Erste Gedanken zur Zirkelgründung
In einigen Posts und Clubmails wurde ich gefragt, was ich unter einem BDSM-Zirkel und unter nach Art von "Les Excès de Roissy (die Exzesse von Roissy) ", "Die Geschichte der O", "BDSM Old School" und "Gentleman Club" verstehe. Dies möchte ich in diesem Post erläutern und meine ersten Gedanken stichpunktartig online zu Papier bringen. Diese Gedanken/Stichpunkte sind nicht in Stein gemeißelt und auch nicht abschließend.
Als erstes möchte ich folgendes klarstellen:
- Es ist keine Online-Community!
- Es ist kein Stammtisch!
- Es ist kein BDSM-Club!
- Es ist kein SM-Club!
- Es ist kein Fetisch-Club!
- Es ist kein Swinger-Club!
- Es ist kein Gangbang-Club oder ähnliches!
- Die Frauen sind kein Freiwild, geschweige denn Fi**stücke, Schlagobjekte oder Tiere!
Definition Zirkel & Loge
Begriffserklärung nach Wikipedia:
- Zirkel oder Circulus (lateinisch „Kreisbahn“) steht unter anderem für: eine soziale Gruppe, beispielsweise ein literarischer Zirkel, politischer Zirkel, innerer Zirkel.
- Loge steht unter anderem für: eine diskrete Gesellschaft, siehe Logenvereinigung (Bsp. Freimaurerloge/Freimaurerzirkel)
- Eine Logenvereinigung grenzt sich gegenüber der Öffentlichkeit ab. Die Mitglieder werden in der Regel erst nach einer Phase gegenseitiger Prüfung aufgenommen. Sie haben über bestimmte Interna nach außen hin Stillschweigen zu bewahren.
- Die Loge ist meist eine lokale Gemeinschaft, häufig in der Form eines Vereins. Übergeordnete Einheiten, etwa Dachverbände, werden oft Großlogen genannt.
Zielgruppe:
Paare in der klassischen D/s und/oder S/m Konstellation, welche in Berlin und Umgebung zuhause sind.
Es spielt keine Rolle, ob das Paar "nur" befreundet, verlobt, verheiratet, geschieden, in einer offener Beziehung, in einer polyamorische Beziehung oder in einer reinen und dauerhaften Spielbeziehung lebend, ist. Ebenso spielt Beruf und Hobby keine Rolle.
Ziele:
Das Grundziel ist eine regionale kleine und verschworene Gesellschaft aufzubauen, diese zu festigen und Freundschaften zu pflegen.
Der Zirkel oder die Loge, ganz gleich wie der Zusammenschluss genannt wird, soll sich im Vergleich zu einem Stammtisch dadurch auszeichnen, dass hier "auserwählte" Gleichgesinnte in einem kleinen Kreis zusammenkommen. Dadurch wird soll eine weitaus höhere Übereinstimmung von Interessen, Neigungen und Vorlieben gewährleistet.
Der Zirkel / die Loge soll einerseits ein Zusammenschluss von festen Mitgliedern und darüber hinaus für Gastpaare, Gastherren und Gastherrinnen mit deren Sklaven und Sklavinnen, Gastsklavinnen, die temporär auf Einladung zugegen sind, ein Ort der Begegnung sein, wo sich Freunde und Gleichgesinnte des BDSM treffen und ihre Lebensweise und Leidenschaft ausleben können.
Schwerpunkt ist aber nicht das Zelebrieren bestimmter SM- bzw. Bestrafungs-Praktiken, sondern das Ausleben der angenehmen Seiten für die Herrschaften (und natürlich auch für die devoten Frauen
). Dies soll in einem stilvollen Ambiente mit Niveau geschehen, wie man sie aus den "Exzesse von Roissy" kennt.
Je nach Eignung und Neigung der Frauen (Devotas) sind sie daher aktiv oder passiv für das Wohlerhalten der Herren und Herrinnen zuständig.
Die Fantasien und Wünsche aller Beteiligten sollen nach Möglichkeit in der Gesellschaft verwirklicht werden.
Es werden einige Werte des BDSM Old School, wie z.B. Traditionen, Verhaltenskodexe, Rituale, Knigge, Wertschätzung, Anerkennung, Höflichkeit, Respekt, Achtsamkeit, Verantwortung und Empathie, mit eingebracht werden. Diese Beispiele an Werten finden sich auch im einem klassischen Gentleman-Club und Ladys-Club wieder, welche im Zirkel / in der Loge einen festen Platz haben sollten.
Zirkelleben:
Wir werden uns regelmäßig in Berlin in einer nichtöffentlichen Räumlichkeit treffen. Bei unseren internen Treffen werden wir, bei Speis & Trank, Erfahrungen austauschen, über Themen diskutieren, philosophieren, sowie über Aufgaben, Regeln, Bestrafungen, Erziehung und Ausbildung, sowie neues Equipment testen usw. Ferner werden wir gemeinsam über Einladungen von regionalen und überregionalen Gästen, Neubewerbungen und Entlassungen entscheiden. Auch die Ausbildung der Devotas soll miteingebracht werden.
