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BDSM & seine Intensität

*********ion79 Frau
651 Beiträge
Themenersteller 
BDSM & seine Intensität
In einem anderen Beitrag bin ich über die Empörung gestolpert das BDSM doch nichts besonderes sei, die Nähe & Werte des Miteinander nichts anders gelagert sind/sein sollten als in einer "Stino"Beziehung...

Nun für mich persönlich lege ich hier Veto ein und Frage gleichzeitig wie Ihr das seht...
Ich möchte BDSM nur mit jemandem praktizieren der die gleichen Wertvorstellungen als Mensch schon Mal in sich verankert hat. Insofern bin ich von vornherein also vlt schon "wählerischer". Kommt dann die Verbindung BDSM hinzu öffnet man sich m.M.n. in ganz anderer, intensiveren Art und Weise. Vertraut auf anderer Ebene, entdeckt und bildet sich idealerweise gemeinsam neu... Auch können wesentlich intensivere Erfahrungen gemacht werden, die Verbindung die zu jemandem entsteht der z.B. Grenzen verschoben, Tabus erweicht hat... Ich finde schon bdas sind andere Ebene der Beziehung und Gefühlswelt...

Am meisten schmerzt mich daher z.B. wenn nach einer solchen Erfahrung das "Anerkennen" fehlt, das auf seine Weise nachempfinden und Teilen des Fernparts dessen, was gerade passierte, was es (vlt auch nur für SUB) bedeutete. Ist es im Alltag schön aber bei Ausbleiben nicht gleich schmerzhaft wenn ein solches Bemerken, Auseinandersetzen, Loben oder Auffangen "fehlt" (auch im Alltag kann man ja mal straucheln) geht das Ausbleiben solcher "Kleinigkeiten" im BDSM-Kontext doch tiefer, schmerzt nachhaltiger, kann unter Umständen bei Wiederholungen das Vertrauen schwächen bzw weiteren (neuen) Erfahrungen im Weg stehen da das danach uU schmerzhafter wird als das Erleben selbst. Es ist eine andere Art, andere Ebene des "alleingelassen" Werdens.
Und umgekehrt gehen positive Erfahrungen ebenfalls nachhaltiger und tiefer in die Beziehung und das weitere Erleben ein.
Insofern sehe ich BDSM Weissgott nicht als elitär aber doch schon besonders, zumindest besonders vertrauensvoll an und damit eben "anders" als eine Stinobeziehung...
Ihr möget Eure eigenen Gedanken äußern... *zwinker*
****ir Paar
25 Beiträge
Auf jeden Fall
... ist die Art/Intensität einer Beziehung mit BDSM (wie auch immer die Beteiligten "Beziehung" definieren/leben) für mich eine andere als in Stino.
Ich lebe das erste Mal BDSM mit einem Partner und kann daher sehr gut vergleichen. Allein das "Spielen" bedarf einer viel größeren Hingabe und erfordert mehr Vertrauen als Stino-Sex. Aber auch außerhalb dessen ist die Tiefe und Qualität meiner Gefühle eine ganz andere. Ich gehöre ihm! Ich finde es kaum vergleichbar.
*******a84 Frau
361 Beiträge
Für mich persönlich ist BDSM auch intensiver, tiefgehender und emotionaler. Viele Dinge wie zum Beispiel Vertrauen haben in diesem Kontext noch einmal eine ganz andere Bedeutung und Gewichtung innerhalb einer Beziehung.

Aber das ist nur meine persönliche Empfindung für die von mir bisher geführten Beziehungen.

Verallgemeinern möchte ich das an dieser Stelle nämlich nicht. Wenn die richtigen Menschen zusammenfinden, dann kann auch eine Nicht-BDSM Beziehung tief gehen. Ich denke es kommt letztenendes gar nicht so sehr auf die Form der Beziehung an, sondern darauf dass die Menschen, die die Beziehung führen zusammenpassen.

