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BDSM & seine Intensität

******ose Frau
4.604 Beiträge
An sich finde ich das ein ganz interessantes Thema, aber schnell bewegt man sich auf dünnem Eis.

Ich möchte in keiner Weise Intensität und Tiefe einer Beziehung werten, besonders nicht abwerten, bei Menschen, welche sich einander Nahe sind, ohne jegliche Art von BDSM. Ich bin jemand, er elitäres Gehabe nicht ausstehen kann.

Allerdings darf man sicher sagen, dass in einer Beziehung, in der BDSM dazu kommt, sich eine neue Dimension eröffnet, die vorher nicht da war. In dieser weiteren Dimension macht man neue Erfahrungen, oft ausgesprochen starke Erfahrungen, und das hat dann eine Wirkung auf das Gefühl zueinander und auf das Zusammenleben. Es ist auch so, dass diese Dimension sehr viel mit "sich zeigen" und mit "nackt ausgeliefert zu sein" wobei nackt nicht zwingend ohne Kleider sein muss. Auch geht man Risiken ein, auf beiden Seiten, zum Beispiel ich als Femdom, wenn ich ein Spiel inszeniere, weil ich Lust darauf habe, jedoch nicht wirklich abschätzen kann, wie er reagieren wird. Umgekehrt zeigt Sub Emotionen und Empfindungen, welche ohne BDSM nicht unbedingt auf den Tisch des gemeinsamen Lebens kämen.

Ich pflege deshalb zu sagen, dass unser Leben ohne BDSM sehr glücklich war, aber heute mit BDSM noch viel glücklicher geworden ist. Mein Mann pflegt zu sagen, dass er noch nie so glücklich war, und dass er sich noch nie so frei gefühlt hat.

Diese neue Dimension hat uns persönlich einander noch viel näher zusammengeführt, die Liebe noch intensiviert und eine Verbundenheit ist entstanden, welche wirklich noch gefestigter ist als vorher.

Besser, intensiver, tiefer als bei anderen Paaren - wie könnte ich das beurteilen. Ich würde niemals so oberflächlich sein wollen, dies anzunehmen. Ich bin überzeugt, dass gemeinsame Aktivitäten, Hobbys und das Teilen von Gefühlen, innere Geschichten, Gedanken und Träume ebenso starke Gefühle auslösen können, und die Liebe auf jeden Fall genauso tief sein kann wie unsere, bei allen Paaren, die sich sehr nahe sind.
noch tiefer, als wir es für möglich gehalten hätten
ist unsere Liebe unser Vertrauen und unsere Beziehung durch BDSM geworden oder besser gesagt, durch das Bewusstsein dafür. Denn schon seit 24 Jahren führen wir eine sehr tiefe, intensive Beziehung, die sich in dieser Form für uns nur mit BDSM erklären lässt. Lange wussten wir aber gar nichts darüber. Seit sich aber dieses Tor für uns geöffnet hat, verstehen wir uns und unsere Liebe erst richtig und es hat alles noch einmal verstärkt. Wir wollen es nie mehr missen. Liebe, Vertrauen und Sexualität sind noch viel intensiver als all die Jahre vorher. Die Basis für diese Entwicklung lag aber in unserer schon immer sehr tiefen Verbundenheit !
Mrs. Pearce
*******ul13 Frau
476 Beiträge
Mir liegt es fern ...
… wie auch immer geartete "andere" Beziehungsformen zu (be-)werten, geschweige denn zu beurteilen. Intensive Tiefe und Nähe gibt es, denke ich, in allen Arten von Beziehungen. Dies vorweg.

