl, als sperre sich bei denjenigen etwas, zu ihren Neigungen zu stehen und sie bei anderen nicht wirklich zu tolerieren.
Ich glaube nicht, dass das Sperren gegen die eigene Neigung hier der Grund ist, viel mehr wir die eigene Neigung und der eigene Standpunkt als der einzig richtig angesehen.
Es wird vergessen, dass es „Die Neigung“ und „Das BDSM“ nicht gibt, es gibt nur „Meine Neigungen“ und „Mein BDSM“, sowie „die Neigungen der anderen“ und „das BDSM der anderen“, die alle die Gleiche Legitimität und Wertigkeit haben.