So wie es vertrauensvolle, emotionale und tiefgehende Nicht-BDSM Beziehungen gibt, so gibt es auch oberflächliche BDSM-Beziehungen und umgekehrt.
*********79_71 Paar
3.535 Beiträge
Warum sollte eine BDSM Beziehung tiefer oder intensiver sein als Nicht BDSM Beziehungen?

Ich glaube nicht dass es so ist, auch nicht umgekehrt.

Die Tiefe einer Beziehung entsteht individuell zwischen dem Paar. Es gibt tiefe und auch oberflächliche Beziehung unter BDSMer und unter Nicht BDSMer.

Wir waren lange ein ganz normales Paar, über viele Jahre ohne BDSM. Uns haben andere Dinge zusammen geschweißt. Irgendwann haben wir unsere Neigungen erkannt und zugelassen. Seit dem leben wir unser BDSM aus.

Ein normales Paar, das eine Entwicklung durch macht und Höhen und Tiefen miteinander meistert, deren Beziehung kann auch sehr intensiv und tiefgreifend sein.

BDSM ist für uns nur ein weiterer Abschnitt von unserer Beziehung. Ohne BDSM wäre unsere Beziehung immer noch so intensiv und tief wie vorher.

Aber wie gesagt, es ist etwas Individuelles zwischen zwei Menschen und kann man nicht verallgemeinern.

Wenn du so empfindest mit deinem Partner, dann ist das so. Aber mit anderen vergleichen kann man das nicht. So sehe ich das

Sie von Sinister
Intensität
einer Beziehung hängt doch von den Beteiligten ab. Wie offen gehe ich miteinander um. Zwei Menschen vertrauen sich einander an und das ist doch unabhängig von der Neigung.
Da bin ich
ganz sinisters meinung, wir sind und waren schon in einer tollen beziehung doch durch unsere neue art der lebensweise erweitern wir unseren horizont um einiges . es wird alles ein wenig aufregender vor allem am anfang wenn alles neu ist
******a_W Frau
1.832 Beiträge
*********ion79:
In einem anderen Beitrag bin ich über die Empörung gestolpert das BDSM doch nichts besonderes sei, die Nähe & Werte des Miteinander nichts anders gelagert sind/sein sollten als in einer "Stino"Beziehung...

*********ion79:
Und umgekehrt gehen positive Erfahrungen ebenfalls nachhaltiger und tiefer in die Beziehung und das weitere Erleben ein.
Insofern sehe ich BDSM Weissgott nicht als elitär aber doch schon besonders, zumindest besonders vertrauensvoll an und damit eben "anders" als eine Stinobeziehung...
Ihr möget Eure eigenen Gedanken äußern... *zwinker*

Vorweg erstmal meine generelle Ansicht: eine Beziehung kann ganz unabhängig von der Art der Sexualität sehr intensiv, nah und verbindend sein. Das hängt von den Beteiligten und besonders deren Empfindungen ab. Niemals würde ich einem Menschen seine ureigene Empfindung absprechen oder sie abwerten.

Was ich aber beurteilen kann, ist mein eigenes Empfinden. In einer Beziehung, in welcher mein Partner und ich nicht die gleichen Wertvorstellungen teilen und unterschiedliche Auffassung von erfüllender Sexualität haben, kann ich für mich nicht die Ebene der Besonderheit, der tiefen Verbundenheit erreichen.
Da ich sowohl Beziehungen hatte, in denen ich meine Art der Sexualität, nämlich BDSM, ausleben konnte, als auch welche ohne BDSM, kann ich für mich selbst vergleichen, was für mich persönlich intensiver und erfüllender war. Und das waren Beziehungen, in denen BDSM (aus)gelebt werden konnte. Für mich durchaus logisch, da ich hier viel mehr ich selbst sein konnte und meine Sexualität völlig frei leben konnte. Zudem empfinde ich es auch so, dass ich mich einem Partner im BDSM viel näher fühle, es als besonders intensiv empfinde, sogar in den Situationen, die nicht sexuell sind. Das liegt meines Erachtens auch daran, dass ich in dieser Art von Beziehung/Partnerschaft ganz anders kommuniziere und auch wesentlich mehr. In einer "normalen" Partnerschaft habe ich nie so viel und offen über Emotionen, Auswirkungen, Wünsche etc. gesprochen und mich auch nie so seelisch nackt gemacht.

