Unterschied zwischen Unterwerfung und Devotion?

das verstanden habe sagt "der duden" das demut bedeutet, sich vor/für jemanden zu demütigen um die zugehörigkeit zu diesem zu bekräftigen. augenscheinlich wird derjenige der sich in demut übt vom über-ihm-stehenden dann gedemütigt um dieses verhalten auch bekräftigt zu bekommen.

das hat mich schon etwas verwirrt da ich es subjektiv eigentlich immer als "positive" eigenschaft angesehen habe, dem wunsch meines top "demütig" zu folgen hatte für mich null komma null mit etwas "niederem" sondern eher besonderem zu tun, meinem empfinden nach war es etwas das ich aus achtung vor ihm/für ihn tat... "Untergeben" wäre vlt. meine subjektive Definition....

zum thema unterwürfig hab ich ja in deinem genannten thread schon was geschrieben ,-)

generell haben die beiden für mich nichts gmein; das eine ist etwas das ich freiwillig und durchas als generelle wesensart mit weiterer selbstbestimmung (aus)lebe(n kann), innewohnen haben kann während das andere für mich subjektiv betrachtet einen teil selbstaufgabe um "zu gehorchen/zu gefallen" beinhaltet...

Aber IST das nicht Devotion? Hmm...

kurz und bündig und ganz ohne Duden...sondern aus meinem Gefühl heraus.

Unterwerfung: Ich unterwerfe mich - freiwillig - dem Willen meines Herrn.
Devotion: Ist die Veranlagung in mir, mich unterwerfen lassen zu können, zu wollen, weil ich gar nicht anders kann.

recht eng beieinander, aber wie gesagt, kommt a) immer darauf an ob man sich nach dem allgemeinen verständnis oder dem eigenen subjektiven empfinden dieser "begrifflichkeiten" richtet.

hautunterschied liegt für mich vlt. eher in der "dauer": ich kann aus einer situation, einem augenblick sehr demütig sein - das heißt aber nicht das ich ich es generell und immer bin.

unterwürfigkeit hat für mich eher den charakter des "ständigen begleitens", eine wesensart die man (vlt. auch nur auf einen menschen bezogen) immer innehalt und an den tag legt ohne diese wirklich ablegen zu können oder zu wollen?!

bin ja kein experte und selbst oft verwirrt, vor allem mitten am tag - so tiefgründige gedanken befallen mich sonst in den düster-verträumten abendstunden

Danke....das macht Sinn

Ich denke hier ist auch große Verwirrung weil wir deutsche und englische Ausdrücke nebeneinander verwenden. Klarer wird es vielleicht, wenn man sie nebeneinander stellt.

Unterwerfung=Submission
Hingabe=Devotion

Für mich besteht aber auch der Unterschied darin, das Unterwerfung auch mit Zwang sein KANN
Während Hingabe immer freiwillig ist.

Ich hoffe, das ist hilfreich

mich ist es ein fließender Übergang, ich ziehe da keine klare Differenzierung.

Man kann jemanden unterwerfen oder unterworfen werden; "Unterwerfung" hat sowohl aktive als auch passive Bedeutung. "Unterwürfig" ist jemand, der die starke Bereitschaft zeigt, sich zu unterwerfen bzw. unterwerfen zu lassen. Jedoch finde ich das Wort "Unterwerfung" ohne unterwerfendes Gegenüber mindestens genauso fragwürdig wie die "Dominanz" ohne zu dominierendes Gegenüber.

Ähnlich ist das Verhältnis zwischen "Erniedrigung", "Demütigung" und "Demut". Jemanden zu erniedrigen, bedeutet, ihn mittels bestimmter Handlungen gefühlt "nach unten" zu versetzen, was Ranghöhe und Wertschätzung angeht. "Demut" empfindet man, wenn man dieses "unten" als richtig empfindet; findet man es hingegen falsch, so fühlt man sich "gedemütigt". Eine solche Demütigung kann jedoch in ihrer Ambivalenz im BDSM wiederum gewollt sein, wenn daraus gewollte Demut (gern auch "Devotion") resultiert. Das Resultat von Erniedrigung hingegen ist für mein Verständnis eher mit (gewollter) Scham oder auch Wut verbunden.

"Devotion" kann synonym sowohl zu "Hingabe" als auch zu "Demut" sein. Wie die Hingabe kann sie auch aktiv sein; wie jemand sich hingebungsvoll einer Aufgabe widmet, kann aus der Devotion der Wunsch zu dienen entspringen. Jedoch beinhaltet "Devotion" für mich zwingend auch die positiv empfundene Demut – nicht unbedingt Unterwürfigkeit, da diese auch nur gespielt sein kann bzw. andere Zwecke verfolgt.

