Abendstunden, in Gedanken an Rebecca (Eine Kurzgeschichte)
Ich hab´s ja verstanden. Seit Wochen bläut mir mein Architekt ein, dass es einige vergleichsweise dringende Arbeiten an meinem Haus zu erledigen gibt.Aber so schnell schießen die Preußen nicht. Das will durchdacht sein. Und geplant. Und kalkuliert natürlich auch. Allerdings komme ich mittlerweile ins Wanken. Einmal mehr.
Ich sitze auf der Terrasse und genieße die letzten warmen Spätsommersonnenstrahlen, als ich über mir ein hartnäckiges Picken vernehme. Ich drehe mich um und den Kopf nach oben und sehe ihn. Einen Schwarzspecht, der vehement an der Verkleidung meiner Dachschindeln hämmert.
Vor ein paar Wochen hätte ich dem keine Bedeutung beigemessen. Inzwischen schon.
Vor kurzem hatte ich einen Baumpfleger hier, der Totholz aus meinen Kiefern entfernte, damit es niemandem bei Wind und Wetter auf den Kopf fällt oder jemanden erschlägt. Ebendieser hatte mir im Nebensatz bedeutet, dass in einigen meiner Kiefern der Schwarzspecht Höhlen gebaut hat. Wie putzig. Dachte ich spontan.
Gar nicht putzig, denke ich heute. Denn Spechte hämmern ihre Höhlen dann in Bäume, wenn diese nicht mehr voll intakt und widerstandsfähig sind. Ein Indiz dafür, dass der Baum früher oder später sein Leben aushaucht.
Solange es um eine meiner Kiefern geht, sehe ich das ja noch halbwegs gelassen. Aber jetzt hämmert der Specht an meinem Dach. Da bin ich eigen. Ich beginne mir ernsthaft Sorgen um den Erhaltungszustand meines Hauses zu machen.
Während ich überlege, wann ich mit dem Zusammenbruch meines Hauses zu rechnen habe, kommen mir einige Mails in den Sinn, die ich in den letzten Tagen mit einer Jungsub ausgetauscht habe. 20 Jahre alt, 600km entfernt. Ich bin 59, aber sei´s drum. Ich habe da keine Vorurteile. Im Gegenteil, ich habe gerne das Ohr am Puls der Zeit, gewissermaßen.
Sie hatte einige meiner Kurzgeschichten geliked und sich explizit dafür bedankt, weil sie ihr so gefielen. Charmant. Gute Kinderstube.
Damals Ende der Siebziger, als ich etwa in dem gleichen Alter wie Rebecca war, bekam ich rote Ohren, wenn mich ein attraktives Mädchen etwas länger als nötig ansah. Rebecca hingegen offenbarte mir während unseres Dialoges beiläufig, dass sie sehr auf Gangbangs steht, gehorsam ist und gerne Schwänze lutscht. Drauf stehen, heißt in diesem Fall sogar, auch schon mehrfach ausprobiert, aber nur mit 6 Schwänzen, wie sie fast entschuldigend gestand.
Ja, klar, nur 6 Schwänze beim Gangbang ist mager, aber jeder fängt mal klein an. Eine Dreilochstute sei sie aber noch nicht, Arsch und Fotze gleichzeitig bestückt zu bekommen, fiele ihr momentan noch etwas schwer, aber es müsse ja auch noch Ziele geben. Und schlucken tut sie auch noch nicht, ins Gesicht wichsen ist in Ordnung, aber nicht in den Mund.
Hmh, ja, was soll ich sagen? Moderne Zeiten, oder hab´ ich damals in den Siebzigern einfach nur was verpasst?
Tempora mutantur et nos mutamur in illis, wie weiland mein Lateinlehrer immer sagte. In der Tat, die Zeiten scheinen sich wohl zu ändern.
Sie fuhr fort und erläuterte, dass sie die Gangbangs vermisst, aber dringend bräuchte. Der Knabe, der bei ihrer Premiere weiland auf sie aufgepasst hatte, sei wohl nicht mehr mit ihr befreundet und nun stünde sie allein und unbeaufsichtigt da. Das arme Ding. Ich überlege angestrengt, was zu tun sei, ob und wie ich ihr helfen könne. Da kommt dann wieder der besorgte Mentor in mir hoch.
Zwischenzeitlich offenbarte sie mir ferner, dass das brave Mädchen noch Zuhause bei Mama und Papa wohnt und des Abends, wenn sie allein im Bett liegt, in Erinnerung an die schöne ausgiebige Benutzung durch die Herrenrunde eifrig immer wieder ihre kleine Fotze wichst. In letzter Zeit so oft, dass sie manchmal schon ganz wund wurde. Tja, wer einmal auf den Geschmack kommt.
Irgendwie liebe ich ja diese Art der Kommunikation und die damit verbundenen Einblicke in so manches, kleine Geheimnis, das in der Anonymität des Internets so unbeschwert, direkt und herzerfrischend, gleichsam unverbindlich und spielerisch, besprochen werden kann.
Soeben vibriert mein Handy, im Posteingang finde ich ein Bild ihrer nassen Fotze, sie hat das ganze Bett vollgesquirtet, ganz aus Versehen, versteht sich, wollte mich aber unbedingt an ihrem Mißgeschick teilhaben lassen. Wie lieb von ihr.
Ach ja. Sowas kann ja mal passieren, es gibt Schlimmeres.
Ein Schwarzspecht, der munter an meinem Hausdach rumhämmert zum Beispiel. Der ist inzwischen aber schlafen gegangen. Der Untergang meines Hauses erfährt also noch einen kleinen Aufschub.
© Pibro 7/20 & 09/21