Im Umkehrschluss bedeutet das aber lediglich für mich, dass nicht BDSMler und ich keine Basis haben, die es mir ermöglicht, mich so sehr zu öffnen. Denn ich fühle mich meist gar nicht verstanden. Wie denn auch, wenn mein Gegenüber nicht die gleiche Neigung und Empfindungen diesbezüglich hat?! ABER das bedeutet nicht, dass andere Menschen in ihren Beziehungen weniger reden als BDSMler. Das fände ich wirklich sehr arrogant zu behaupten. Klar wird es immer und überall Verbindungen/Beziehungen geben, wo vieles nicht besprochen wird und einer von beiden behauptet glücklich zu sein und der andere ist es nicht. Aber liebende Paare haben durchaus tiefste Verbundenheit, innige Nähe und empfinden es als etwas Besonderes. Weil es eben auch so ist.

Für mich ist eine Partnerschaft mit BDSM erfüllender, intensiver und besonders, weil ich so empfinde und damit glücklich bin. Jedoch kann ich das nur im Vergleich zu einer normalen Partnerschaft sagen, die ich schon hatte. Es kommt halt immer darauf an, womit man den Vergleich zieht. Und dann sehe ich meine Erklärung auch nicht als elitär, sondern als ehrliches Beschreiben meiner Gefühle bzw Einstellung.
********2012 Paar
5.881 Beiträge
Die
Nähe und die Werte des Miteinanders in einer BDSM-Beziehung grundsätzlich als intensiver zu postulieren als in jeder anderen Beziehung, entbehrt jeder Grundlage.

Das können einzelne Menschen für sich selbst so empfinden, weil es vielleicht genau die Beziehungsform ist, die ihnen ganz individuell die intensivsten Empfindungen bescheren kann.

Anderen Menschen in anderen Beziehungsformen deswegen aber die Fähigkeit abzusprechen, ebenso intensiv zu empfinden oder ihre Beziehung nur auf als geringer anzusehende Werte aufzubauen, ist ungerechtfertigt.

Wir glauben dir gern, dass du Negatives im BDSM-Kontext als seelisch schmerzhafter empfindest als ohne und Positives tiefer und nachhaltiger, sowie dass du im BDSM-Kontext mehr Vertrauen brauchst als ohne.

Aber du kannst doch deswegen nicht in andere Menschen mit anderen Bedürfnissen hineinsehen und feststellen, dass ihr Schmerz grundsätzlich geringer, ihr Glück kleiner oder ihr Vertrauen belangloser ist als deins.

LG, Fix & Foxy
****ody Mann
13.148 Beiträge
BDSM liefert in meinem Fall die Schlüssel, um tiefere Empfindungsräume zu öffnen. Kuschelsex mag ich auch, spricht aber andere Regionen an.
*********y1572 Frau
248 Beiträge
Sehr interessantes Thema
Da *les* mal mit und sobald ich nachher Zeit hab schreib ich meine Gedanken dazu
****_7 Paar
1.334 Beiträge
Wir leben schon 27 Jahre zusammen wovon die letzte 6 Jahre in eine TPE Beziehung.