Sorry aber der Duden sagt zu Demütigung doch etwas anderes...
tiefe Kränkung, Herabwürdigung
Beispiel
schwere Demütigungen erdulden, hinnehmen müssen
SYNONYME ZU DEMÜTIGUNG ℹ
Blamage, Bloßstellung, Entwürdigung, Erniedrigung, Herabsetzung, Herabwürdigung, Kränkung, Schmach, Verletzung; (gehoben) Schimpf, Schmähung, Verunglimpfung; (bildungssprachlich) Desavouierung, Diffamierung, Diskreditierung, Diskriminierung, kaudinisches Joch; (veraltet) Humiliation; (Papierdeutsch) Verächtlichmachung

Von Devotion steht da nichts.

Vielleicht solltest Du schreiben, dass Du persönlich es so interpretierst

Der Duden und ich sprechen größtenteils von völlig verschiedenen Dingen. Weder versucht der Duden, die Begriffe (auch) im BDSM-Kontext zu interpretieren, noch sagte ich, dass Demütigung dasselbe sei wie Devotion.

Nun, vielleicht sollte man sich aber zum allgemeinen besseren Verständnis an die Definitionen von Duden und Wikipedia halten.
Oder eben seine eigen Interpretation als solche kenntlich machen bei der Formulierung.

So umgeht man nämlich einen babylonischen Sprachwirrwarr

Der Duden sagt auch zu so ziemlich jedem Begriff der Philosophie etwas anderes als die Philosophen darunter verstanden wissen wollen. Nur ist es reichlich sinnlos, mit dem Duden in ein philosophisches Quartett einzusteigen. Aber um Streitfragen im Scrabble zu klären eignet er sich ganz gut.

Ich habe mein Sprachverständnis beschrieben, das im Übrigen gemeinhin als sehr gut gilt. Dabei habe ich versucht, einerseits auf den BDSM-Bezug einzugehen, andererseits den Ursprung und das Verhältnis der einzelnen Begriffe mit einzubeziehen.

Die Definitionen in Duden und Wikipedia wurden übrigens nicht zusammen mit den zehn Geboten in Stein gemeißelt, sondern sind ebenso wie meine Ausführungen oben das Ergebnis des Versuchs eines oder mehrerer Menschen, ihr Sprachverständnis angemessen zu verbalisieren und ihre Interpretation explizit zu machen.

Aha... ich hätte da auch noch die Definition, dass Demütigung zum sexuellen Masochismus gehört. Nachzulesen in Wikipedia

Dafür brauche ich keine Wikipedia.
Devot vs. masochistisch

Es wurde aber nach dem Verhältnis von Devotion und Unterwerfung gefragt und nicht nach dem von Demütigung zu Masochismus.

Persönliche Meinungen sind hier übrigens erlaubt und erwünscht, eine Dudenpflicht gibt es nicht ;). Denn würde man einfach den Duden als absolute Referenz nehmen, bräuchte es ja keine Diskussion. Ausserdem versteht sich der Duden selbst nicht als normatives Werk.

Doch selbst wenn: es ist echt egal, was der Duden sagt, wenn das Wort in einer Subkultur wie der unseren vollkommen anders verwendet wird. Und da es weit und breit keine fachkundigen Bestrebungen gibt, ein BDSM-Wörterbuch rauszugeben, müssen wir uns damit begnügen, über unsere persönliche Auffassung eines Wortes zu diskutieren. So kann es zu Erkenntnissen kommen, die weder der Duden noch Wikipedia jemals hätten bewirken können.

Ich selbst sehe Devotion und Unterwerfung als Synonyme. Zum einen, weil das Englische "devotion" was anderes bedeutet, als das deutsche "Devotion" und es daher sowieso ein Durcheinander gibt. Und zum anderen, weil sich die wenigsten Gedanken darüber machen werden, ob es da überhaupt einen Unterschied gibt. Die Ausführungen von Yolabruja finde ich aber auch spannend.

Devotion .. Hingabe .. Unterwerfung ..

hm ..

Ich halte mich da ganz an Pippi Langstrumpf ..

ich mach mir die (BDSM) Welt wiediewiedie wie sie mir gefällt

Er soll mir sagen wo's lang geht
Er soll sich nehmen, was er will
Ich tu das, was sich gut anfühlt ..

Das ist jetzt ziemlich plump ausgedrückt, aber es funktioniert und ist wundervoll.