Jedoch komme ich nicht umhin - für mich persönlich wohlgemerkt - festzustellen, dass eine BDSM-Beziehung einem doch zumeist noch etwas "mehr" gibt, aber auch abverlangt. Allerdings nur dann, wenn sie mit der nötigen Ernsthaftigkeit gelebt wird (bei mehreren SUB's zeitgleich hört bei mir die Ernsthaftigkeit auf und fängt die Oberflächlichkeit an). Immer wieder hört, liest und erlebt man … das Spielpartner … gesucht werden. Dies verurteile ich keinesfalls … wer es eben so leben kann, der soll es auch so handhaben. Aber für mich ist die BDSM-Komponente eben kein Spiel … die Intensität, die Tiefe, das unabdingbar große Vertrauen und die Nähe läßt es für mich persönlich nicht zu, es als "Spiel" zu betrachten. Beim BDSM taucht mein gegenüber in Dimensionen ein, die nicht nur ein unbedingtes Vertrauen in ihn - für mich als passiver Part - verlangen, sondern auch im Idealfall nicht nur meinen Körper sondern auch meine Seele berühren. Insofern denke ich … wenn BDSM zu einer bestehenden oder sich entwickelnden wie auch immer gearteten Beziehung dazukommt … sie um ein Vielfaches tiefer gehen kann, "kann" wie gesagt … nicht zwingend gehen "muss".
**ue Frau
7.785 Beiträge
Sehr schön geschrieben... *knicks*
********Tian Mann
8.810 Beiträge
Ich sehe es irgendwie ähnlich wie ScFi2.

Es ist wie es ist, viele sehen einfach die Liebe darin nicht. Ich hatte oft das Problem, da ich mich früher ja schon immer fesselte und es wiederum mag gefesselt zu werden. Viele meinten, dass ist keine Liebe. Da geht es doch nur um Macht. Damals dachte ich: Muss ich mich jetzt rechtfertigen?
Heute würde ich sagen:

"Mache dein Ding, ich checke es zwar nicht was daran so toll ist, aber ich akzeptiere es, ich erwarte nicht, dass es dir gefällt und du es auch nicht checkst, aber akzeptiere es einfach."

Ob es Liebe ist oder nicht darüber scheiden sich die Geister. Tatsache ist aber dass es (BDSM) die Regel besitzt es einzuhalten. Welcher Dom würde seine Sklav/e/in, so zermöbeln, dass sie es nicht überlebt?
Oder eine gute Freundin zu zitieren(wie ich es noch in Erinnerung habe, *zwinker* ):

"Mein Herr weiss welche Tabus, ich habe, es ist seine Aufgabe, dies einzuhalten. Es wäre doch mega doof, wenn er sein Spielzeug kaputt machen würde"
Irgendwo ist halt immer bisschen Liebe drin *zwinker*
Lg Tian
*******odot Frau
1.709 Beiträge
Nebenbei bemerkt...
...finde ich es sehr spannend festzustellen, wie verpönt die Behauptung ist eine BDSM-Beziehung sei intensiver, gehe tiefer, sei "etwas besonderes" (und dem wird von den meisten pflichtschuldigst beigepfliichtet) - und dass quasi ALLE, die mit einer Nicht-BDSM-Beziehung begonnen haben, eben dies bestätigen: dass es tiefer, intensiver, enger, "besonderer" geworden ist, seit sie BDSM miteinander leben.
*g*

Daher versteige ich mich mal zu der angeblichen Wertung: BDSM-Beziehungen werden- in der Regel - als tiefer, intensiver und "als besonders" erlebt.

(Fühlt sich schon ein bißchen revoluzzermäßig an)
*selbstgefall*
****i2 Mann
11.690 Beiträge
JOY-Team Gruppen-Mod 
*******odot:
...finde ich es sehr spannend festzustellen, wie verpönt die Behauptung ist eine BDSM-Beziehung sei intensiver, gehe tiefer, sei "etwas besonderes" (und dem wird von den meisten pflichtschuldigst beigepfliichtet) - und dass quasi ALLE, die mit einer Nicht-BDSM-Beziehung begonnen haben, eben dies bestätigen: dass es tiefer, intensiver, enger, "besonderer" geworden ist, seit sie BDSM miteinander leben.