Für uns gibt es einen großen Unterschied. Weil mein Herr alle Macht hat, muss er sich auch viel mehr mit mir und meine Gefühle befassen. Andersrum genauso. Also passen wir viel mehr auf, dass der Alltag nicht alles auffrisst. Wenn Stino Paare sehr stark auf einander fixiert sind, denke ich das das gleiche realisiert werden kann. Wohl ist es bei uns jedenfalls so, weil mein Herr alle Macht hat und damit mein Alltag ganz bestimmt, ist die Intensität sehr groß, viel großer als die Erste 20 Jahre wo wir beide mehr unser eigener Weg gegangen sind und unsere Kinder viel Aufmerksamkeit genommen haben. Da lebt man schneller an einander vorbei. Das geht hier nicht, weil ich alles zu erfragen und besprechen habe und kein Schritt außer das Normale gehen darf ohne Erlaubnis.

Also liegt es denke ich auch an die Intensität der Bdsm Beziehung. Da gibt es genauso viele Unterschieden als in jede andere Form. Wir fühlen aber jetzt deutlich mehr Verbundenheit und Nähe als vorhin.
*******n_M Mann
1.667 Beiträge
Auf jeden Fall nicht...
Denn ich möchte keine oberflächlichen Beziehungen. Egal ob Stino oder BDSM.
Für mich geht es ja nicht nir um Anerkennung sondern um die Perspektiven.
Ich vertraue meiner Ehefrau ( ohne BDSM) blind und ich liebe sie tief und innig.
Meiner anderen Frau vertraue ich ebenso ( mit BDSM)
Einziger Unterschied sind die Lebensziele.
******ron Mann
4.595 Beiträge
Stinknormal ist abwertend!
Stino = stinknormal.

Was soll das? Kein Respekt vor anders denkenden Menschen?
Ich finde dass die Botschaft, so wie sie bei mir ankommt sehr werten ist.

BDSM = positiv
Alles andere = nicht positiv über neutral bis negativ.
*********ion79 Frau
651 Beiträge
Themenersteller 
Mal langsam
mit den Pferden...
Ich habe diesen Begriff gewählt weil er allgemeingebräuchlich als Pendant zur BDSM-Form jedem geläufig ist. Ich hätte genauso gut Vanilla oder einen der anderen Begriffe nehmen können, jedoch finde ich persönlich keinen wirklich passend.
Und im übrigen ist es nunmal eine andere "Kategorie" von Beziehungsform und damit per se wertend in irgend einer Art und Weise. Was nicht heißt das es damit gleich negativ gemeint ist?!

Schade das auch hier erst Mal losgeschickt wird statt einfach einen "besseren" Begriff für den Unterschied zu wählen und dann sachlich was zum Thema beizutragen...
*******n_M Mann
1.667 Beiträge
😂😂
Stino
Vanillia
Die anderen
Fusspilz

Das macht es nur abwertend wie man es auffasst.
Es ist ein umgangssprachlicher Begriff

Mehr nicht
****era Frau
1.448 Beiträge
Öhn, nein
*********ion79:

Und im übrigen ist es nunmal eine andere "Kategorie" von Beziehungsform ...

ist es nicht

Ich seh das wie:
*******n_M:

Auf jeden Fall nicht...
Denn ich möchte keine oberflächlichen Beziehungen. Egal ob Stino oder BDSM.

Es gibt völlig oberflächliche S/M Beziehungen, welche die temporär berühren und begleiten und welche mit Tiefe, Bindung und Lebensperspektive ...
völlig oberflächliche D/S Beziehungen nur für den Moment, längerfristigere aber nur zum Zweck des D/s und welche mit unglaublicher Intensität, Kindern, Lebensplanung, gemeinsam alt werden (Selbes sicherlich auch bei Riggern u Bunnys) ...
Es gibt anonyme one night Stands, kurze Leidenschaftliche Affairen, innige Freundschaften +(+) mit tiefen Gefühlen, grosse unglaublich intensive Lieben mit und ohne Happy End bei Menschen die keinen Berührungspunkt mit BDSM haben (ich finde den Terminus „Stino“ auch höchst abwertend)

und sogar Beziehungen mit extremer emotionaler Tiefe bei asexuellen Menschen.

