Wahre Dominanz ist keine Fassade
Auch wenn das Thema schon etwas zum Ruhen gekommen ist, ich bin neu, mich beschäftigt das gerade und daher schreibe ich.
Seit einiger Zeit lebe ich meine dominante Seite aus. Doch ich habe gemerkt, dass ich damit auch eine innere Verletzung und Schwäche kompensiere. Stark sein, weil schwach-sein nicht erlaubt war. Das ist dann keine wahre Dominanz, weil es nur ein Nehmen ist. Ich will Unterwürfigkeit oder Unterordnung erzwingen, damit ich mich stark fühle. Dann ist Dominanz nur ein Fassade und funktioniert nur solange, wie der andere einfach das Spiel mitspielt. Ins Wanken gerät das ganze, wenn die Dominanz aus dem Gefühl heraus in Frage gestellt wird.
Mittlerweile spüre ich, dass Dominanz (oder auch der Wille zur Macht und zur Führung) erst dann wahrhaftig ist, wenn ich diese Macht geben will. Geben, um einen sicheren Rahmen zu bieten. Geben, um Fallenlassen durch spürbares Vertrauen möglich zu machen.
Und für mich persönlich bedeutet(e) das, erstmal auf meine Schwächen zu schauen, meine Ängste, dich ich mit meiner Fassade kompensieren möchte. Und danach taucht langsam eine neue Kraft auf, eine die einfach da ist. Die nicht nehmen muss, um da zu sein, sondern die da ist, weil ich stark bin. Doch stark werde ich erst, wenn ich meine schwachen und zarten Seiten annehme und ihnen auch Raum zur Entfaltung gebe.
Also: Dominanz muss meiner Meinung nach vom Gefühl begleitet sein, mit der Macht etwas geben zu wollen. Wenn ich mit dem Gefühl nur etwas haben will oder haben muss, dann ist es nicht wahrhaftig, dann ist es Fassade.
Wie seht ihr das?