Es wäre merkwürdig, wenn diejenigen, die nicht zu einer BDSM-Beziehung übergegangen sind behaupten würden, dass eine BDSM-Beziehung für sie viel besser ist. Die wären ja etwas blöd, darauf zu verzichten, obwohl es ihr Ding wäre. *zwinker*
Es ist nicht an mir, die Tiefe und …
Intensität Beziehungen anderer zu bewerten. Klar geht es in einer D/s-geprägten Beziehung auch immer Macht, was nicht automatisch mit Liebe oder Tiefe verwechselt werden sollte. Aber: Es gibt eine Hingabe, Aufgabe auf der einen Seite, einen Willen, dies zu anzunehmen und zu leben auf der anderen Seite. Ich denke, die Qualität der Offenheit wie auch die Qualität der Achtsamkeit ist hier doch eine deutlich andere. Das erzeugt meiner Meinung nach eine stärkere Verbindung als die einer Vanilla-Beziehung. Zumindest eine deutlich spürbar andere.
*******n_M Mann
1.667 Beiträge
„Es wäre merkwürdig, wenn diejenigen, die nicht zu einer BDSM-Beziehung übergegangen sind behaupten würden, dass eine BDSM-Beziehung für sie viel besser ist. Die wären ja etwas blöd, darauf zu verzichten, obwohl es ihr Ding wäre. ;)“

Ich kenne durchaus ( Vorallem Frauen) die darauf verzichten, weil es schwer genug ist im „normalen“ Leben den passenden Partner zu finden... geschweige mit BDSM Bezug.

Ich verstehe sowieso nicht warum es bei solchen Themen Alleinstellungsmerkmale wichtig sind. Wenn man seine Erfüllung darin findet ist es doch toll.
Oder hätte man dann eine stinknormale Beziehung mit stinknormalen Themen
essen stinknormales Essen und haben stinknormale Freunde🙈

Sorry das musste nochmal raus😂
****i2 Mann
11.690 Beiträge
JOY-Team Gruppen-Mod 
*******n_M:
Ich kenne durchaus ( Vorallem Frauen) die darauf verzichten, weil es schwer genug ist im „normalen“ Leben den passenden Partner zu finden... geschweige mit BDSM Bezug.

Die würden aber sicher nicht sagen, dass für sie eine BDSM-Beziehung weniger intensiv wäre. *g*

Ich wollte damit nur sagen, dass es vollkommen unüberraschend ist, wenn jemand BDSM entdeckt und dabei bleibt, dies auch als positive Entwicklung gesehen wird.
*****alS
7.904 Beiträge
Gruppen-Mod 
Ich hatte BDSM und Nicht-BDSM Beziehungen. Ich hatte BDSM-Beziehungen, die aus BDSM-Spiel-Verhältnissen entstanden sind, und BDSM-Beziehungen die aus nicht-BDS-Beziehungen hervorgingen.

Aufgrund meiner Erfahrungen in diesen Beziehungen, wage ich folgende (subjektiven) Behauptungen:
• Jede Bezieuhng ist unterschiedlich tief und unterschiedlich intensiv, ob nun BDSM oder nicht. Der Vergleich zwischen BDSM und Nicht-BDSM ist also quasi unmöglich - wenn eine BDSm-Beziehung tiefer ist als eine andere Nicht-BDSM-Beziehung muss das nicht am BDSM liegen.
• Die Intenistät einer Beziehung verändert isch im Laufe der Beziehung. In der Regel wird sie entweder immer weniger intensiv und endet irgendwann, oder sie wird intensiver und hält (erstmal). Das gilt für BDSM und nicht-BDSM gleichermaßen. Daher ist es ebenfalls unmöglich, zu sagen, ob eine Nicht-BDSM-Beziehung tiefer wird wenn BDSM dazu kommt oder nicht, denn sie könnte auch eifnach "nur so" tiefer geworden sein.
• In der Regel ist eine Beziehung tiefer, wenn man sich auf "allen Ebenen" versteht, als wenn man in vielen Punkten unterschiedlich denkt. Man fühlt sich viel verstandener, viel besser aufgehoben. Das ist aber in nicht-BDSM-Beziehungen genauso wie in BDSM-Beziehungen.
*****alS
7.904 Beiträge
Gruppen-Mod 
Über die allgemeinen Gedanken hinaus, noch eine direkte antwort an die TE:
*********ion79:
Ich möchte BDSM nur mit jemandem praktizieren der die gleichen Wertvorstellungen als Mensch schon Mal in sich verankert hat.
Ich möchte auch nur mit so jemandem eine Beziehung führen, auch bei einer solchen ohen BDSM.

