Ich stelle mal die Frage, die mich bei dem
Thema und einigen Antworten hier wurmt:
Warum sollte es nicht möglich sein? Was unterscheidet einen/eine "Dom" von einer/einem "Sub"? Manche hier sagen, dass ein Dom "dafür einfach nicht gemacht ist". Warum nicht? Ist man als dominanter Mensch also in den Augen mancher nicht in der Lage, tiefe Gefühle zu empfinden? So tiefe, dass sie vielleicht auch zu einer - wie auch immer definierten und gearteten - Form der Abhängigkeit führen können?
Wenn manche hier sagen, das widerspreche dem "Wesen Dom" - heißt das dann nicht, dass man den Dom quasi als Maschine betrachtete? Als einen Roboter mit einem bestimmten Programm, bei dem gewisse "menschliche Regungen" einfach nicht auf der Festplatte vorhanden sind?
Ich verstehe nie, warum man "Dom" und "Sub" immer als etwas hinstellt, das sich von "Mensch sein" unterscheidet. Denn jeder, ob dominant oder submissiv, ist doch in erster Linie ein Mensch. Mit all den menschlichen Regungen. Mit all den dazugehörigen Gefühlen. Und nur, weil man dominant ist, schalten sich diese Gefühle doch nicht aus. Und nur, weil man dominant ist, heißt das doch nicht, dass man diese Gefühle permanent unter Kontrolle hat ...
Wenn ich solche Fragen und die dazugehörigen Ansichten mancher lese, habe ich manchmal das Gefühl, man hat es mit einem Fantasyleben oder einem Science Fiction Leben zu tun ... in dem aus Menschen durch Dominanz und Submission irgendwelche "Fiktivgestalten" werden, die mit einem " Menschen" nichts mehr zu tun haben.
Da wird dominanten Menschen dies und das abgesprochen. Gesagt, dass sie das "wegen der Dominanz niemals sein können". Und ich frage mich dann immer: Warum sollte die Dominanz da irgendetwas an dem Mensch-Sein ändern?
Natürlich kann ein dominanter Mensch ebenso abhängig von jemand anderem sein, wie es ein submissiver Mensch kann. Weil beides eben auch nur Menschen sind. Und wie jemand damit umgeht, hat auch recht wenig mit dominant oder devot zu tun, sondern damit, wie der Mensch gestrickt ist. Welchen Charakter er hat und welche Erfahrungen er in seinem Leben gemacht hat.
Wieso sollte es nicht sogar so sein, dass ein submissiver Part nicht wesentlich einfacher aus so einer Abhängigkeit herausfindet, als ein dominanter?
Ich werde wohl nie verstehen, warum Dominanz von manchen als etwas angesehen wird, das aus einem Menschen irgendetwas "überirdisches" macht. So kommt es einem jedenfalls manchmal vor, wenn man hier, so auch in diesem Thread, Antworten liest. Da werden dominante Menschen als etwas hingestellt, das über allem steht. Über alles erhaben ist ... die keine Sehnsüchte und keine tiefen Gefühle haben und die sich niemals in diesen verlieren können.
Ich kann nur von mir sprechen. Aber alle dominanten Menschen, die ich bisher hier in tieferen Gesprächen kennenlernen durfte, waren vor allem erst mal eins: Menschen. Männer. Frauen. Und ein Teil von ihnen war die Dominanz. Aber das hat sie weder frei von Gefühlen noch von Liebeskummer oder anderem gemacht.
Daher verstehe ich eben nicht, wieso man sagt: Wer dominant ist, dem wird sowas niemals passieren.
Und deshalb freue ich mich gerade über die vielen dominanten Männer (Damen scheint es hier ja eher weniger anzusprechen), die hier genau das bestätigen. Dass sie eben Menschen mit allem drum und dran sind und genauso fehlbar, wie jeder andere. Menschen, die sich genauso verlieben, genauso hingeben aber auch genauso leiden können wie jeder andere. Wie eine Sub, ein Stino oder was auch immer es da noch gibt.