Unterschiedlich
Meine “Anfänge“ mit anderen/neuen Partnern waren auch immer sehr unterschiedlich.
Das war immer auch sehr abhängig vom eigenen BDSM-Kenntnis- und Erfahrungsstand und dern Kenntnisstand des jeweiligen Gegenübers. Und von den jeweiligen Phantasien meines Gegenübers.
Dazu ist zu sagen, dass zu meinen Eigenschaften gehört, mich als Dom ein wenig subversiv in den Kopf der Sub zu “hacken“, um genau etwas über diese bevorzugten Phantasien herauszubekommen. Diese sind m.E. nämlich nicht nur für später wichtig, sie können auch als “Schlüssel“ bzw. “Türöffner“ fungieren, die den Einstieg erleichtern und dabei mehrere Faktoren bedienen:
1. sind es Phantasien, die Sub erfüllt haben mag. Sie versprechen also eine erhöhte Erfolgschance, was den Lustgewinn für Sub angeht. Und wenn Sub dankbar ist, hat sie auch Mut, sich auf bisher ungewohnte/fremde Weise erkenntlich zu zeigen.
2. Verbergen sich darin (wenn es nicht gerade die Phantasie ist, öffentlich auf einem Marktplatz ausgepeitscht zu werden) häufig kleine, abgemilderte Einstiegsszenarien und -Momente. Dazu gleich zwei Beispiele.
Und 3. fühlt sich Sub, sofern man sich noch nicht ganz so gut kennt, in der Umsetzung einer EIGENEN Phantasie heimischer (und damit auch sicherer/wohler, selbst wenn die Phantasie an sich gewagt erscheint), als wenn ich sie zu Beginn mit der Umsetzung MEINES Kopfkinos konfrontiere.
Starts (Beispiele), wie ich sie erlebt habe waren u.a.:
Eine junge Dame, von der ich wusste, dass sie a) submissiv ist b) willens ist, es mit mir zu versuchen (sprich: auch Sex mit mir zu haben) und c) ansonsten keinerlei Erfahrung mit BDSM oder auch nur D/s hatte... hat mir im Vorfeld verraten (und genau in diese Richtung habe ich sie eben auch charmant, aber investigativ ausgehorcht), dass sie häufig darüber phantasierte, wie es wäre, sich in frivolem, entblössendem, ja, fast nuttigem Outfit/Dessous einem Mann zu zeigen bzw. sich so
zeigen zu müssen. Als wir zufällig gemeinsam beruflich unterwegs und in einem Hotel untergebracht waren (was natürlich ein glücklicher Zufall war, denn Hotels haben eh so etwas... "Animierendes" an sich), hab ich sie nach dem Abenddrink zu mir in's Zimmer eingeladen und ihr eine Überraschung in Aussicht gestellt. Nach Smalltalk im Zimmer (und natürlich kribbelte hier schon die Situation) hab ich ihr, als sie auf die Toilette wollte, eröffnet, dass sie dort ein Outfit vorfinden wird, welches sie anziehen darf, aber nicht muss, bevor sie zurückkehrt - ihr aber klar sein sollte, wie der Abend weiter verläuft, sofern sie sich für das Anziehen entscheidet. Das Outfit hatte ich in Erwartung dieser Chance zuvor in passender bzw. verstellbarer Größe besorgt, mitgenommen und bereitgelegt... und was passierte sieht man auf dem angehängten Bild.
Anderes Beispiel: Von einer anderen unerfahrenen Sub wusste ich, dass sie die Vorstellung liebt, dass das Machgefälle sich unverhofft in einer ganz normalen Situation, womöglich in der Öffentlichkeit ausdrückt. Auf dem Weg - sommerlich bekleidet - in ein Wellnessbad und zuvor, in einem Cafė erhielt sie unangekündigt die Anweisung, zur Toilette zu gehen, sich dort der Unterwäsche zu entledigen und nur im Sommerkleid mir diese bei der Rückkehr an den Tisch auszuhändigen. Sie grinste, überlegte etwas aber dann stand sie auf. Mit glänzenden Augen, hochroten Wangen und Lippen und mit deutlich sichtbar erregten Nippeln kehrte sie an den Tisch zurück, übergab mir das Knäuel und ab da verlief der Wellnessbad-Besuch und der restliche Tag wie erwartet erotik- & sexgeschwängert und ich habe mehrfach von meinen "neuen Rechten" in den verschiedensten Momenten, mal vorsichtig verdeckt, mal halböffentlich oder sogar recht offen und provokativ Gebrauch gemacht.
Allen solchen oder ähnlichen Situationen war aber Eines gemein: Es gab zuvor einen Austausch über solche Phantasien und / oder Begierden, deren Kenntnis ich mir als Einstieg zunutze machen könnte. In Momenten, in denen ich darüber noch keine Kenntnis hatte, habe ich stets zuerst versucht, mir diese zu verschaffen. Ich habe Literatur oder Filme genannt oder angeboten, diese zu lesen / anzuschauen (manchmal auch zusammen) und habe versucht bzw. dazu animiert, mir zu verraten, was daran gefällt, oder auch nicht.
Ich glaube übrigens, dass dies auch funktioniert, wenn Sub einen gänzlich unerfahrenen, aber "wollenden" Dom vorfindet. Es ist dann eben an der Sub, die Phantasien des Tops vorab etwas herauszufinden und ihm bei nächster Gelegenheit als Einstieg und Angebot etwas Passendes zu unterbreiten.
Und ich vermute auch, dass sich auf diese Weise im Vorfeld schon etwas herausstellen kann, ob der Mann tatsächlich eine dominante (bzw. die Frau submissive) Veranlagung und entsprechende (etwas detailliertere, konkrete, bestenfalls realistische) Phantasien besitzt... und es sich dabei nicht nur um dieses wirklich einfältige "ich befehle und du machst das dann halt" handelt - was Alles und Nichts heißen kann.
Nicht für jeden tauglich, aber ganz hübsch und manchmal geeignet kann auch sein, sich zusammen (!) auf ein gemeinsames Vertragswerk zu einigen. Auch ohne Rechtsgültigkeit erfordert dies ein "sich darüber austauschen", was gewünscht, gewollt und ungewollt/untersagt ist.
Und eine Frau, die mich mit ihrer Sub-Veranlagung seinerzeit überrascht hat und verführen wollte (und dies auch mit Erfolg gemeistert hat), wählte den Weg, mir einfach Ihre Spielzeug- & Kleiderkiste vor die Nase zu setzen mit den Worten: "Das mag ich... Schau doch einfach mal rein und nimm raus, was Du magst... und dann probieren wir mal, ob es uns beiden gefällt..."