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Toleranz im BDSM119
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Toleranz in der Bdsm szene

Sir_KE

Wir waren Anfänger .. wenn man sich erst noch ausprobiert, ist man doch nicht bereits von Anfang an total selbstsicher .. wir mussten uns doch erstmal selbst finden ..

Wie warst du denn, als du angefangen hast? Sofort total selbstsicher? Glaub ich nicht ..
********edes Paar
11.314 Beiträge
JOY-Team 
Ein Gedankengang
Tolerant ist wohl jeder irgendwie - aber eben nur im Bereich seiner Möglichkeiten. Ich denke, dass da ganz viele Diskrepanzen hinsichtlich der empfundenen Toleranz bei anderen herkommen.
Wenn jemand von seiner "Grundeinstellung" ... ich würde es vllt. sogar eher mit "Werkseinstellung" umschreiben *zwinker* ... enger hinsichtlich Toleranz eingestellt ist, dann fühlt er sich in seinen Ansichten selbst tolerant und wirkt auf andere u.U. intolerant, dabei kann er gar nicht anders bzw. schöpft seine Möglichkeiten wohl schon komplett aus.
Dazu kommen dann noch äußere Faktoren ... Umwelt, Erziehung, Erfahrungen .. und schon kann man eigentlich niemanden als intolerant bezeichnen, der nicht eine ähnliche Toleranz wie man selbst aufweist.

Toleranz ist für mich, wenn es jemand schafft, sein Wertesystem nicht über das eines anderen zu stülpen, sondern in der Lage ist, zumindest mal in einen anderen "Schuh" zu schlüpfen, also einen anderen Blickwinkel einnehmen kann.

Und ja, ich erlebe diese Toleranz - nicht immer, aber immer wieder - und bemühe mich innerhalb meiner Möglichkeiten, Toleranz zu leben.

LG
Arschi *arsch*
****i2 Mann
11.686 Beiträge
JOY-Team Gruppen-Mod 
Toleranz heisst, andere machen zu lassen, obwohl man selbst anderer Meinung ist. Andere ohne Safeword spielen zu lassen, obwohl man der Meinung ist, ohne gehe gar nicht. Andere Würgespiele machen zu lassen, obwohl man sie selbst für zu gefährlich einstuft. Andere Frau sein zu lassen, obwohl man sie als Mann sieht. Und andere Füsse lecken zu lassen, obwohl man selbst es eklig fände.

Das darf nicht verwechselt werden mit Ignoranz. Was ich toleriere, muss ich nicht gut finden. Und was ich nicht gut finde, darf ich kritisieren. Daher schliesst Toleranz mit ein, dass man ab einem gewissen Punkt einschreiten oder sonst wie intervenieren darf. Beispielsweise wenn die Gesundheit eines Menschen gefährdet ist.

Ich finde, über fehlende Toleranz kann man sich grösstenteils nicht beklagen. Denn die wenigsten halten andere tatsächlich von ihrem Kink ab. Und nur ein kleiner Teil ächtet andere BDSMler, weil sie "falsch" handeln. Das wäre dann Intoleranz, die ich aber wie gesagt nur in Einzelfällen beobachte. Entsprechend vielfältig erlebe ich auch BDSM-Veranstaltungen.

Dem gegenüber steht die Akzeptanz. Und an dieser mangelt es meiner Meinung nach gewaltig. Ich finde, wir sollten uns nicht nur gegenseitig tolerieren, sondern grundsätzlich als Menschen akzeptieren, wie wir eben sind. Es reicht doch, dass wir von der Gesellschaft als abnormal abgestempelt werden. Untereinander sollten wir uns dann nicht auch noch das Leben erschweren.

Ich würde mir wünschen, dass nicht auf andere gezeigt oder über andere geredet wird, nur weil sie extremer unterwegs sind, als andere oder weil sie einen ungewöhnlichen Fetisch haben. Solange man selbst in der Freiheit nicht eingeschränkt wird und solange Dritte nicht gefährdet werden, kann man die Latte doch recht hoch ansetzen, was man ablehnt und kritisiert.
Oh *ja* genau diese von Dir beschriebene Akzeptanz würde ich mir hier auch gern des öfteren wünschen,und nicht nur im BDSM Kontext.
Hallo ,

Habe nicht mit so einer Resonanz gerechnet ....

Werde in ruhe mir einiges durchlesen wobei einiges schon sehr passend und mir aus der Seele spricht
.. Die Freiheit des Einzelnen
endet dort, wo die des Nächsten beginnt ..!
Nun meine erfahrungen von Tolerranz in der Szene sind abhäning vom Altersdurchschnitt des umfelds.
****i2 Mann
11.686 Beiträge
JOY-Team Gruppen-Mod 
**********arasa:
Die Freiheit des Einzelnenendet dort, wo die des Nächsten beginnt ..!

Und genau das ist ja oft der Streitpunkt: wo beginnt denn die Freiheit des Nächsten? Toleranz im Sinne einer freiheitlichen Gesellschaft ist ein Konzept, das diese Grenze so weit wie möglich auszuweiten versucht. Bezogen auf BDSM funktioniert das genau so gut, wie auch der Wille besteht, andere walten zu lassen, solange alles einvernehmlich passiert.
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