Mein Weg zur Sklavin
Teil 1 - Selbstfindung (von @****a73 der Sie von @*********otion)„Wann bist Du denn devot geworden“ diese Fragen werden mir immer wieder mal gestellt und ich muß mir dann immer verkneifen laut loszulachen. Als ob Devotion eine Krankheit wäre, die man sich einfängt. Nein, devot zu sein steckt in einem drin, das ist ein Teil Deiner selbst, das wird man nicht, das ist man oder man ist es nicht. Man kann es nur für sich entdecken, sich dessen bewusst werden und lernen damit umzugehen. Man kann es annehmen und leben oder verdrängen und unterdrücken, aber es wird immer ein Teil von Deiner Persönlichkeit bleiben, ein Teil von Dir.
Fast genauso widersinnig ist die Frage „wann hast Du denn gelernt devot zu sein?“ als sei Devotion eine Fähigkeit die man erlernen kann. Man kann lernen die eigene Neigung anzunehmen und zu akzeptieren, man kann lernen zu dienen und eine gute Sub oder Sklavin zu sein, devot dagegen ist man oder ist es nicht. Gespielte Devotion wird ein guter Herr immer als solche erkennen, sie wird ihn nicht befriedigen, ihm nicht gefallen.
Was ich hier erzählen will ist wie ich entdeckt hab, was ich bin und wer ich bin, wie ich zu mir selbst gefunden habe. Dieser Weg war steinig, denn ich hatte niemanden, der mich an der Hand nahm und mir den Weg zeigte. Ich hatte zu Anfang auch keine sehr einfühlsamen Herren und stamme aus einer sehr christlichen Familie, in der Themen dieser Art nicht offen diskutiert werden
Meine BDSM-Geschichte beginnt schon sehr früh, während meine Freundinnen ihre ersten Masturbationsversuche in Gedanken an eine Liebeschnulze mit dem angeschwärmten Schauspieler oder angesichts eines Starposters des angehimmelten Musikers unternahmen, war bei mir ein heimlich mit einer älteren Freundin angesehener FSK18 Piratenfilm mit Vergewaltigungsszene der Auslöser. Klar war mir das damals natürlich noch nicht.
Meine ersten Freunde waren immer wieder Spiel mit dem Feuer, allesamt Menschen im Mittelpunkt um die sich andere scharten. Gerade erwachsen geriet ich dann an einen fast 5 Jahre älteren Mann, ein Sadist mit sehr dominantem Wesen, der bereits in der Szene unterwegs war. Auch wenn er mich nicht darüber aufgeklärt hat und ich glaubte was er mit mir macht sei einfach dem geschuldet, daß er ja so ein "harter Kerl" sei und nun mal ruppig mit Menschen umging. Er selbst hat mir Jahre später aber gestanden, daß er mich gezielt bespielt hat.
Mit 19 dann wurde es das erste Mal ausgesprochen nach einer vergewaltigungsartigen groben "Begrüßung" quer über dem Küchentisch: "Du bist massiv devot, Du brauchst das. Ich nehme Dich wann, wo und wie ich will und Du wirst tun was ich verlange". Mein erster Dom ... gemischte Gefühle ... ein deutlich älterer Mann der mich und meinen damaligen Lebenspartner gleichermaßen fernsteuerte ... Konflikte ... emotionale Berg-und-Talfahrten ... ich hasste ihn wenn er nicht in meiner Nähe war oder wir auf "neutralem Boden beieinander waren wo keine Übergriffe möglich waren ... ich liebte ihn, wenn wir alleine waren und er sein Spiel mit mir trieb. Unser beider Beziehungen zerbrachen und dann kam es zum Supergau, einem Streit vor seinen Untergebenen im Job, der seine komplette Autorität in Trümmer legte, er hatte "die kleine Sub" unterschätzt und es zu weit getrieben.
Heute weiß ich, daß unser Problem nicht ein schlechter Charakter seinerseits war, sondern Inkompatibilität. Er eindeutig 24/7 orientiert, ich im Grunde ein Switcher zwischen Alltag und erotischem Leben. War ich noch vor wenigen Jahren der Meinung er habe damals einfach zu viel falsch gemacht, weiß ich heute der einzige Fehler war eine nicht ausreichende Abklärung der Bedürfnisse im Vorfeld, aber wie hätte er das auch machen sollen, wenn ich sie vor unserer Beziehung ja selbst noch nicht kannte. Hätte ich hier einfach ein paar Infos gehabt, wären mir Dinge wie 24/7 oder Switcher bekannt gewesen, hätte ich mir wohl viel erspart.
Es folgte nach dieser sehr unschönen, folgenschweren Entladung eine Zeit in der ich mit mir rang. Bin ich devot? Kann das sein, wo ich doch im Leben so sehr meinen Mann stehe, überall die Führung übernehme, selbst wenn ich das garnicht anstrebe, so stark bin ...? Nein, devot wollte ich nun wirklich nicht sein ... ich versuchte es zu verdrängen. BDSM, das war verwerflich, Rotlichtmilieu, … extrem, das sollte mit mir einfach nichts zu tun haben, fand ich. Meine Vorstellung von BDSM war tiefschwarz, sehr eingleisig und vorurteilsgeprägt.
Mein Beuteschema bei Männern war immer das selbe, der Frontman, der Alpha, der Anführer, der Chef. Funktioniert hat es nie. Im Bett alles traumhaft, im Alltag schon nach kurzer Zeit ein regelrechter Krieg. Schwierige Beziehungen von denen man nicht loskommt, die einen fangen aber keinem gut tun. Im Grunde hab ich es zwar versucht zu leugnen, aber dennoch gelebt, mit Männer gesucht die dominant waren, die mich in Besitz nahmen. Leider habe ich nie eine Erklärung dafür gefunden warum es immer diese Männer waren, das habe ich erst heute aus der Distanz erkannt.
Mein heutiger Mann durchbrach das Muster, er war anders und mit ihm hat es dann im Alltag auch funktioniert und tut es nun seit über 20 Jahren. Aber in der Erotik hat mir etwas gefehlt, war ein Loch da, etwas Unbestimmtes ...
Ich haben nicht aufgegeben sondern experimentiert, getestet, ausprobiert. Es folgten Club- und Messebesuche und Recherchen, Austausch mit anderen. Aber wen fragt man? Ein langer Weg …
Ich bin devot, das war bald klar. Ich stehe auf Zwang und Bewegungseinschränkung und liebe es zu dienen. Aber eben nur im erotischen Kontext, nicht im Alltag, da bin ich das pure Gegenteil, hab ein riesiges Problem mit Zwang und Autoritäten und bin selbst dominant. Erst nachdem mir meine Bedürfnisse einigermaßen klar waren konnte ich das auch anderen vermitteln, war es mir möglich auch meine Spielpartner entsprechend zu wählen.
Daß ich nicht nur devot sondern auch masochistisch veranlagt bin konnte ich mir noch weniger eingestehen. War ich lange der Auffassung Schmerz gebe mir nichts, er sei höchstens als notwendiges Übel der Unterwerfung ertragbar, bin ich zwischenzeitlich eines Besseren belehrt worden. Es gibt so viele Facetten des Schmerzes, so viele Varianten … Schmerz ist eine Welt, die kaum Grenzen kennt. Aber gerade diese Welt sollte man mit äußerster Vorsicht betreten. Schmerz ist ein Alarmsignal, zu viel schadet schnell. Informiere Dich zuerst gut und lasse nur einen Herren die Peitsche schwingen, dem Du voll vertraust.
(Fortsetzung folgt)