@dechainee
Augenhöhe hat aus meiner Sicht viele Varianten. Es gibt die Augenhöhe, die durch eine Handlung entsteht und die, die in der eigenen Einstellung und den Gefühlen zueinander entsteht.
Hier ist es aber so, das Handeln immer auch durch die Einstellung und die Gefühle beeinflusst wird.
So muss auch in den Gefühlen und der Einstellung die Intention zur Handlung vorhanden sein.
Bei mir ist es eher umgekehrt, gerade die Handlungen im Bereich des Edgeplays sind selten so, dass sie Augenhöhe erzeugen, außer im rein wörtlichen Sinn.
Hier ist es eher die inner Haltung, die meine Wertschätzung, Liebe und Achtsamkeit gegenüber meiner Sub beinhaltet, und mich so im Metakonsens hält.
Betrachtet man z.B. die psychologischen Definition von Sadismus in „Sexuelle Orientierung und sexuelle Abweichung" von Peter Fiedler (2004), so findet man eine sehr gute Definition der wichtigen Unterscheidung zwischen inklinierendem (= einvernehmlichem) und perikulärem (= gefährlichem) Sadismus. Für die inklinierende Form des Sadismus sind emphatisches Verhalten und Wahrnehmung des masochistischen Parts als Mensch wichtige Grundlagen.
Ebenso gibt es im D/s Kontext zwei Grund Systeme, die das Handeln des Dom Parts einschränken und die Grenzen zum pathologischen, perikulären Missbrauch abstecken: Die mit Empathie verbundene Wahrnehmung des Sub Parts als menschliches Wesen, dass durch seine Willensäußerungen Tabus und Grenzen des für beide verbindlichen Metakonsens festlegt, auch in CNC und TPE Konstellationen. Zum anderen die möglichen strafrechtliche Konsequenzen, die auch mit sozialen Konsequenzen einhergen.
Nur wenn ich als Dom Part die Entscheidungen und Tabus des Sub Part respektiere, die die Grundlage des Metakonsenses und damit die Grundlage jeglicher D/s Beziehung darstellen, sei es nun EPE, TPE, CNC oder auch DEBRIS, so ist eine inklinierende Beziehung möglich.
Denn selbst bei DEBRIS hat die Sub jederzeit das Recht zu gehen.
Somit steht diese Entscheidung sogar über der Entscheidung des Dom, da er diese Entscheidung akzeptieren muss.
Der für diese Akzeptanz nötige Respekt ist nur möglich, wenn ich als Dom dem Sub Part die Fähigkeit zu dieser rationalen Entscheidung zuerkenne.
Für mich ist es auch schon grundsätzlich uninteressant eine Partnerin zu haben die intellektuelle und emotional nicht ebenbürtig ist, nur dann reizt mich ihre Devotion.
Also sind für mich die intellektuelle und emotionale Augenhöhe maßgebliche Grundlagen und Vorrausetzungen der D/s Beziehung. Das hat aber keinen Einfluss auf meine uneingeschränkte Führungspostion und Entscheidungsgewalt.