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Unsicher im BDSM: Was bedeutet es Sklavin zu sein?54
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Dein sein

Dein sein
Wie fängt man an, über etwas zu schreiben, in das man hineingerutscht ist. Hineingerutscht, wie damals in das Leben. Ein fertiger Mensch, gegeben: alles, was zum Leben nötig zu sein scheint; fehlend: alles, was zum Leben nötig zu sein scheint.

Wie beginnt man einen Text, dessen Inhalt darüber erzählen soll, wie es ist, nicht mehr sich selbst zu gehören; wie es ist, das Leben, oder sich selbst... hier lässt die Überschrift Interpretationsspielraum...in andere Hände gegeben zu haben. Fremde Hände, Hände, die noch kennengelernt werden sollen, kennengelernt werden müssen, vor allem aber möchten. Kennengelernt werden müssen, um Sicherheit zu erlangen, Sicherheit, dass sie nicht zu fest halten und den Inhalt - mich, mein kostbarstes Haben – erdrücken. Kennengelernt werden möchten, um diesen Mann zu verstehen – und dadurch Ansprüche zu erfüllen, die unbenannt bleiben dürfen.

Da ist es also: das Leben. Hineingekotzt in die Wirklichkeit, ohne zu erahnen, was die Wirklichkeit ist. Ein Klumpen aus Ansprüchen, Rahmenbedingungen und Wahnsinn. Mutig erhebt man sich, geht erste Schritte, fühlt den Klumpen, kann nur erahnen, was sich darin verbirgt und stellt fest, dass die Ahnungen in keinster Weise das beinhalten, was kommen wird. Schritt für Schritt werden die Ahnungen durch Inhalte ersetzt. Beängstigend, dunkel, jedoch schimmert ab und zu etwas Licht durch, lässt die Schritte weitergehen, lässt das Gefühl zu, den richten Weg genommen zu haben. Man wird verschüttet unter herabprasselnden Gefühlen, sucht Halt - wird gehalten; geht sich selbst verloren, um gefunden zu werden und ein Stück man selbst zurückzubekommen.

Da bin ich nun, in einer Welt, die nicht meine ist. Nicht meine war- zu meiner wurde. Die ich zu meiner gemacht habe, indem ich darum gebeten habe - darum gebeten. Ich habe mich in Fesseln gelegt und als Bündel Dir überlassen, dich gebeten, dieses Bündel anzunehmen, um es zu etwas zu machen. Nur-wozu? Zu deinem. Wie sieht das aus, deines? Ein Gebilde, ein Ding – nutzbar für Vorstellungen, nutzbar für Phantasien, nutzbar für das Leben? Und was von dem deinen bleibe ich? Fragen entstehen, Kreise, Strudel, Orkane, die durch die Seele fegen, den Geist immer wieder aufbäumen lassen und verlieren, verebben, die Fesseln sind zu fest, als dass das Aufbegehren des Sturms viel erreichen könnte. Es hinterlässt Unruhe, es hinterlässt Sicherheit, es hinterlässt deins – mich.

Mich, die ich voller Demut wütend Aufgaben erfülle, die ich Gehorsam übe und dabei laut schreien möchte, die sich nach Ruhe sehnt, Ruhe in den Gedanken und dennoch giert nach dem Reichtum des Lebens; den Farben, der Fülle, dem Geschmack nach mehr- viel mehr.

Jetzt sitze ich hier, habe geschrieben und gelesen und frage mich, passte der Inhalt zu der Überschrift, passt die "sklavin" zu den verletzlichen Inhalten? Und wo, ja wo verdammt ist die Leichtigkeit, wo tanzen Haare im Orkan, wo findet die Seele ein zu Hause. Und dann, dann weiß ich es oder eher, ich beginne es zu ahnen: In mir- weil mir ist ich und ich gehört Dir und Deines ist sicher. Vor mir, der Welt, den Klumpen, die das Leben bereithält. Und lässt Raum zum fliegen, zum Tanzen, für Stürme, die durch Haare wehen und ein Lächeln zaubern.
*******dor Mann
6.032 Beiträge
Sehr hübsch.
Verwirrung ist gut, kann Übergang sein
Ich. Foto wurde erstellt von Dein Fotowerk, Egmating bei München (deinfotowerk.de)
*****lli Mann
80 Beiträge
Sehr existentialistisch. Das klingt ja schon fast wie Kierkegaard *zwinker*
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