Es ist völlig egal, wie die Sexualität tickt, das macht eine Beziehung nicht intensiv.
Die Liebe macht es, die Seelenverwandschaft, zusammen erlebte Dinge ...
Sexuelle Präverenz hat da am wenigsten mit zu tun
*********mann Paar
1.425 Beiträge
Sie schreibt
Ich denke, BDSM macht eine Beziehung nicht gleich tiefer und intensiver.
Es gibt so viele, die ihre Neigung neben ihrer Ehe oder Stinobeziehung Leben und sich auf keine große Tiefe einlassen wollen und können. Also ist es wie in den "normalen" Beziehungen auch. Manche sind tief und für die Ewigkeit und andere sind oberflächlich.

Bei mir und meinem Herrn, hat BDSM unsere Beziehung auf eine andere Ebene gehoben. Wir leben D/s 24/7. Ja für uns ist es tiefer, erfüllender und rücksichtsvoller als früher. Ich würde aber nicht sagen, dass es für alle so ist.
VG
Paddy
******ron Mann
4.595 Beiträge
@MyOwnPassion79
Danke. Dann ist das ein Missverständnis.

Und nein, ich muss nicht sachlich was zu dem Thema beitragen, sondern darf, wenn ich in meiner Wahrnehmung abwertend Haltung empfinde dies ansprechen.

Vielleicht äußere ich mich ja noch später inhaltlich zu Deinem Thema.


Ich muss auch keine Alternativen für das Wort Stino vorschlagen, aber ich darf nachfragen wie es von Dir als TE gemeint ist um potenzielle Missverständnisse zu beseitigen.

Und nur weil allgemein gebräuchliche Begriffe geläufig sind, bedeutet es nicht, dass sie nicht abwertend sind.

Dualer Respekt ist ein wichtiger Bestandteil unseres miteinander.
Kann mich da den meisten Beiträgen nur anschließen!

Auch ich empfinde die Beziehung zu meinem Herrn, wir leben D/s 24/7, viel intensiver als das was ich vorher hatte!
Wir begegnen uns auf einer ganz anderen Ebene, das Vertrauen, die Gefühle, die Hingabe,etc.
Einfach alles ist besonders, anders, stärker ...!
Wir hatten vor einigen Jahren den „Versuch“ als „normales“ Paar und sind gescheitert ...jetzt, Jahre später, als Herr und Sklavin ist es das wundervollste Überhaupt! *herz*

Allerdings glaube ich nicht das man das allgemein so sagen kann, wie bei so vielen Dingen erleben wir alle alles anders

*knicks* Gee
*******odot Frau
1.709 Beiträge
Im Wesentlichen schließe ich mich...
den "Sinistern" an.

Ich möchte aber noch auf einen anderen Aspekt des EP eingehen, bei dem ich persönlich die Unterschiede vermute:
Am meisten schmerzt mich daher z.B. wenn nach einer solchen Erfahrung das "Anerkennen" fehlt, das auf seine Weise nachempfinden und Teilen des Fernparts dessen, was gerade passierte, was es (vlt auch nur für SUB) bedeutete. Ist es im Alltag schön aber bei Ausbleiben nicht gleich schmerzhaft wenn ein solches Bemerken, Auseinandersetzen, Loben oder Auffangen "fehlt" (auch im Alltag kann man ja mal straucheln) geht das Ausbleiben solcher "Kleinigkeiten" im BDSM-Kontext doch tiefer, schmerzt nachhaltiger, kann unter Umständen bei Wiederholungen das Vertrauen schwächen bzw weiteren (neuen) Erfahrungen im Weg stehen da das danach uU schmerzhafter wird als das Erleben selbst. Es ist eine andere Art, andere Ebene des "alleingelassen" Werdens.