Neben den regelmäßigen monatlichen Treffen (Herren Abenden / Herrinnen Abenden), sind Ratssitzungen (nur für die Ratsmitglieder), halbjährliche O-Abende, jährliche interne Mittsommer- und Weihnachtsfeiern und Ausflüge, sowie unregelmäßige interne und externe Veranstaltungen geplant.
Externe BDSM-Veranstaltungen wie z.B. Clubbesuche, Workshopbesuche, ggf. Sommerfest usw. werden ebenfalls ein Bestandteil des Zirkellebens sein.
Werte und Normen:
Alles was im Zirkel geschieht, bleibt im Zirkel!
Der sichere und respektvolle Umgang von allen Beteiligten Personen, wird dem Zirkel sehr am Herzen liegen. Daher werden strikte Aufnahmekriterien und feste Regeln, besonders für Herren und Herrinnen aufgestellt, an die sich alle zu halten haben. Mitglieder die sich nicht daran halten, werden aus dem Zirkel unverzüglich verwiesen.
Stichpunkte:
- Teilweise Werte und Normen des BDSM Old School
- Teilweise Werte und Normen eines Gentleman-Clubs und Ladys-Clubs
- Demokratische Abstimmungen unter den Herrschaften
- Devotas werden durch eine stimmberechtigte Fürsprecherin (vglb. Klassensprecherin) vertreten
- Politik und Religion sind Tabu
- Dirty-Talk ist untersagt
- Respektvoller Umgang untereinander
- Absolute Diskretion und Verschwiegenheit nach Außen
- Respektierung und Einhaltung der Tabus und Save-Levels
- Die Devota wird auch als Frau/Mensch respektiert werden und nicht als Objekt angesehen werden
- Die Devota ist ein Diamant und wird auch so wertgeschätzt werden
- Die Devota gehört nur einem Herrn / einer Herrin
- Eine Devota soll für den Zirkel eine Frau, die durch ihre Erziehung und Ausbildung den Horizont ihres Herrn / ihrer Herrin widerspiegelt, sein
- Die Erziehung und Ausbildung wird dem Zirkel sehr wichtig sein
- Die Devota wird nur mit Einwilligung ihres Herrn / ihrer Herrin bespielt
- Die Devota wird nicht fremdbesamt
Aufnahmekriterien:
- Paare, siehe Zielgruppe
- Berliner
- Brandenburger, im Berliner Umland (maximal 30 km Radius)
- Mindestalter 30 Jahre
- Höchstalter 55 Jahre
- Gepflegtes Erscheinungsbild
- Gepflegte Aussprache (kein Bauarbeiter- oder Straßenslang)
- Einzelfrauen können ggf. aufgenommen werden
- Grüner Haken im JOYclub
- Real Status in der Sklavenzentrale.xy
- Eindeutiges und vollständig ausgefülltes Mitgliedsprofil, mit klaren BDSM Vorlieben und Neigungen
- Durch eine Initiativbewerbung
- Durch eine Empfehlung eines Zirkelmitgliedes
- Einzelherren, Switcher (m/w) und Transgender sind nicht zugelassen!
Hierarchie:
Eine Hierarchie (Rangordnung) wird es geben, wie z.B.:
- Zirkelmeister, Vizezirkelmeister, Schatzmeister, Protokollmeister (diese vier bilden den Zirkelrat [vglb. Vorstandsmitglieder])
- ggf. Zeremonienmeister
- ggf. Ausbildungsmeister
- Meister/Meisterin und deren Devotas (reguläre Mitglieder)
- Novizen (Probemitglieder)
Sonstiges:
- Es wird eine Art Geschäftsordnung geben, in der relevante Dinge geregelt werden, wie beispielsweise das Verhalten der Herrschaften und der Devotas, die Aufnahme oder der Ausschluss von Mitgliedern usw., welche von den Herrschaften weiterentwickelt wird.
- Es werden übersehbare Richtlinien, Regeln, Gebote und Verbote geben.
- Es wird eine Kleiderordnung geben.
- Es werden Rituale und Zeremonien geben.
- Es ist angedacht die Ränge im Kreis des Zirkels sichtbar zu tragen.
- Es ist angedacht das die Herrschaften ein Erkennungszeichen, z.B. einen Siegelring oder eine Anstecknadel tragen.
- Es ist angedacht das die Devotas ein Erkennungszeichen, z.B. für ein Ring, Halskettenanhänger oder ähnliches tragen.
- Ein Mitgliedbeitrag und/oder eine Abschlagszahlung für interne und externe Veranstaltungen ist leider notwendig, wird aber so gering wie möglich gehalten.
In den nächsten Tagen und Wochen werde ich mich mit den "zukünftigen Gründungsvätern" (mittlerweile sind es drei) zusammensetzen, um das Vorhaben in die Tat umzusetzen. Die Interessenten werde ich per Clubmail mit Neuigkeiten am Laufenden halten.
Au revoir
Monsieur Dominus