Soderle
nachdem ich mal am Rechner sitze und nicht am Tablet oder Handy, versuche ich mich mal an einer längeren Antwort. Vorweg: Das Folgende ist meine Meinung, meine Einstellung zum Thema und das, wie ich es in
mein Leben einbaue. Andere gehen andere Wege und diese seien ihnen von Herzen gegönnt. Nur kann ich mit "absolutem Gehorsam" nichts anfangen - weder in meiner Sexualität, noch in meinem Alltagsleben.
Gehorsam ist
bei mir etwas, das ich "schenke". Und zwar dann, wann "ich" das will und dann, wenn ich denke, dass es sich jemand verdient hat. Meine Hingabe sowie meinen Gehorsam muss man sich quasi "erarbeiten". Mit ein Grund, weshalb bei mir nur "eher devot" angegeben ist und nicht "devot". Weil ich jemand bin, der Gehorsam als etwas ansieht, das nicht jeder bekommt, nur weil er mit dem dominanten Finger schnippt (da würde ich ja beruflich den ganzen Tag auf den Knien liegen und sabbern, wenn das ein innerer Reflex wäre ....).
Sprich:
Bei mir gibt es keinen "Schalter", den jemand mit einem bestimmten dominanten Verhalten, einer bestimmten Geste, einem Ton oder Ähnlichem umlegen kann. Es dauert viel länger und umfasst auch die Situationen "auf Augenhöhe". Es ist eine komplexe Erfahrung und ein komplexes Kennenlernen, das
bei mir entscheidet, wem ich in bestimmten Situationen gehorchen
möchte und wem nicht.
Hingabe, Demut und auch Gehorsam sind Dinge, die ich für sehr wertvoll erachte. Für etwas Besonderes, das nur ausgewählte Personen verdienen. Ich bin ein relativ starker, sturer und vor allem temperamentvoller Mensch. Ich weiß genau was ich will und vor allem auch, was ich nicht will. Und darüber diskutiere ich auch nicht. Wer meine Tabus nicht akzeptiert, der kann sich jemanden suchen, der das mit sich machen lässt - da gibt es genug Frauen. Da brauche ich mir die Diskussionen nicht geben. Wer das dann als Ungehorsam deklariert, zeigt deutlich, weshalb er nicht würdig ist/war.
Gehorsam ist für mich auch etwas, das ich wieder "entziehe", wenn sich derjenige nicht mehr als würdig erweist. Sprich: Will er einen bei Minus 15 Grad mit Minirock und ohne Höschen zwei Stunden durch die Kälte jagen, dann jage ich ihn - und zwar aus meinem Leben. Denn dann zeigt derjenige, dass ihn meine Gesundheit nicht interessiert und dass er meinen Gehorsam nicht verdient.
Manchmal spiele ich allerdings auch mit dem Gehorsam/Ungehorsam. Dann necke ich ein wenig und "reize" ... weil ich dann eine gewisse Reaktion herausfordern möchte. Auch das ist ein Teil von mir. Der gewollte Ungehorsam. Weil es einen gewissen Reiz hat, weil es zu interessanten Reaktionen und - bei dem richtigen Mann - zu verdammt gutem Sex führen kann.
Für mich ist das Ganze (Dominanz, Devotheit, Gehorsam, Ungehorsam) aber auch ein "Spiel" innerhalb meiner Sexualität. Für mich ist es eine reizvolle Abwechslung, die Kontrolle mal abzugeben und mal eben nicht die zu sein, die andere durch die Gegend jagt und Aufgaben vergibt. Daher sehe ich das häufig anders als Menschen, die dies rund um die Uhr leben. Das ist nicht meine Welt. Aber Gott sei Dank gibt es ja für jeden irgendwo die passenden Deckelchen