„„Viele Männer haben mitbekommen, dass etliche Frauen eine devote Ader in sich tragen und deshalb explizit nur nach dominanten Herrn Ausschau halten. Sie verkaufen sich deshalb als die Dominanz in Person, um ihre Chancen zu erhöhen. Wenn man dann real auf sie trifft fragt man sich dann, was sie unter Dominanz verstehen. 90 % der ausgewiesenen dominanten Männer sind einfach Normalos, die nicht verstanden haben was Dominanz bedeutet. Sie wundern sich dann, dass ich Sie diesbezüglich nicht ernst nehmen kann. Das ist zumindest mein Eindruck.
Dieser Kommentar spiegelt ganz gut wieder, was mir an der ein und anderen Stelle im Kontakt mit Subs geteilt wurde und was wohl auch dem anzunehmenden Anteil der Herren in diesem Portsl entsprechen mag. Will sagen, es wird mitunter schlichtweg die Strategie und der Anschein gewechselt. Und ja, zahlreiche dieser Personen sind wohl als Möchtegern-Doms zu kategorisieren, also solche Personen, denen es an der Kommunikation, der Empathie, dem nachvollziehbaren Verständnis der Welt des anderen, der Präsenz, der inneren tiefen Ruhe verbunden mit einer guten Portion Selbstbewusstsein und Selbstsicherheit für die Rolle gebricht.
D.h. handelt es sich bei der Suchenden wirklich um eine Sub*, mag diese evtl. folgendes in der Wahrnehmung des Gegenübers reflektieren:
a) wie aussagekräftig ist das Profil, welcher unterbewusste Eindruck wird beim Lesen der Zeilen vermittelt (ein Anzug macht noch keinen Dom)?
b) wie gestaltet sich der Austausch bzw. gibt es eine Kommunikation, die einen bisweilen gefühlt einen nachforschenden, analysierenden Charakter hat (In meiner Welt sollte nicht alles bis in jedes Detail besprochen sein, denn hier kommt tatsächlich die (Lebens/Umsetzungs-) Erfahrung zum Tragen! Gleichwohl mag viel Detailarbeit darauf schließen lassen, dass jemand tatsächlich in diese Rolle wachsen will, weshalb überlegt sein sollte, ob denn der Rest (Ausstrahlung, Präsenz etc.) passt und gleichsam eine gemeinsame Entwicklung stattfinden darf/kann (=> Sympathie))?
c) inwieweit wird auf Tabus, Safeword, Leidenschaften (bspw. BDSMcode.de) etc. eingegangen?
d) wie wird die Rückfrage nach der Erfahrung des Doms (Jahre,.Merkmale an denen er es festmacht etc.) beschrieben (d.h. tatsächlich mag der/die Sub diese Frage stellen)?
e) wird Druck verspürt bzw. ausgeübt möglichst umgehend eine Session zu vereinbaren, ohne dass die Inhalte, das Verständnis etc. geklärt sind?
f) passt das Bauchgefühl und wird durch die / den Sub nicht passend gedacht (auch hier sei angemerkt, dass nach meiner Erfahrung nicht jede Sub zu jedem Dom passt, denn der Aufsatz der interagierenden Personen ist immer individuell (mit viel Erfahrung auf beiden Seiten, werden die "Grenzen" dann allerdings auch mitunter fließender)?
Vielleicht hilft obiges ein wenig dabei die Spreu vom Weizen zu trennen. Wünsche jedenfalls allen, die sich als Sub auf die Suche begeben auch das entsprechende Quäntchen Glück, weil das gehört bspw. für mich auch dazu.
*Sub Definition: bspw. anlehnbar an "Submissive's Guide to BDSM" (Matthew Larocco).
Kleine Erläuterung: "Ein Anzug macht noch keinen Dom" - absolut richtig. Ich hab das aber auch eher im Business-Kontext gemeint- ich steh auf Anzugträger 😃 natürlich ist dies auch schon wieder kein Muss 😅