Gefallener Engel...
Der Flug war hoch, der Himmel weit und der Adler flog im Angesicht der Freiheit einer neuen Zeit entgegen, er brachte Hoffnung, wo vorher Verzweiflung war...Sein Schrei bekundete die tiefe Sehnsucht, weit schallend und voller Trauer ...
Der Sehnsuchtsschrei wurde gehört und alles veränderte sich, das gefangene Wesen öffnete sein Sein für all seine Dämonen, die es schon so lange quälten, still und leise im Hintergrund ohne je zu wissen, woher die Sehnsucht kam.
Langsam aber beständig war der Lernprozess, immer im Spiegel der eigenen Unvollkommenheit.
Die Engelsflügel wurden stärker, der Flug höher und weiter...immer im Angesicht des Adlers und seiner unendlichen Kraft und Energie.
Dies blieb nicht unbemerkt, wurde dankbar angenommen und in Richtungen gelenkt, die dem Wesen noch nicht offenbart wurden...
Es erstrahlte und das Licht blendete die Dunkelheit, der Flug blind im Angesicht der Erfüllung aller Träume durch die Führung in die dunklen Abgründe der Seele.
Alles schien möglich, alles war richtig, alles war es, was es geben wollte in Hingabe und Liebe...
Noch nie da gewesene Gefühle führten es in eine Welt der Erfüllung und der Zweifel.
Blind im Vertrauen gefangen und gehalten im Sein, war es gut und doch kam der Flug ins Straucheln und die Kraft schwand.
Die Hand, die es führte, zog sich zurück und es trudelte durch die Unendlichkeit der Dunkelheit...der Adler war nicht mehr zu sehen und zu hören, es wurde still...unsagbar, unerträglich still.
Das Wesen kämpfte und brachte doch die Flügel nicht zum Schlagen, die Federn fielen aus und es dämmerte vor sich hin…und träumte nicht mehr.