Wenn ich das richtig verstehe, geht es um das Aufgefangen werden nach einer intensiven Begegnung bzw. die stetige Nähe im D/S. Dieser Aspekt fehlt einer normalen Beziehung unter Umständen tatsächlich.
Im BDSM gibt es eben eine eingebaute Fallhöhe durch den gelebten Machtunterschied - egal ob auf körperlicher Ebene, wenn ich mich mit meinem Einverständnis "verletzen" lasse oder im D/S, wenn ich mich demütig zeige oder strafen lasse. In jedem Fall macht sich der "passive" Part verletzlicher, muss sich öffnen, vertrauen, sich ein Stückchen aufgeben für den anderen. Dadurch entsteht ein Vakuum, welches durch ein Mehr an Aufmerksamkeit, Nähe, Fürsorge gefüllt werden muss.

Je intensiver ich in eine devote Rolle gehe, desto größer wird mein Bedürfnis nach Nähe, Schutz, ja, auch: Bestätigung vom anderen. Dies verlangt ein ganz hohes Maß an Vertrauen - zumindest nach meinem Empfinden und es ist Fluch und Segen zugleich.

Du hast viel mehr gesetzt und Du kannst viel mehr gewinnen!
Ich könnte mir schon vorstellen, dass dies in Nicht-BDSM-Beziehungen nicht so "dramatisch" ausfällt.
****i2 Mann
11.690 Beiträge
JOY-Team Gruppen-Mod 
BDSM-Beziehungen sind in der Tat nichts besonderes. Sie sind nur besonders schön, wenn man selbst was mit BDSM-Praktiken anfangen kann. Wer auf Beziehungen ganz ohne Machtgefälle, SM, Bondage, usw. aus ist, wird in einer BDSM-Beziehung ganz und gar nicht glücklich sein.

Das ist vergleichbar mit Essen: Manche sehen eine kulinarische Köstlichkeit in Schnecken und Insekten, andere sind mit einem Steak oder Burger zufrieden.

Das ist nun mal Geschmacksache. Nur was man besonders mag, kann man auch besonders geniessen.
*******n_M Mann
1.667 Beiträge
*********mann:
Sie schreibt
Ich denke, BDSM macht eine Beziehung nicht gleich tiefer und intensiver.
Es gibt so viele, die ihre Neigung neben ihrer Ehe oder Stinobeziehung Leben und sich auf keine große Tiefe einlassen wollen und können.
Paddy

...damit implizierst du, das Stino Grundsätzlich nicht so leben. Eine kühne Behauptung. Ich denke Grundsätzlich das jeder in der Lage ist diese Tiefe zu empfinden und zu leben. Egal ob mit BDSM, Tantra, mit oder ohne Fetisch, mit eins zwei oder mehr Menschen.
Wenn man Erfüllung im Leben und Lieben findet ist die Tiefe ein automatischer Schritt.
Ich finde es arrogant zu behaupten das sowas nur im BDSM Kontext gibt.
********upus Mann
160 Beiträge
Macht als zusätzliche bewusste Dimension.
Ich verstehe Bdsm als normale Beziehung zueinander (unbefangen, sexuell, partnerschaftlich, etc) unter bewusster Einbeziehung der Komponente Macht, oder Schmerz. Dadurch eröffnen sich ganz andere Räume oft von existenzieller Natur und tiefgehender psychologischer Bedeutung, jeweils ausgehend von den speziellen individuellen Beziehungslevels, aber eben on top. Es gibt auch unglaublich intensive konventionelle (besserer wertfreier Begriff?) Beziehungen die auch oft mit Macht oder existenziellen Gefühlen zusammenhängen, die ähnlich intensiv erlebt werden, leider sind sie aber auch oft toxisch, weil nicht consensual oder bewusst.

