Als analytischer ...
... Mensch befinde ich mich persönlich in einer permanenten Selbstreflexion und Wandlung.
Grundsätzlich gebe ich Ihnen Recht, dass die Hingabe als solche erst einmal rein und ohne Erwartungen sein sollte, wobei dies einem Ideal entspricht. Ich glaube in letzter Konsequenz nicht daran, dass ein Mensch dies in dieser Reinheit auch umsetzen kann, ganz unabhängig von der Größe seiner Devotion sowie der daraus sich ergebenden Bedürfnisse. Aber setzen wir einmal voraus, dass das wirklich so möglich ist und man wirklich alles, was an Erwartungen auftaucht im Laufe der Zeit, im Metakonsens bereits enthalten sein kann, dann bedeutet dies aber auch, dass der Metakonsens sich ggf. in permanenter Entwicklung befindet und auch befinden muss. Bei uns ist zumindest dies der Fall. Gerade im Moment durchleben wir eine Phase, in der sehr viele Neuerungen entweder als Option oder aber auch tatsächlich in unser Leben treten. Viele davon im Bereich BDSM. Wir sind dabei, die damit verknüpften Chancen, Risiken, daran anschließenden Optionen, aber auch damit verknüpften Erwartungen, Wünsche, Ängste ... zu klären, damit wir wissen, was geht oder auch nicht geht. Wir versuchen permanent zu ergründen, wo der andere steht. In Ihrer Erläuterung, wenn ich Sie denn richtig verstanden habe, wären das Dinge, die zum Metakonsens gehören. Ist das aber erst einmal geklärt, dann hat es unter dieser Ebene, keine Erwartungen mehr zu geben.
Bevor ich weitermache, würde ich gerne von Ihnen wissen, ob denn Wünsche da sein dürfen und diese dann auch geäußert werden dürfen?
Aber nun weiter. Ich nenne ein kurzes Beispiel:
Wir sind gerade dabei eine Art von Zweitdom mit weitreichenden Befugnissen in unser Gefüge einzubauen, um einen Teil meiner existenziellen Grundbedürfnisse zu decken, die Wolf deshalb nicht decken kann, weil er keinen Spaß daran hat, weshalb sich das für mich falsch anfühlen würde, wenn er es trotzdem machen würde. Aber natürlich hängt an so einer Veränderung sehr viel dran, über das gesprochen, abgeklärt und auch geregelt (Vertrag, Regeln usw.) werden muss. Dies wäre die Metaebene, nicht wahr? Wenn dies geregelt wurde, der Vertrag von Wolf und dem Zweitdom unterschrieben wurde, bin ich temporär für die Zeit der Überlassen zwar noch Wolf Eigentum, aber nicht mehr unter seiner Herrschaft. Ich habe zwar das Recht dann Wolf mitzuteilen, ob dieses existentielle Bedürfnis durch den Zweitdom gedeckt wird, aber wie der dies erreicht, ist ganz allein dessen Angelegenheit. Ich habe ihm mit voller Hingabe, ohne eigene Erwartungen im Rahmen der Vorgaben und Einschränkungen sowie Tabus Folge zu leisten. Es ist dann nicht an mir, ihn mit Erwartungen (jenseits von relevanten Informationen) über das Wie, Wann und Warum zu belasten. Er soll sich frei entfalten können.
Richtig verstanden? In dem Fall kann ich Ihrer Argumentationskette folgen. Sollte ich es falsch verstanden haben, dann bitte icn um Korrektur.
Lieben Gruß
Shania