*********ion79:
Vertraut auf anderer Ebene, entdeckt und bildet sich idealerweise gemeinsam neu...
"Idealerweise" entdeckt man sich auch ohne BDSM neu. Ich mein, nur wenn jemand sexuell nicht auf SM / BD oder in der Beziehung allgemein nicht auf D/s steht kann man doch dennoch Dinge an sich und am anderen finden, die man noch nicht kannte, und isch gmeeinsam weiterentwickeln, oder?


*********ion79:
Auch können wesentlich intensivere Erfahrungen gemacht werden, die Verbindung die zu jemandem entsteht der z.B. Grenzen verschoben, Tabus erweicht hat...
Sogar das geht auch ohne BDSM. Das geht von so simplen Dingen wie "Jemand mochte nie Spinat, aber so, wie ihn der Partner macht, schmeckt er auf einmal" bis zu doch eher großen Veränderungen wie "Ich wollte nie Kinder, aber weißt du was? Lass uns welche machen, mit dir traue ich mir das zu!".

Insofern sehe ich BDSM Weissgott nicht als elitär aber doch schon besonders, zumindest besonders vertrauensvoll an und damit eben "anders" als eine Stinobeziehung...
Auch Nicht-BDSM-Beziehungen sollten, für mich zumindest, auf engem Vertrauen und Offenheit basieren, damit sie gut sind. Da ist BDSM für ich weder intensiver noch sonst irgendwie groß anders - und ich kenne beides. Daher - BDSM Beziehungen sind, vor allem wenn D/s eine Komponente ist, sicherlich "anders" als andere Beziehungen, aber keinesfalls "besonders" (außer für die Partner selbst, und das gilt iweder füe jede Beziehung. Die eigene ist IMMER besonders, sonst wäre es keine).
BDSM Beziehung vs. Stino Beziehung
Ich bin der Meinung, dass auch eine Stino-Beziehung durchaus so intensiv sein kann wie eine BDSM - Beziehung. Es ist einfach eine Sache dessen, wie ich eine Beziehung ausleben möchte.

Für mich waren meine Stino-Beziehungen nie so intensiv und ich wusste nie warum.

Seitdem ich aber meine 2 wunderbaren Wesen in mir (die devota und die Masochistin) entdecken durfte, weiss ich eben auch warum *g*
Diese tiefe Verbundenheit und meine Freiwilligkeit die ich in einer D/s Beziehung spüre lässt mich, mit dem richtigen Mann selbstverständlich, ausruhen und damit z.B. auch Probleme viel besser und leichter angehen.

Deshalb käme für mich eine "normale", wenn auch für viele erfüllende, Stino-Beziehung nicht mehr in Frage.
...
Ich denke, dass auch normale Beziehungen viel Tiefe und Nähe haben ... Das kommt auf das Miteinander an.. allerdings kann ich von mir sagen .. dass ich mich durch das Fühlen von Devotion gegenüber meines Partners, näher fühle... Wenn das unten sein ganz tief geht ... Ist es wie Vergöttern .. ein Tunnelblick ... Alles andere drumherum verschwindet .... Solche Tiefe kann Dom aber nur erzeugen, wenn er sich sehr einlässt .. sich mit allen Emotionen der Sub beschäftigt ... Er muss jede Gefühlsregung kennen und deuten .. dazu ist grösstes Interesse und viel Kommunikation nötig ... ganz einlassen .... dadurch dass Dom über Grenzen geht, die Kontrolle behält.. und danach durch Auffangen alles gut und schön ist ... Lerne ich Vertrauen... Tiefes Vertrauen ..in einer normalen Beziehung kommen in der Regel keine Situationen vor .. wo das Vertrauen derart gefördert/gefordert wird .. da man ja nicht über die eigenen Grenzen hinaus geht .

Ich kann von mir sagen, dass ich so viel Nähe vor BDSM nicht hatte..
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