Ich für mich kann sagen ich bin auch glücklich konventionell verheiratet aber nichts hat für mich persönlich die Komplexität, die Tragweite oder Tiefe wie der Flow im SM (außer vielleicht der Geburt meines Sohnes) sonst würden wir doch alle nich immer wieder dahin zurückkommen... vielleicht sind wir aber alle auch etwas anders verschaltet in Bezug auf unsere Wahrnehmung und das Erleben, und damit ist auch die Frage on diese oder jene Beziehung intensiver ist, obsolet, da nie der selbe Referenzrahmen herrscht. Der Vergleich wären nicht bdsmer statt vorher - nachher bdsmer, aber das wird sich wohl nie ganz beantworten lassen. Viele können mit der Intensität oder der Resonanz, den starken triggern oft nicht umgehen. Da ist Intensität nicht gleichbedeutend mit besser.
*******ave Frau
9.656 Beiträge
Ich habe nicht alles gelesen, aber ich würde sagen, daß eine BDSM-Beziehung tiefer geht, als eine Stino-Beziehung. Anders tiefer. Dadurch, daß das Machtgefälle vorhanden ist, ist das gegenseitige Vertrauen fast lebensnotwendig, um einerseits umsichtig die Sub zu führen, andererseits als Sub sich bedingungslos der Herrschaft unterordnen zu können. Dieses tiefe Vertrauen ineinander gibt der ganzen Beziehung mehr Tiefe.

Übrigens ist Stino für mich keinesfalls abwertend. Im Gegenteil, im bunten Zoo der verschiedenen Ausrichtungen, ist Stino genauso gleichwertig, wie BDSM, Lesbisch/Schwul... Eine Unterscheidung eben, wie Pferd, Kuh, Schwein, Schaf...Da ist auch kein Tier besser als das andere.
****en Frau
18.645 Beiträge
*******ave:
Übrigens ist Stino für mich keinesfalls abwertend. Im Gegenteil, im bunten Zoo der verschiedenen Ausrichtungen, ist Stino genauso gleichwertig, wie BDSM, Lesbisch/Schwul... Eine Unterscheidung eben, wie Pferd, Kuh, Schwein, Schaf...Da ist auch kein Tier besser als das andere.

Meine Liebe,
du weisst, dass ich deine Meinung sehr schätze, aber nun muss ich mich doch wundern.
Das Wort lautet "Stinknormale". Wenn das keine Wertung beinhaltet, dann weiss ich es auch nicht. Ich möchte niemand Stinkendes sein, weder stinkfaul noch stinkreich und schon gar nicht stinknormal. Ich stinke nicht.

Und die Aussagen der TE, dass der Begriff "als allgemeingebräuchliches Pendant zur BDSM-Form jedem geläufig sei" ist in meinen Augen eben auch nur reichlich kurz gedacht. Nigger war auch lange ein "allgemeingebräuchliches Pendant" zu den Weißhäutigen und jedem geläufig... Dass darin eine ekelhafte (Ab-) Wertung steckt, würde niemand leugnen.


Grundsätzlich zum Thema:
Ich weiss wirklich nicht, warum das Sich-Erheben über andere so eine immense Wichtigkeit hat.
Warum muss überhaupt ein Ranking gefunden werden?
Warum müssen Beziehungen in einen Wettstreit gehen?

Meine aktuelle Beziehung ist die Glückvollste meines Lebens und im Vergleich zu meinen anderen Beziehungen hat sie eine Tiefe und Intensität, die mich demütig und dankbar macht. Jeden einzelnen Tag. Und damit bin ich zufrieden. Ich muss meine Beziehung nicht mit anderen stinkend normalen Menschen vergleichen. Ich erfreue mich an dem, was ich habe.
Und ich erfreue mich an jedem anderen Glück, welches mir begegnet, egal, welche Form von Sexualität die Menschen ausleben. Und ich sehe nicht ein, dass ich meine Liebe in eine Konkurrenz stelle oder sie sogar über die Liebe anderer erheben muss.

Das käme mir kleinkrämerig und armselig vor.
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